(ur)deutsche Traditionen - wer kennt sie noch?

eruvaer

Well-Known Member
es Weihnachtet schwer und all überall auf den Tannenspitzen, seh ich goldne Lichtlein blitzen...

erste Tradition, die mir einfällt, die schon viele dank Coca Cola vergessen haben:

das Christkind.
eher typisch katholisch, als typisch deutsch, aber für mich gehört es defintitiv in die Liste :)

spontan fällt mir jetzt noch den Löffel abgeben ein, weil es nebenan grade um die typisch türkische Hochzeit geht.
meine Mutti hat zur Hochzeit ihres Sohnes einen großen Vorlegelöffel gravieren lassen als symbolisches Traditionsgeschenkt. Die Schwiegermutter gibt zur Heirat den Kochlöffel an das "neue Oberhaupt des Haushalts" ab.

Nee, so bin ich nicht. Einen Garten wünsche ich mir aber trotzdem. ;)
Traditionen? Da fällt mir nicht gleich was ein.
Weihnachsbaum und Weihnachtsgans
Geburtstagsfeiern (gibt es nicht in jedem Land, in Bulgarien wird nicht der Geburtstag gefeiert)
 
S

sommersonne

Guest
Das wird garnicht so einfach sein mit den Traditionen. In unserer Gegend hat das Christkind überhaupt keine Tradition. Das mit dem Löffel an die Schwiegertochter abgeben ist mir auch unbekannt.
Es könnte sein das sich in Deutschland unterschiedliche Traditionen entwickelt haben weil das Land ja früher aus vielen Kleinstaaten bestand, die erst spät zusammengeschlossen wurden.
 

blackcyclist

Gesperrt
Deutschland als richtiges Land gibt es seit 1871, seit dem: Kaiserreich, 1. Weltkrieg, Weimarer Republik, Nazideutschland, 2. Weltkrieg, Aufteilung Deutschlands.

Für echte deutsche Traditionen gab es kaum eine Entwicklungsmöglichkeit.
 

eruvaer

Well-Known Member
Das wird garnicht so einfach sein mit den Traditionen. In unserer Gegend hat das Christkind überhaupt keine Tradition. Das mit dem Löffel an die Schwiegertochter abgeben ist mir auch unbekannt.
Es könnte sein das sich in Deutschland unterschiedliche Traditionen entwickelt haben weil das Land ja früher aus vielen Kleinstaaten bestand, die erst spät zusammengeschlossen wurden.
deswegen ist es meiner Meinung nach ja so "albern" auf deutsche Traditionen zu pochen ;)
viele werden einfach so vergessen, weil nicht weitergegeben von einer Generation zur nächsten - da können die Migranten gar nix für...und Deutschland ist -wie mehr oder weniger jedes Land- in sich schon kein homogener Traditions-Pool...
 

blackcyclist

Gesperrt
Ich war gestern zufällig bei einem Vortrag über meine Heimatstadt, der Referent hatte noch den Meisterbrief von seinem Opa und Unterlagen, wie er das Haus 1905 gebaut hat, in dem die Familie jetzt in vierter Generation lebt.

Ich habe außer ein paar Fotos nichts aus der Familiengeschichte, nicht mal einen Löffel.
 
S

sommersonne

Guest
deswegen ist es meiner Meinung nach ja so "albern" auf deutsche Traditionen zu pochen ;)
viele werden einfach so vergessen, weil nicht weitergegeben von einer Generation zur nächsten - da können die Migranten gar nix für...und Deutschland ist -wie mehr oder weniger jedes Land- in sich schon kein homogener Traditions-Pool...
Das liest sich aber nun so, als gäbe es garnichts an Tradition oder sollte man lieber Gewohnheiten sagen, was die Migranten überlagern oder verändern könnten.
In bestimmten Gebieten Deutschlands gibt es schon bestimmte Traditionen, nur weiß das "Restdeutschland" eher wenig darüber und ist auch wenig daran interessiert..
 
