Schon klar. Nur bedenke! Es geht hier um unser Sonnensystem. Du kannst es ja mal gerne in Relation setzen - zur besseren Vorstellung - Sonnensystem (Abstand zu uns in mm) und irgendeiner Galaxie. Nehmen wir doch unsere eigene.
Abstand Saturn zu Erde (ca. 1,4 Mill. km) sind ca. 4700 Lichtsekunden -> 78 Minuten
Abstand zum Rand der Milchtraße (durchmesser ca. 100.000 Lichtjahre)
Wir sitzen weiter außen in der Spirale. Angenommen, wir wären in der Mitte, so würde der Abstand 50.000 Lichtjahre betragen. 50.ooo Lichtjahre vs. 78 Minuten. Das zum Thema Amöbenpfützen.
Andere Galaxien sind gar mehrere Milliarden Lichtjahre entfernt.
Das klingt ja so wie wenn man sagen würde: "Weshalb sollte ich ein Auge am Körper haben, wenn lediglich eine Pore in zwei Nanometern Entfernung exsitiert (von einem Bezugspunkt X)"
Ich komme da gerade irgendwie nicht mit
In derzeit greifbarer Nähe, nehmen wir die Jupitermonde (
Europa regt ja immer wieder die Phantasie an, weil es dort flüssiges Wasser gibt), haben wir Leben bestenfalls auf zellulärer Ebene; na, auf Europa schwimmen vielleicht einige Fischsaurier herum.
Irgendwo im Weltall, vermutlich sogar sehr oft, wird es Leben geben vergleichbar mit dem, was auf der Erde ist. Dafür sind es einfach zu viele Galaxien, Sterne, Planeten. Es ist beinahe vermessen, zu glauben, wir wären die Einzigen. Ob es für diese möglich ist, uns zu besuchen, weil sie in Sachen Technik und Physik ein paar Jahrtausende, gar Jahrzehntausende mehr Erfahrung haben? Von der Dampfmaschine bis zur Mondlandung hat es ja gar nicht so lange gedauert; man stelle sich vor, wie weit wir wären, hätten schon die Römer die Industrialisierung begründet. Und wir sind gerade erst einmal rund maximal 8000 Jahre seßhaft.
Andererseits waren die 70er, 80er Jahre auch von einem beinahe hybriden Fortschrittsoptimismus befangen (hybrid im Sinne von Hybris, Überhebung). Erstaunlich, welch selbstverständliche Rolle Kernenergie in der Zukunft eine Rolle spielt bei von Däniken wie auch bei Isaak Asimov. Wie selbstverständlich hinterläßt man Atommüll, der hunderttausende Jahre noch vor sich hinsimmert. Selbstverständlich gehen wir davon aus, daß es dann noch eine Menschheit gibt, die weiß, was das ist, und wie man damit umgeht. Sind wir uns eigentlich so sicher, daß Technik uns glücklich macht, und immer mehr Technik immer mehr Fortschritt, immer mehr Menschheitsglück bringt? Und daß Technik das Universal ist, das man auch auch anderen Planeten früher oder später entdecken und dem man dann ähnlich huldigen wird, wie wir in den 70ern? Robert Graves sinniert einmal in einem utopischen Roman („Sieben Tage Milch und Honig“), vielleicht kommt die Menschheit irgendwann zu dem Schluß, daß das alles mit der Technik doch nicht so das Goldene gewesen sein könnte, und führt einen freiwilligen Reset durch in die Bronzezeit, die sich als viel glücklicher herausgestellt hätte.
Vielleicht sind in 500 Jahren in Europa nur noch sich selbst genügende Zen-Buddhisten auf Ökobauernhöfen; Pflüge werden wieder von Ochsen gezogen statt von Traktoren mit Verbrennungsmotoren. Vielleicht ist man auf anderen Planeten schon zu diesem Schluß gelangt. Vielleicht haben die gar keinen Bock auf Raumfahrt.