Ich war sehr gegen die militärische Aufrüstung der europäischen Ostgrenze durch die Amerikaner unter GWB. Auch hatte ich überhaupt kein Verständnis für den Versuch, die Ukraine (dem kulturellen und nationalen Geburtsorts Rußlands) vermittelst EU-Eingliederung in die Nato zu integrieren. Hier hätte erst Moskau ins europäische Haus (Gorbi) eingeladen werden sollen. Ich habe sogar Verständnis für die Krim-Annexion angesichts der Georgien-Erfahrungen (Überfall Georgiens auf Ost-Ossetien während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking). D. h. die Ursache der militärischen Aufrüstung nach einer Phase der Entspannungspolitk liegt nicht in Moskau, sondern in einer US-Neu-Europa Allianz.
Die Schuldfrage ist also geklärt.
Die bedeutendere Frage wird sein, was mit Kerneuropa passiert, wenn Trump und Putin erst einmal fusioniert haben.
Und dann vergiß nicht
die rußlandfreundliche panslawische Fraktion in allen Ländern des neuen Europas. Die reicht darüber hinaus von der Ostküste bis Tel Aviv. Ein amerikanischer Präsident, der China, dem größten Gläubiger der USA, den Handelskrieg erklärt, der Europa in die Selbstverteidigung zwingt und beide zusammen nur attackieren kann mit best buddy Putin/Gazprom wird sich für Kerneuropa nur als Marktrivalen interessieren.
Es gab Gründe, warum die polnische Regierung ziemlich plötzlich ihre Gesetzesvorlage zur Beschneidung der Pressefreiheit zurücknahm. Vielleicht hätte Obama als letzten Amtsakt sonst nämlich nicht seine Soldaten zur Grenzsicherung geschickt.
Vielleicht war die Truppenverlegung weniger gegen Putin als gegen Trump gerichtet? Gegen Trump's appeasement policy zugunsten des größten Landes der Welt. Europa ist klein und zugleich eine fette Beute für Rußland. Die USA brauchen Europa nicht. Die Technologie haben sie selbst, und für die Bodenschätze haben sie sich selbst, Südamerika und Middle East. Und in London einen Devisenhafen.
Daher werte ich die Truppenverlegung in diesem Fall als ein politisches statement für Europa, sogar für die Bundesrepublik. Trump ist beides egal, aber an diesen Fakten kommt er erst mal nicht herum, wenn er seine Mehrheiten im Kongress, im Senat und in der Wählerschaft nicht gegen sich aufbringen will.
(sorry für die Länge
)