AW: Verliebt in Tuerkin - kann sowas gut gehen?
Ich muss sagen, dass für mich eine deutsch-türkische Beziehung auch NIE, NIE und NIE in Frage kommen würde!
Auch wenn es jetzt Kritiken hagelt.
Angenommen: sie ist Türkin - er ist Deutscher
Ich bin mir eigentlich sicher, daß sich ein deutscher Mann mit einer türkischen Partnerin (in DE aufgewachsen) sehr wohl fühlen kann (wenn erst einmal alle Grundlagen zur Partnerschaft gegeben sind). Wenn die Türkin in Deutschland aufgewachsen ist, wird ER nie etwas vermissen, "nur allein weil sie eine Türkin ist". Andersrum ist es aber nicht so einfach. "Etwas" wird ihr immer fehlen und ER wirst es ihr nie geben können. Was aber nicht heißen soll, daß ER ihr nicht "ganz viele" andere wichtige Dinge geben kannst. An einem Teil ihres Denkens wird ER nie teilhaben können. Sie muß sich bewusst sein, daß ER nichts daran ändern kann. Wenn man offen damit umgeht und es als ein Spiel unter den Partnern nimmt, ohne es jemals persönlich zu nehmen, kann es klappen.
Ich selber hatte deutsche Partner und habe festgestellt, daß ich mit dem oben genannten Problem nicht zurecht kommen. Dinge wie: Du bist doch eigentlich gar keine Türkin ... oder Du bist ganz anders als andere Türken ... haben mich zu tiefste gekränkt. So etwas von meinem Partner zu hören zeigte mir, daß er mich nur so sieht wie er mich sehen will. Er konnte meine türkische Seite nicht erkennen. Ich persönlich bin ungläubig, das war mein Partner eigentlich auch. Dennoch liegt mir etwas an unseren Feiertagen. Die Feiertage meines Partners habe ich sehr gern für ihn und seine Familie gestaltet. Ich kannte ja alle maßgeblichen Traditionen der Deutschen. Immer wieder hat es mich aber zu tiefst gekrängt, daß mein Partner mir ein frohes Weihnachtsfest oder Osterfest gewünscht hat. Ich habe diese Dinge immer wider angesprochen, dennoch wurden mir Geschenke zu diesen Festen gemacht. Das ich meinem Partner etwas zu seinem Fest schenke ist selbstverständlich. Gern hätte ich zu den türkischen Festen eine Kleinigkeit bekommen. Es hätte mir gezeigt, daß er erkennt, daß ich seine Feste für ihn feiere und das es nicht meine Feste sind. Es hätte mir gezeigt, daß er mich auch als Türkin anerkennt. Das war nur ein Beispiel, mit Sicherheit war es nicht böse gemeint, aber es war für mich Grund genug diese Beziehung nicht weiter zu führen.
Auch in einer binationalen Ehe sollte man seine Identität beibehalten dürfen. Es gibt so viele dieser kleinen Beispiele. Man wird immer wieder unabsichtlich in Fettnäpfchen laufen. Wie gern hätte ich von meinem Partner gehört, daß er seine Verwandten bei den netten Weihnachtsgrüßen darauf aufmerksam macht, daß seine Partnerin kein Weihnachten feiert aber die deutschen Traditionen achtet und diesen Tag deshalb mit ihnen (sehr gern) begeht.