Theoretische Frage zur Staatsbürgerschaft

S

sintostyle

Guest
Ich finde man sollte immer wissen woher man kommt. Ich bin nicht weniger Sinto mit deutschem Pass, aber was spricht gegen meinen Vorschlag? Bin ich deshalb weniger integriert? Oder Türken mit Doppelpass? Ich glaube nicht.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Ich finde man sollte immer wissen woher man kommt.

Das weiß man doch aber auch ohne doppelte Staatsbürgerschaft, oder?



Ich finde, man sollte nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen! Ist aber natürlich nur meine eigene persönliche Meinung und Empfinden.


Bin ich deshalb weniger integriert? Oder Türken mit Doppelpass? Ich glaube nicht.

Tja, da ist dann ja die Frage, zu welcher Vertragsgemeinschaft man sich integriert? In beide? Je nachdem? Wie einem beliebt?
 
S

sintostyle

Guest
Man integriert sich in das Land in dem man lebt ohne seine Sprache, Tradition und Kultur zu vergessen. Ich würde behaupten ich bin dafür ein perfektes Beispiel.
 

Lynx72

Gesperrt
Ich finde Mehrstaatlichkeit auch nicht ideal, weil sie dem Gedanken einer Bürgergesellschaft widerspricht, allerdings lehne ich sie im Gegensatz zu Skeptiker nicht grundsätzlich ab. Das hat jedoch rein pragmatische Gründe. Zahlreiche Staaten verweigern die Entlassung aus ihrer Staatsbürgerschaft, zum Beispiel der Iran und sämtliche Staaten Nordafrikas, oder errichten unüberwindbare Hürden. Weil die Betroffenen nichts dafür können, wird in diesen Fällen die doppelte Staatsbürgerschaft hingenommen. EU-Bürger dürfen grundsätzlich ihre alte Staatsbürgerschaft behalten. Über die Hälfte der Eingebürgerten behält so die alte Staatsbürgerschaft. Vor diesem Hintergrund halte ich es für grob unfair und rechtlich fragwürdig, von Türken, Kosovaren, Bosniern etc. zu verlangen, ihre Ursprungsstaatsbürgerschaft aufzugeben.
 

melodys

Member
Ein interessanter Artikel auf Migazin.de:
http://www.migazin.de/2013/11/09/doppelte-staatsbuergerschaft-friedrich-doppelmoral/

Friedrichs Doppelmoral, seine Ewiggestrigkeit und seine Ängste

....

Im Zuge der aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen der Unionsparteien mit der SPD bekräftigte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch seine Ablehnung der doppelten Staatsbürgerschaft mit folgender Begründung: „Wenn wir Millionen von Menschen die doppelte Staatsbürgerschaft geben, die sie weitervererben, werden wir eine dauerhafte türkische Minderheit in Deutschland haben. Dies bedeute eine „langfristige Veränderung der Identität der deutschen Gesellschaft“.

....
....
....

Kurz: Die Bundesregierung arbeitet seit 25 Jahren aktiv an der Wahrung der kulturellen Identität, der Sprache, der Sitten und Bräuche der im Ausland lebenden Deutschen und hat in diesem Zeitraum dafür über eine Milliarde Euro ausgegeben. Ziel ist „das Bekenntnis zur eigenen kulturellen Identität“, wie es die Bundeskanzlerin formulierte.

Kommen wir zurück zu Friedrich: Seine Weltvorstellung in Bezug auf Minderheiten in Deutschland steht zur aufgeführten deutschen Politik zum Schutz der deutschen Identität der im Ausland lebenden deutschen Minderheiten nicht nur im krassen Widerspruch, sondern bringt auch seine Doppelmoral ungeheuerlichen Ausmaßes zum Vorschein, wenn man bedenkt, dass der Beauftragte für deutsche Minderheiten im Ausland dem Bundesinnenministerium, also Friedrich, untersteht.
 
Top