Sollen Einfamilienhäuser verboten werden?

Bintje

Well-Known Member
Die Grünen und ihr Talent, das ihr nachlaufende Image als "Verbotspartei" lustvoll anzuheizen, lässt sich dieser Tage an der von Hofreiter losgetretenen Debatte um Einfamilienhäuser bestaunen. Was ist passiert?
Das lässt sich unter anderem hier, da und dort nachlesen.

Einfamilienhaus-Blaming als neues SUV-Shaming von Klimaschützern? Das hätte was. Vor allem das Zeug, die bürgerliche Mitte nachhaltig zu verschrecken, die ihren Wohlstand gern ausstellt. Aber ganz so simpel ist es nicht. Ein grüner Bezirksamtsleiter in Hamburg-Nord exerziert lediglich, was im Hamburger Koalitionsvertrag steht: Demnach sollen in neuen Bebauungsplänen keine Einfamilienhäuser mehr ausgewiesen werden. Weswegen Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter, tapsig, wie er ist, auf entsprechende Berichterstattung der "Welt" hin gleich anregte, das doch dem Klima- und Flächenschutz zuliebe bitte bundesweit so zu handhaben und Linken-Chef Bernd Riexinger ihm umgehend beisprang.

Grünen-Chef Habeck darf nun die Scherben auffegen. Aber ein Topic für die Bundestagswahl ist damit schon gesetzt. Das können sie vermutlich nicht mehr einfangen.

https://www.tagesspiegel.de/politik...debatte-fuer-die-gruenen-werden/26918072.html

Ein echtes Wahlkampfgeschenk für Union, FDP und AfD. Toll, Herr Hofreiter! :cool: *Ironie off*
 

Berfin1980

Well-Known Member
Jetzt aber mal faktisch richtig ja, so hat das Hofreiter nicht gesagt. Nur hat die Blöd es aufgegriffen und Reichelts Gesellen dann geliefert.

Frage wer räumt Habecks Müll weg, so ganz ohne geht es ja bei ihm auch nicht.

Link zur Seite der Grünen mit dem ganzen Interview Hofreiters.

Und hier noch der Link zu den Volksverpetzern die sich die Blöd vorgenommen haben.
 

sommersonne

Well-Known Member
Eigentlich garnicht der Rede wert. An Einfamilienhäusern hängen einige Jobs und ehe jemand Hochhäuser baut, das dauert.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Grünen und ihr Talent, das ihr nachlaufende Image als "Verbotspartei" lustvoll anzuheizen, lässt sich dieser Tage an der von Hofreiter losgetretenen Debatte um Einfamilienhäuser bestaunen. Was ist passiert?
Das lässt sich unter anderem hier, da und dort nachlesen.

Einfamilienhaus-Blaming als neues SUV-Shaming von Klimaschützern? Das hätte was. Vor allem das Zeug, die bürgerliche Mitte nachhaltig zu verschrecken, die ihren Wohlstand gern ausstellt. Aber ganz so simpel ist es nicht. Ein grüner Bezirksamtsleiter in Hamburg-Nord exerziert lediglich, was im Hamburger Koalitionsvertrag steht: Demnach sollen in neuen Bebauungsplänen keine Einfamilienhäuser mehr ausgewiesen werden. Weswegen Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter, tapsig, wie er ist, auf entsprechende Berichterstattung der "Welt" hin gleich anregte, das doch dem Klima- und Flächenschutz zuliebe bitte bundesweit so zu handhaben und Linken-Chef Bernd Riexinger ihm umgehend beisprang.

Grünen-Chef Habeck darf nun die Scherben auffegen. Aber ein Topic für die Bundestagswahl ist damit schon gesetzt. Das können sie vermutlich nicht mehr einfangen.

https://www.tagesspiegel.de/politik...debatte-fuer-die-gruenen-werden/26918072.html

Ein echtes Wahlkampfgeschenk für Union, FDP und AfD. Toll, Herr Hofreiter! :cool: *Ironie off*
Die Debatte hat nicht Hofreiter losgetreten, sondern ein Hamburger Stadtbezirk, der keine weiteren Flächen für Einfamilienhäuser vernichten will. Die Debatte ist auch nicht neu, und nicht unbedingt ein Geschenk für die Union. https://www.spiegel.de/politik/deut...-recht-a-79b73493-bc0d-4ada-9e21-5333070dbee0
Mir will auch nicht einleuchten, warum Hofreiter aus vermeintlich wahltaktischen Gründen ein ökologisches Kernanliegen aufgeben soll, die Reduzierung des Flächenverbrauchs. Die Zersiedlung Deutschlands mit Einfamilienhäusern zur Versorgung mit Wohnraum ist keineswegs ohne Alternative -- es sei denn, man möchte eine WählerInnengruppe beglücken, die aufwärts von 500.000 € für's traute Heim aufbringen kann. Wenn das ein Großteil der Grünen-Kundschaft ist, dann sollten diese Leute sich mal die Inhalte der Grünen zu Gemüte führen.

