Short News gone weird..

Bintje

Well-Known Member
Großer Flop allerdings die Wehrmachtsausstellung.
Nein, überhaupt nicht: Kein Flop. Natürlich gab es einen Riesen-Aufruhr wegen des Blickwinkels der Ausstellung: Von "Verbrechen der Wehrmacht" wollte bis zu diesem Zeitpunkt kaum jemand gewusst haben. Die bis dahin in vielen Familien verbreiteten Legenden (Stichwort: Führerprinzip) zielten auf die kollektive Reinwaschung von einfacheren Wehrmachtsangehörigen, die an NS-Verbrechen beteiligt waren, aber nicht zu Hitlers Führungspersonal zählten. Und das waren natürlich die Meisten, die in der öffentlichen Meinung und in ihren Familien somit als unschuldig galten, schier von gar nichts gewusst haben sollten.
Die Ausstellung strafte diese verbreitete Geschichtsklitterung Lügen. Und dass es umgehend geharnischte Kritik aus interessierten Kreisen hagelte, konnte nicht verwundern. Die bis dato unter Beteiligung eines früheren Generalstabschef des Heeres und späteren Kronzeugen der Anklage in den Nürnberger Prozessen verbreitete US-Geschichtsschreibung dürfte ihr Übriges dazu beitragen haben. Aber der hohe Selbstanspruch des Hamburger Instituts für Sozialforschung beinhaltete natürlich, dass die gesamte Ausstellung aufgrund der Kritik überarbeitet wurde. Die damit betraute Historikerkommission stellte fest, es gebe „sachliche Fehler“, „Ungenauigkeiten und Flüchtigkeiten bei der Verwendung des Materials“ und „allzu pauschale und suggestive Aussagen“. Die Kritik an der Zuordnung der Bilder sei jedoch für weniger als 20 von 1433 Fotos berechtigt." [...]
Der Historiker Hans-Ulrich Thamer urteilte rückblickend, die Präsentation
habe einen „Bewusstseinswandel“ in Deutschland bewirkt; sie habe „die Legende von der sauberen Wehrmacht zerstört“.
Das würde ich nicht als Flop bezeichnen, @Alubehütet , sondern trotz anfänglicher, bereinigter Fehler der Schau als echten Beitrag zu einer unverstellten Aufarbeitung und Aufklärung. ;)

Hört sich nach einem Hobby eines reichen Mannes an auf das er nun keine Lust mehr hat.
Das war die anfängliche Vermutung bei der Gründung des Instituts, aber es hat sich über die Jahre zu einer herausragenden Institution der Sozialwissenschaften entwickelt. Mit großteils öffentlich zugänglichem Archiv übrigens.
Reemtsma hat die Einrichtung ins Leben gerufen und hält sie seit gut 40 Jahren über Wasser. Hut ab, Respekt! Ich wünsche mir allerdings ganz unbescheiden, dass die dort geleistete Arbeit künftig weitergeführt werden kann, statt sang- und klanglos unterzugehen ...
Und mit mir auch andere, die die angekündigte Schließung des Instituts in Kenntnis seiner Bedeutung als Katastrophe betrachten.

 

Alubehütet

Well-Known Member
Uff. Das ist eines der ältesten und besten Schulen in unserer Stadt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Schule spricht von einem „manischen Schub“, also von einer bekannten psychischen Störung. BILD hat inzwischen herausgefunden, daß er zu einer kleinen Gang von sich als Satanisten Ausgebenden gehört habe, die sich abgekapselt haben. Egal. Den Vornamen wollen wir wissen!

Yilmaz. (Quelle noch trustmeBro, was ich in diesem Falle tue.)

 

Msane

Well-Known Member
Der Tag ist nicht mehr fern, an dem Schüler nur noch die Schule betreten dürfen wenn sie
den Metalldetektor durchlaufen haben.


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Alubehütet

Well-Known Member
Nein, selbstverständlich nicht. – Die Schulleitung hat sehr früh von einer „manischen Phase“ geschrieben, und damit von einer ihnen anscheinend schon vorher bekannten klinischen Diagnose. Punkt. Das ist erst einmal der Grund, die Verursachung der Tat, und nicht, daß er Satanist gewesen wäre.

Dennoch hätte diese Störung sich ja auch religiös, islamistisch äussern können, oder nationalistisch, Graue Wölfe. Extremer Grenzfall: Der IS hatte ja sogar solche Gestörten gezielt angeworben. In ihren Wahn hineingesteigert, ihn von Mentoren rationalisieren lassen. Dann hätte man zugeben müssen: ok, aber so gar nicht hat das dann nun doch auch nichts zu tun mit seinem islamistischen Hintergrund. Der Attentäter von Hanau hatte einen ähnlichen psychisch erkrankten Hintergrund; wie sich zeigt, ist schon sein Vater schwer vorbelastet. Dennoch nennen wir Hanau nicht einfach einen Amoklauf, sondern rechnen das rassistische Motiv, in dem sich seine Störung äußert, mit an. Es war ein Amoklauf eines psychisch schwer Erkrankten, und dennoch war es ein rassistisch motivierter Amoklauf, im Internet radikalisiert.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der Tag ist nicht mehr fern, an dem Schüler nur noch die Schule betreten dürfen wenn sie
den Metalldetektor durchlaufen haben.


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Ich lebe seit rund dreißig Jahren in Wuppertal, hier hat es viele Messerstechereien gegeben, die mehr oder minder auch durch die Medien gegangen sind; ich habe nicht immer wöchentlich alle Lokalnachrichten verfolgt, aber das ist nach meiner Kenntnis der erste solche Fall an einer Schule. Von meinem heimatlichen Gymnasium ist mir derart nicht bekannt, und das hätte meine Mutter über spätestens den Dorfklatsch mitbekommen und mir auch erzählt.

Meine Güte. Scheisse passiert, wie der Engländer sagt. Ich weiß nicht, wie viele Gymnasien plus auch noch Gesamtschulen wir hier haben, in einer Stadt mit 350.000 Einwohnern. Dann ist auch das jetzt einmal geschehen. Entsetzlich, klar. Aber mit Metalldedektoren an Schuleingängen oder gar bewaffnet patroillierenden Sicherheitsdiensten würde man eine Unsicherheit induzieren, für die kein reeller Grund besteht. Dann laß uns eher nachdenken über flächendeckend Tempo30 in den Innenstädten. Das erheblich mehr Schülern auf dem Schulweg das Leben retten würde.
 
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