"Türkei glücklich auch ohne die EU"

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sommersonne

Guest
AW: "Türkei glücklich auch ohne die EU"

Da unterliegst du in deinem Ex-DDR-Biotop einer Illusion. Natürlich gibt es die Vermengung von Christentum und Religion. Die meisten EU-Staaten sind nicht säkular und laizistisch, sondern heben stattdessen eine oder mehrere christliche Kirchen heraus.

Deutschland hat ein Staatskirchensystem, in dem der Staat für die Kirchen das Inkasso macht. Christliche Kirchen sitzen mit ihren lila Hinterteilen in den Gremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Oberchristen beider Staatskirchen äußern sich oft und gern zu allem und jedem. Und rempeln auch gern mal die islamische Konkurrenz an, so wie der rheinische Präses und Kässmann-Nachfolger als Oberevangele, Nikolaus Schneider, der die Kölner Ditib-Moschee als "imperial und anmaßend" kritisierte.

Und immer das Genöle von der christlich-jüdischen Prägung dieses Landes. :evil:

Die meisten Bundesländer (o.k. nicht deine "kleine DDR" Brandenburg) verbieten Lehrerinnen das Tragen von Kopftüchern, erlauben aber Pinguin-Trachten, Kruzifixe und andere katholische Symbole, weil deren Landesverfassungen das Christentum privilegieren.

Anderswo ist es auch nicht besser: Malta hat vor ein paar Tagen die Ehescheidung legalisiert, unter großem Geschrei der Kirche. England hat ne Staatskirche, die Queen ist das Oberhaupt. Auch Dänequark hat eine Staatskirche, Finnland auch. Und über den Einfluss der Kirche auf die Politik in Italien brauchen wir wohl kein Wort zu verlieren.

Wenn eine EU-Aufnahme der TR vereitelt wird, dann aufgrund der Tatsache, dass sie mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird.

Andere Gründe sind Vorwände:
Vergleiche hierzu:
Menschenrechte: Hahaha: Ungarn, Slowakei, Rumänien, Bulgarien
Justizwesen und Mafia: Ungarn, Rumänien, Bulgarien
Armut: Rumänien, Bulgarien
Situation nationaler Minderheiten und Religionsfreiheit: Griechenland.
Und überhaupt, Griechenland. :biggrin:



Anders wäre es aber auch wirklich ein Wunder. :mrgreen:
 

blackcyclist

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AW: "Türkei glücklich auch ohne die EU"

http://nachrichten.t-online.de/die-...heirat-nicht-ausgeschlossen/id_47384280/index

man kann sagen WAS man will, es ist völlig egal.

Aber was die Türkei noch größer und stärker machen wird IST EINZIG UND ALLEIN eine islamisch-konservative Politik!

Die stabilsten Firmen der Türkei sind konservative, alte Konzerne, die für ihre Regierungsnähe bekannt sind, in dem Fall die Nähe zu Erdogan.

Eine konservative Regierung ist unausweichlich FÜR das Wachstum der Türkei, nur konservative Regierungen können ein Land wachsen und stärker werden lassen, umso mehr bei Schwellenländern.

Deswegen könnt ihr sagen was ihr wollt, das einzig Gute für die Türkei ist islamisch-konservativer Kurs oder um es in der ollen Politikrichtung auszusprechen = RECHTS!

Das wäre in Deutschland typisch dümmliches FDP/ CDU Gewäsch. Es mag ja gut sein, das eine konservative Regierung der Wirtschaft viele "Stolpersteine" aus dem Weg räumt. Die Stolpersteine wären Gewerkschaften, Umweltschutz, Menschenrechte, Tariflöhne und ähnliche Hindernisse, die die ökonomische Entwicklung eh nur behindern. Wer aber genauer hinschaut, wird erkennen, man kann zwar so tun, als ob der Raubbau an Mensch und Umwelt keine Folgen hat. Nur leider sind die Folgekosten meist höher als das eingesparte Geld, kann man sehr gut in Chile und aktuell in China beobachten. Am Ende ist jedes Land eine kleine Osterinsel und der ökologische Raubzug geht nicht spurlos vorbei.

Da ich keinen Großkonzern besitze (Ich weiß, viele Damen sind jetzt enttäuscht), sehe ich für mich keinen Grund, rechte neoliberale Politik zu unterstützen.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: "Türkei glücklich auch ohne die EU"

Da unterliegst du in deinem Ex-DDR-Biotop einer Illusion. Natürlich gibt es die Vermengung von Christentum und Religion. Die meisten EU-Staaten sind nicht säkular und laizistisch, sondern heben stattdessen eine oder mehrere christliche Kirchen heraus.

Deutschland hat ein Staatskirchensystem, in dem der Staat für die Kirchen das Inkasso macht. Christliche Kirchen sitzen mit ihren lila Hinterteilen in den Gremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Oberchristen beider Staatskirchen äußern sich oft und gern zu allem und jedem. Und rempeln auch gern mal die islamische Konkurrenz an, so wie der rheinische Präses und Kässmann-Nachfolger als Oberevangele, Nikolaus Schneider, der die Kölner Ditib-Moschee als "imperial und anmaßend" kritisierte.

Und immer das Genöle von der christlich-jüdischen Prägung dieses Landes. :evil:

Die meisten Bundesländer (o.k. nicht deine "kleine DDR" Brandenburg) verbieten Lehrerinnen das Tragen von Kopftüchern, erlauben aber Pinguin-Trachten, Kruzifixe und andere katholische Symbole, weil deren Landesverfassungen das Christentum privilegieren.

