Türkisch/Deutsche Beziehung/Ehe!Es geht einfach nicht

Almancali

Well-Known Member
@Almancali du kennst nicht "unerheblich" wenige Türken, da würde mich allein das Verhältnis zu in DE lebenden 2,5 millionen Türken interessieren. Von den knapp 80 mil. in TR abgesehen :rolleyes::rolleyes:
Paar mehr paar weniger... Ändert aber nichts an all den arrangierten Ehen und Zwangsehen. Davon abgesehen bezog ich die Aussage auf die mir bekannten Türken ... und das sind nunmal nicht unerheblich wenige.
 

Sophia2

Well-Known Member
Da muss ich @Almancali recht geben. Klar leben hier auch die modernen Türken und ich denke, dass auch Istanbul noch mal was ganz Anderes ist genauso wie z.B.Kairo.
Aber in der Familie meines Mannes haben die Cousins sich die türkische Jungfrau nach DE geholt. Ob das immer aus Liebe geschah, bezweifle ich.
Ein Cousin hat dafür sogar seine langjährige Partnerin verlassen, obwohl die Beziehung ganz gut war.
Jetzt lebt er eher traditionell.
Mein Mann erzählt mir vorsichtshalber auch nicht alles od.weiss es auch nicht.
Er verteidigt dies, indem er sagt, die haben aus Liebe wahrscheinlich geheiratet. Aber da ist Männe eben naiv.
 

Tanrısız56

Well-Known Member
Die Türkei ist vielschichtig. Viele der hier lebenden Türken kennen nicht einmal bestimmte Speisen, mit denen ich aufgewachsen bin. Das alles soll kein Vorwurfe sein. Man sollte aber differenzieren, und gerne auf die Vielschichtigkeit der Gesellschafft eingehen, als Pauschalaussagen zu treffen. Und nicht jeder Deutsche trägt Lederhosen und trinkt bis zum Abwinken Bier. Gut, die Amis haben dieses Bild. In Deutschland leben aber ca. 4 Millionen Türken, und sehr viele Deutsche machen Urlaub in der Türkei. Sollte an der Zeit sein, etwas genauer hinzuschauen, als nur die festgefahrenen Stereotypen zu bedienen - Meine Meinung.

Ja, stimmt. Hier wohl auch zu einem Gutteil, was "die Amis" angeht. Bei einem USA-Aufenthalt wurde mir (als "biodeutschem" Staatsbürger) von wohlmeinenden und keinesfalls ungebildeten Amis einmal Sauerkraut aufgetischt. Dieses war im ländlichen Virginia nicht einfach aufzutreiben gewesen. Alle Augen richteten sich erwartungsvoll auf mich, den Deutschen, der nun seine Leib- und Magenspeise erhalten würde ... Mein Verhältnis zu Sauerkraut - na ja, ich esse das, klar, aber doch äußerst selten. Gibt es Sauerkraut eigentlich beim Rewe um die Ecke im Kühlregal? Keine Ahnung, aufgefallen ist es mir bisher nicht, hab' ja auch noch nie danach geschaut. Anyway, selbstredend habe ich mein US-kredenztes Sauerkraut verzehrt und das Essen gelobt. Man war mit mir zufrieden. Nur war es eben nicht so, wie von meinen amerikanischen Gastgeber_innen erwartet, dass ich nach zwei Wochen US-Aufenthalt, also als Deutscher quasi auf Kraut-Entzug, irgendein Sauerkraut-Craving verspürt hatte / hätte ...

So wie die türkische Gesellschaft vielfältig ist, so ist es auch die BRD-Gesellschaft. Die Ehe eines meiner (inzwischen verstorbenen) Amcalar wurde etwa von der Familie arrangiert - mit mehr oder weniger Zwang. Onkel musste den Bauernhof meines Großvaters im Westfälischen übernehmen und seine zukünftige Ehefrau wollten dann besser seine Eltern aussuchen. Das kommt also auch in D'land vor bzw. in dem genannten Fall hat es das dort (noch) im 20. Jhdt gegeben. Gehen wir in der Zeit weiter zurück, finden wir nicht nur arrangierte Ehen, sondern auch Verwandtenheiraten. Nehmen wir den Roman "Effi Briest" von Theodor Fontane. Erschienen in den 1890er Jahren gilt sein Autor als einer der ganz großen unter den deutschen Schriftstellern. Okay, "biodeutsch" / herkunftsdeutsch, das war Fontane nicht - davon zeugt sein französischer Name. Migrationshintergrund - schon damals. Auf jeden Fall drängt / zwingt in Fontanes Romanklassiker die Mutter (bei Duldung des Vaters) ihre Tochter in eine Ehe mit einem wesentlich älteren Mann. Interessanterweise heißt es in dem Buch, dass auch "Vetter Dagobert" ein möglicher Heiratskandidat für die Roman-Effi gewesen sei. Und richtig: Bis ins 19. Jhdt hinein waren Ehen zwischen Cousin und Cousine in Mitteleuropa durchaus nichts Ungewöhnliches ...

Aber: Wie jeder weiß bzw. wissen könnte, ist das heute und in der jüngeren Vergangenheit unter Herkunftsdeutschen (von Einzelfällen abgesehen) nicht mehr so. Und: Jeder weiß eigentlich auch, dass innerhalb der türkischstämmigen Community in der BRD hier (noch) andere Verhältnisse herrschen. Dort gibt es, wenn auch mit abnehmender Tendenz, arrangierte Ehen und Verwandtenhochzeiten und zwar nicht zu knapp.

Warum sollte das geleugnet werden? Dafür mögen sich vielerlei Gründe finden lassen. Die Faktizität der benannten Heiratsverhältnisse kann damit aber nicht aus der Welt geschafft werden.

Zum Weiterlesen:

http://www.lehrer-info.net/kompeten...n_der_dritten_und_vierten_Migrantengeneration

http://www1.wdr.de/themen/archiv/sp_integration/verwandtenheirat100.html
 

caya12

Active Member
AW: Türkisch/Deutsche Beziehung/Ehe!Es geht einfach nicht!!!

Leider...


weiss ich, das er sich seiner Familie beugen wird, sobald wir den Ring am Finger haben! Früher hab ich mir immer gewünscht seine Familie weiss das es meinen Sohn gibt, und jetz wünsch ich mir sie hätten es nie erfahren...

Hallo,
Ich bin auch in einer mischbeziehung wie du, bloß das ich die türkin und meine andere Hälfte der deutsche ist.
Ich würde sagen, wenn dein Freund passiv bleibt hat es keinen Sinn! Aber es hat nichts mit der mischbeziehung zu tun! Es liegt immer an unseren Partnern. Es gibt auch viele deutsche oder türkische Partnerschaften, wo sich die Familien einmischen! Ihr drei seit eine Familie und solltet euch nicht lenken lassen....
Klar Eltern sind wichtig, aber sie sollten den Kindern zu Seite stehen und nicht diese lenken!
Mein Schatz und ich lassen uns von keinem in unsere Beziehung hinein reden ... entweder wir führen es zu zweit oder gar nicht!
Rede mit deinem Freund sag ihm was dich stört, er soll Grenzen ziehen...
 
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