Sind religiöse Menschen...

maremisa

Active Member
S

schneidersitz

Guest
AW: Sind religiöse Menschen...

Das meinst Du mit Deiner Unterscheidung zwischen gläubig und religiös? Ja ok, vielleicht Wortklauberei.

Also für mich gibt es sehr wohl einen Unterschied zwischen religiös und gläubig, und es hat überhaupt nichts mit Wortklauberei zu tun.

Ich bin kein besonders wortgewandter Mensch, also versuche ich es dir auf meine einfache Art zu erklären:

Ein gläubiger Mensch ist für mich einer, der daran glaubt, dass es einen Gott gibt, ein Mensch der betet (nicht im klassischen Sinne Gebete aufsagt), ein Mensch, der sich seinen Gott nach eigenen Vorstellungen "gebacken" hat. Einen Gott, der Wohl den Menschen erschaffen hat, aber nicht in sechs Tagen, sondern durch die Evolution. Einer, der uns den freien Willen gegeben hat und ein Bewusstsein.
Ein gläubiger Mensch braucht keine Bibel und keinen Koran.


Ein religiöser Mensch hingegen glaubt an einenn Gott, und an alles was damit zusammenhängt so, wie es ihm seine Religion darstellt.
Er lebt danach.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Sind religiöse Menschen...

Auch wenn es jetzt vielleicht jemand wundert, denke ich jetzt nicht, das man als Atheist automatisch schlauer ist als jemand, der an Gott glaubt.

Aber das Gläubige tiefgründiger sind oder sich mehr Gedanken machen, würde ich so pauschal nicht bejahen. Wenn man sich die Regeln eines Wüstenstammes von vor 2000 Jahren (die sich das meiste auch nur von anderen Kulten zusammenkopiert haben) als Grundlage für das eigene Leben nimmt, kann man das natürlich machen, nur wirklich tiefgründig ist das nicht.

Es gibt im übrigen Untersuchungen, die belegen, dass sich Atheisten mit Religion weitaus besser auskennen, als der "gemeine" Gläubige.
 

Strassenhund

Well-Known Member
AW: Sind religiöse Menschen...

@schneidersitz

Habe vor Tagen den Thread gelesen, und möchte Dir das Feedback geben, dass ich ganz bemerkenswert finde, was Du zu diesem Thema schreibst. Ich habe das Gefühl, dass Deine stillen Töne hier manchmal untergehen und möchte DIR nun hiermit bescheingen, dass ich sie höre, auch wenn ich nicht reagiere - besonders in dieser Abteilung :)
 
A

Altinoluk2010

Guest
AW: Sind religiöse Menschen...

Ich denke nicht, dass religiöse Menschen weniger intelligent sind.
Ich würde es aber wagen, sie als naiv zu bezeichnen.
Vielleicht auch als verblendet.

Ich vermute es gibt bei den Religiösen die Intelligenten die Ihre sogenannte Religiösität einsetzen um die weniger Gebildeten vom richtigen Verstehen der Probleme dieser Erde abzuhalten. Damit kann man Millionen von un oder wenig gebildeten Menschen zu Dinge verleiten, die den religös Intelligenten, zum Nutzen sind. Sei es aus fanatischen oder finaziellen Gründen.
Wir erleben diese Situation jetzt an mehreren Punkten der Erde wo diese Situation leider Bürgerkriege auslösst.
 

Strassenhund

Well-Known Member
AW: Sind religiöse Menschen...

Manchmal.

Überwältigt es mich. In einer Form, die sich jeder Beschreibung entzieht. Es ist Glück. Reines Glück, ohne Ziel, Zweck und Richtung.

In solchen Momenten könnte ich heulen vor Demut. Und bedanke mich. In alle Himmelsrichtungen und dann, als springe ein Funke über, werde ich von noch mehr Glück geflutet, dass es beinahe unerträglich ist.

Ist es das? Ist Liebe, Glück und Gott für uns unerträglich. Fürchten wir uns davor. Haben wir Angst dieser Tatsache ins Auge zu sehen?