A

Amazone

Guest
Löffel abgeben hat seine Ursprung im Armeleuteessen als noch eine Schüssel auf den Tisch kam, aus dem alle gegessen haben. Den dann abzugeben war gleichbedeutend mit dem Endes des Lebens.

Außerdem gibt es Traditionen die in ländlichen Gegenden noch gelebt werden, in den Städten hat da meistens keiner eine Ahnung davon. Diese unterscheiden sich aber auch schon immer von Nord nach Süd oder Ost nach West.
 
S

sommersonne

Guest
Dann halten wir mal fest. Nicht die Migranten verändern oder vernichten die Traditionen, sondern die Verstädterung des Landes.
 

eruvaer

Well-Known Member
Das liest sich aber nun so, als gäbe es garnichts an Tradition oder sollte man lieber Gewohnheiten sagen, was die Migranten überlagern oder verändern könnten.
In bestimmten Gebieten Deutschlands gibt es schon bestimmte Traditionen, nur weiß das "Restdeutschland" eher wenig darüber und ist auch wenig daran interessiert..
Nein.
Nicht nur in bestimmten Gebieten Deutschlands gibt es Traditionen.
Nicht nur Bayern hat sowas §;o)
Bei uns in der Gegend ist diese Tradtition mit dem Löffel abgeben zb auch völlig unbekannt. Meine Familie mütterlicherseits ist nun "immer schon" in der Gegend gewesen. Die junge Genereation hat immer die Liebe zu den Tradtionen mitbekommen und sie deswegen auch gerne weitergelebt, sie wurden weniger von der alten Generation aufoktruiert, sondern in liebevoller Erinnerung erhalten.
Manch eine meiner Cousinen geht diesen Tradtitionen sogar bewusst nach, sucht sie in alten Schriften und Tagebüchern, damit sie nicht verloren gehen. Die dortige Mundart spricht auch kaum noch jemand.
Usse ollen Lüde, die vüörtellen dir dit och noch alltiet up Platt, die mussen och iärst noadenke wu man nu wat uf Hochdeutsch säggt.
"Hinterwäldler" wie die UrBayern eben ;)
Auch regionale Trachten gibt es in der Gegend - die Landfrauen nähen sie sich noch selbst.
Traditionelle Gerichte gibt es ebenso. Das sind nicht nur Schnitzel mit Kartoffeln und Sauerkraut!
Bei uns ist das zb Zwiebelfleisch. Rindsrouladen mit Pumpernickel. Piepkuchen wird meine Mutti bestimmt zu Weihnachten wieder machen, wenn die Kleinen da sind, um Kirmes rum gibts Struwen.

ich hatte meine Ansicht dazu in dem anderen Thread schon geschrieben:
Zuwanderung mag das Vergessen beschleunigen, da mehr durchmischt wird.
das Vergessen ist aber immer schon da gewesen und schlichtweg der Zahn der Zeit.
und daß ch glaube, daß es vllt sogar wieder Interesse an den "eigenen" Traditionen wecken kann, wenn man mit traditionsbewussteren Zuwanderern Umgang hat.
 
A

Amazone

Guest
Dann halten wir mal fest. Nicht die Migranten verändern oder vernichten die Traditionen, sondern die Verstädterung des Landes.

Nicht nur das auch die Zeit des medialen Inputs (Internet, Fernsehen) andere Interessen. Ich persönlich finde es schön Tradition zu leben. Wurde mir quasi in die Wiege gelegt.

Eins kann man auch noch als Tradition beschreiben, die Deutschen sollen ihre Schützenfeste lieben und das gibt es nicht nur in Bayern.

Dialekte kann man auch als Tradition bezeichnen, viele auch auf dem Land kennen diese aber gar nicht mehr richtig. Geht mal durch die Republik und findet die Bezeichnungen für Kartoffelpfannkuchen, Kräppel, Frikadellen und Weck raus. In fast jeden Bundesland ein anderes Wort.

Grüne Soße, Frankfurter Kranz, Handkäs mit Musik, Äppelwoi z.B. sehe ich auch als traditionelle Speisen oder Getränke an,wie die Weißwurst in Bayern die vormittags gezuzelt wird.
 
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