Wie laut wäre eigentlich das Geschrei, wenn die Grünen auf einmal den Bau von Öko-Einfamilienhäusern in der grünen Lunge der Ballungsräume propagieren würden?
 

sommersonne

Well-Known Member
Wollt ihr denn überall Hochhäuser und Beton, Steine, Steine überall? So mancher hat lange gespart oder einen Kredit genommen um ein Haus zu bauen. Ich freue mich immer wenn ich hier zwischen den Einfamilienhäusern spazieren gehe und in die Gärten schauen kann.
Welcher Mehrfamilienhausbauherr gibt schon Geld für hängende Gärten oder Dachbegrünung aus, viel zu teuer. In den Gärten der Einfamilienhäuser gibt es wenigstens noch etwas Raum für Vögel, Bienen und andere Insekten.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Wollt ihr denn überall Hochhäuser und Beton, Steine, Steine überall? So mancher hat lange gespart oder einen Kredit genommen um ein Haus zu bauen. Ich freue mich immer wenn ich hier zwischen den Einfamilienhäusern spazieren gehe und in die Gärten schauen kann.
Welcher Mehrfamilienhausbauherr gibt schon Geld für hängende Gärten oder Dachbegrünung aus, viel zu teuer. In den Gärten der Einfamilienhäuser gibt es wenigstens noch etwas Raum für Vögel, Bienen und andere Insekten.
Die Frage hat Hofreiter doch auch beantwortet, es gibt ziemlich viel leerstehenden Raum, nur nicht direkt in Hamburg.

Was meinst du denn warum bei uns die Mieten so steigen, die Landflucht der Main Metropole ist Schuld, die Leute können sich Wohnraum dort einfach nicht mehr leisten und bauen oder kaufen dann lieber weiter weg was. Wobei man sagen muss die Anbindung an ÖPNV ist auch nicht schlecht.

Und schön wenn es bei euch so viele Einfamilienhäuser gibt, hast du auch mal an die versiegelten Flächen gedacht und was die anrichten? Und die Gärten haben dann diese Riesen Kiesel sieht ja total schick aus.
 

Bintje

Well-Known Member
Link zur Seite der Grünen mit dem ganzen Interview Hofreiters.

Hatte ich gelesen. Inwiefern macht es das anders oder besser? Für mich liest sich das nach viel Politikersprech, in dem er wortreich erklärt, dass es besser wäre, wenn es liefe, wie er und andere es am liebsten hätten.

Die Debatte hat nicht Hofreiter losgetreten, sondern ein Hamburger Stadtbezirk, der keine weiteren Flächen für Einfamilienhäuser vernichten will.

Im Hamburger Norden mit seinen vielen Einfamilien- und Reihenhäusern ist das einleuchtend. Allerdings finde ich das Konzept insgesamt auch sehr kurz gedacht: Häuslebauer ziehen dann halt ins Umland, wahlweise Schleswig-Holstein oder Niedersachsen, zahlen dort ihre Steuern, aber pendeln zur Arbeit in die Großstadt, was noch mehr Verkehrsströme erzeugt.
Das ist eh schon der Trend, seit Jahren.

Wer auf ein eigenes Häuschen nebst Garten fixiert ist, wird sich vermutlich auch nicht mit urbaner Nachverdichtung an Hamburg oder andere Metropolen binden lassen. Das sind einfach unterschiedliche Lebensformen. Vielleicht ist es auch eine Frage der jeweiligen Lebensphase. Nicht jede/r hat Lust, mit Kleinkindern zur Miete im 4. oder 8. Stock in der City zu wohnen und nebenbei ein Schrebergärtchen im nächsten Stadtteil zu beharken.

Mir will auch nicht einleuchten, warum Hofreiter aus vermeintlich wahltaktischen Gründen ein ökologisches Kernanliegen aufgeben soll, die Reduzierung des Flächenverbrauchs.

Siehe oben: Der Flächenverbrauch würde bei gleichbleibenden Bedürfnissen vieler junger Familien lediglich ins Umland verlagert, aber keineswegs vermieden. Im Ergebnis hätte man noch mehr Zersiedelung - plus sofortige Wünsche nach ausgebauten Verkehrswegen. Das eine zieht in der Regel das andere nach sich.

Wie laut wäre eigentlich das Geschrei, wenn die Grünen auf einmal den Bau von Öko-Einfamilienhäusern in der grünen Lunge der Ballungsräume propagieren würden?

Hmmm. Zumindest hier habe ich nix dergleichen vernommen. Die Stadt hat mehrere Öko-Siedlungen, die teils auch an Stadtwald bzw. Naturschutzgebiete angrenzen. Fanden hiesige Grünen damals auch prima, wenn ich es richtig erinnere.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Hatte ich gelesen. Inwiefern macht es das anders oder besser? Für mich liest sich das nach viel Politikersprech, in dem er wortreich erklärt, dass es besser wäre, wenn es liefe, wie er und andere es am liebsten hätten.
Ich will dir jetzt mal was sagen, die Blöd hat den Aufmacher total ausgeschlachtet und den Fake dahinter haben die Volksverpetzer genaustens eruiert.

Auf den Link gehst du aber nicht ein. Schreibst du neuerdings für die Blöd?

Bin erst mal raus morgen wieder.
 
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