Lassen wir das WIR ;) Ich will über mich berichten, und das Glück, die Schönheit der Dinge, die uns umkreisen, wie ein Karrusell an Wundern. Nein ich will nicht über mich berichten, sondern über Gott, über das Allumfassende und Ergänzende.

Oder soll ich das mit Gott lassen?

Meinetwegen. Aber wenn es über mich kommt, ist es wie ein Bad in Liebe, die schönste und vollkommenste Art. Und dann spüre ich auch die Verbundenheit, mit dem Tisch, dem Baum, Dir und mir. Und in diesem Moment weiß ich, ES ist da.

ES ist so wunderbar, dass es keinen Zweifel gibt. Und in diesem Moment sagt die Nachbarin, die unter mir wohnt "Allah", ich weiß nicht in welchem Zusammenhang, aber vielleicht tatsächlich in diesem?

Und zu Beginn, als ich mich entschloss diesen Text zu schreiben, setzten sich plötzlich drei weiße Tauben in die Pinie, in der noch nie Tauben saßen. Nenne es Zufall. Es bleibt Dir überlassen.

Ich für mich, weiß von der Existenz. Ich spekuliere nicht, denn ich habe von diesem Honig, von dieser süßen lieblichen Vollkommenheit gekostet. Nicht viel. Auch hier wahrscheinlich nur ein Tropfen. Und den Rest des Ozeans kenne ich noch nicht.

Aber wie überwältigend muss das Große und Ganze sein, wenn mich lediglich ein Tropfen beinahe überfordert und definitiv aus der Fassung bringt.

Es ist genau diese Sehnsucht, die mich antreibt. Das ist mein Motor. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass ich diese Momente nicht einfangen oder konservieren kann. Sie sind einfach da, im richtigen Moment.

Was ist der Preis um dieses Glück zu empfangen? Vielleicht nicht viel. Etwas Authentizität, die mir erlaubt, dass zu sein, was ich bin. Muss ich mich rechtfertigen, dass ich nicht vollkommen bin? Ist es töricht diese Vollkommenheit, bzw. Verbundenheit mit allen Dingen und Menschen anzustreben? Verwerflich?

Die Momente kommen immer unerwartet. Ich kann sie nicht planen. Sie entziehen sich vollkommen meinem Willen und hierfür muss ich dankbar sein. Natürlich würde ich mich gerne permanent in diesem Glück wälzen. Aber was hätte ich davon? Gäbe es nicht diese Wechselwirkungen, die uns als schön oder unschön erscheinen nicht, würden wir das Leben nicht einmal bemerken.

Und somit weiß ich. Alles ist gut. Nein, alles ist Perfekt. Nur manchmal ist es sogar noch ein wenig besser. Dann muss ich über Fragen nach der Existenz Gottes schmunzeln, und wünsche gleichzeitig, dass Du ES spürst. In diesem Moment, und nur in diesem Moment, bin ich in der Lage, Liebe zu spüren, Liebe zu empfangen und Liebe zu teilen.

Mit Dir, mit mir, dem Tisch, dem Hund, dem Mörder und auch mit Ingomann ;)

Dieses Feuer und Verlangen brennt in jedem von uns, glaube ich. Dies ist vielleicht die Sehnsucht, nach der jeder Mensch strebt. Nicht eine bestimmte, sondern diese köstliche, göttliche.

Ich glaube weiter, dass es auf dem Weg dorthin, viele Fallstricke gibt, und wenig Netze, die uns von außen Sicherheit geben können. Aber mein Glaube ist nicht wesentlich, verglichen mit der Gewissheit, die ich habe, wenn ES mich mit diesem warmen Mantel umhüllt.

Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass ES existiert. Aber ich bin nicht immer bei mir, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt bin. Aber auch das ist gut so, denn wie gesagt, auf Dauer ist ES unerträglich, zudem nutzlos.
 
Top