Anderswo ist es auch nicht besser: Malta hat vor ein paar Tagen die Ehescheidung legalisiert, unter großem Geschrei der Kirche. England hat ne Staatskirche, die Queen ist das Oberhaupt. Auch Dänequark hat eine Staatskirche, Finnland auch. Und über den Einfluss der Kirche auf die Politik in Italien brauchen wir wohl kein Wort zu verlieren.

Wenn eine EU-Aufnahme der TR vereitelt wird, dann aufgrund der Tatsache, dass sie mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird.

Andere Gründe sind Vorwände:
Vergleiche hierzu:
Menschenrechte: Hahaha: Ungarn, Slowakei, Rumänien, Bulgarien
Justizwesen und Mafia: Ungarn, Rumänien, Bulgarien
Armut: Rumänien, Bulgarien
Situation nationaler Minderheiten und Religionsfreiheit: Griechenland.
Und überhaupt, Griechenland. :biggrin:

Ich habe ja nicht behauptet, das die Kirchen keinen Einfluß haben. Allein wie sie es hinbekommen haben, sich zu 90% vom Staat aushalten zu lassen, für ein reine spirituelle Erscheinung, die überhaupt nicht bewiesen ist und sich dabei noch hinstellen, als die wahren Vertreter von Anstand, Moral und Würde, das nötigt einem alten Atheisten eine Mischung aus Respekt und Verachtung ab.

Und natürlich versuchen sie, Eifluß zu haben, aber es gibt doch keinen geistlichen Berater wie im Iran, wo der Kanzler vor jeder Entscheidung erst mal fragen muss, ob das die Religion hergibt. Und gerade durch die Teilung der Bevölkerung in Atheisten, Protestanten, Katholiken, Muslime und noch ein paar andere gibt es doch ganz andere Interessenkonflikte als in einem Land mit einer homogenen Masse an Gläubigen.

Das mit der christlich-jüdischen Prägung ist wirklich absoluter Nonsens, wer sich so einen Schwachsinn ausdenkt.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: "Türkei glücklich auch ohne die EU"

Nobelpreisträger Orhan Pamuk hat sich im Guardian zum Thema geäußert und bedauert, dass sich Europa immer stärker christlich-religiös und ethnisch definiere und so von der Türkei und vom Rest der Welt abgrenze. Ebenso kritisiert er die fehlende Meinungsfreiheit in der Türkei.

Hier sein ganzer Artikel: http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2012/oct/26/europe-turning-away-turkey-world

Ziemlich treffende Analyse. Der Artikel sollte auch in einem deutschen Magazin erscheinen um die Debatte um diese Sicht der Lage zu erweitern.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: "Türkei glücklich auch ohne die EU"

Ein lesenswerter Hintergrundbericht zum aktuellen Erdogan Besuch und das Verhältnis der AKP zur EU, aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Auszug:

"Bis vor etwa zwei Jahren war das Bestreben der Türkei nach einer EU-Mitgliedschaft ein wichtiger Anreiz bei den Reformbemühungen Ankaras. Kuzu hat nun aber in aller Deutlichkeit demonstriert, dass diese Zeiten vorbei sind. Nach der Veröffentlichung des jüngsten - sehr kritischen, alles in allem aber fairen - EU-Fortschrittsberichts zur Türkei machte Kuzu in einem Fernsehinterview kurzen Prozess mit dem Dokument. Am Ende einer wutentbrannten Rede nahm er einen Papierstapel, mutmaßlich den Fortschrittsbericht, in die Hand und sagte: „Dies ist ein Bericht, der in den Mülleimer geworfen werden sollte. Aber hier gibt es keinen Mülleimer, also werfe ich ihn auf den Boden.“

„Psychologische Probleme“

Der Vorfall illustriert ebenso drastisch wie treffend, was eine Mehrheit der AKP-Politiker derzeit von der EU hält. Egemen Bagiş, für die Beziehungen zur EU zuständiger Minister der Regierung Erdogan sowie formal auch Chefunterhändler seines Landes bei den Beitrittsverhandlungen, gab der Frustration in einer arroganten Brandrede Ausdruck: Die EU habe „psychologische Probleme“, diagnostizierte Bagiş und spottete über die derzeitige „sogenannte Präsidentschaft“ des „sogenannten Staates“ Zypern, die den Bericht negativ beeinflusst habe. Noch immer sei es in großen Städten der EU nicht möglich, Moscheen zu errichten, beklagte Bagiş außerdem und bot an, dass die Türkei künftig Fortschrittsberichte über die EU verfassen könne."

weiterlesen: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/tuerkei-und-eu-erdogans-botschaft-11942971.html
 

Lynx72

Gesperrt
AW: "Türkei glücklich auch ohne die EU"

Noch immer sei es in großen Städten der EU nicht möglich, Moscheen zu errichten, beklagte Bagiş außerdem und bot an, dass die Türkei künftig Fortschrittsberichte über die EU verfassen könne."

weiterlesen: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/tuerkei-und-eu-erdogans-botschaft-11942971.html

Ach, und in der Türkei? Viel Spaß mit dem Versuch, in einer türkischen Stadt eine Kirche zu bauen. Oder auch nur als Christ erkennbar zu sein. Das kann dann ganz schnell in einem Leichensack enden, vgl. der deutsche Pfarrer in Malatya und die ermordeten Patres in Trabzon und Iskenderun.
 
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