Türkei: Kopftuch und kein Ende

Dogan 1

Well-Known Member
Es ist unbestreitbar eine Art Mode geworden Kopftuch zu tragen. Eigentlich ist der Hijab mittlere weile bei den jüngeren Frauen/Teens viel beliebter als das klassische Kopftuch. In Frankfurt z.B. sehe ich sehr oft viele junge Frauen, die ein Hijab tragen. Dazu manchmal enge Jeans oder Leggings; teilweise mit hochhackigen Schuhen etc...
Und ein stark geschminktes Gesicht, das sich stolz zur Schau stellt.....das alles vermittelt mir nun nicht das Gefühl, es mit religiösen Fundamentalistinnen zu tun zu haben.

Dennoch stellt es einen echten Bruch in der türkischen Community dar; vor 20 Jahren hatten höchstens ältere Frauen und/oder solche vom Land eine Kopfbedeckung - meistens ein Kopftuch - und einen langen grau-braunen Mantel an.
Darin spiegelten sich ihre religiös/ländlichen Wurzeln wieder.

Jetzt definieren sich junge Türken/ Türkinnen vermehr über ihre religiöse Zugehörigkeit als über ihre nationale Identität. Das ist ein totaler Wandel - und in diesem Sinne ist es Ausdruck einer politische Gesinnung.

Ich bin mir noch nicht im Klaren, wie ich das jetzt einschätzen soll - ganz klar spreche ich mich gegen die Verteufelung sog. Islamkritiker aus, die gleich einen Gottesstaat wie in Arabien ausmalen - aber konservativ wirken diese oft sehr jungen Menschen schon auf mich.....und das macht mich ein Stück weit traurig,....denn in der Jugend wenigstens sollte man hoffnungsvoll der Zukunft und der Moderne entgegenblicken.
 

beren

Well-Known Member
Die zeigen damit lediglich eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaft da. Das hat für mich nichts mehr mit rel. Verdecken zu tun.
 

Dogan 1

Well-Known Member
Die zeigen damit lediglich eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaft da. Das hat für mich nichts mehr mit rel. Verdecken zu tun.


Es hat aber auch etwas damit zu, dass sich viele nicht wirklich in der deutschen Gesellschaft aufgehoben fühlen und nach einer Alternative suchen; es gibt neben Türken auch (lang ansässige) Marokkaner u. a. arabische Gruppen; das übergreifende gemeinsame Merkmal ist dann die Religion; und stellt man darauf ab, so steht man nicht mehr isoliert da.
Nur führt es in Wirklichkeit noch mehr in die Isolation, das sehen die meisten jedoch nicht - so zumindest meine Wahrnehmung.

Erdogan `s Politik zielt ja auch darauf, die religiöse Zugehörigkeit als zentrales Identitätsmerkmal herauszuarbeiten und nicht mehr die Türkischstämmigkeit.
 

beren

Well-Known Member
Es hat aber auch etwas damit zu, dass sich viele nicht wirklich in der deutschen Gesellschaft aufgehoben fühlen und nach einer Alternative suchen; es gibt neben Türken auch (lang ansässige) Marokkaner u. a. arabische Gruppen; das übergreifende gemeinsame Merkmal ist dann die Religion; und stellt man darauf ab, so steht man nicht mehr isoliert da.
Nur führt es in Wirklichkeit noch mehr in die Isolation, das sehen die meisten jedoch nicht - so zumindest meine Wahrnehmung...


Vor allem mit einem Kilo Make-up, eng sitzenden Oberteilen und ultra engen Hosen oder was das auch immer ist. Sorry, ich sehe darin nichts religiöses.
 
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