AW: Volksabstimmung im September in der Türkei
Hallo
das die Gesellschaft in dem Sinne "getrennt" wird ist ja nichts neues und ein ziemlich alter Hut in der Türkei.
mfg
und wer dazu beiträgt bzw. wer die politische Macht hat dieser Praxis ein Ende zu setzen und es unterlässt und stattdessen es gar fördert, ist seinem Bürgern gegenüber nicht gleichmäßig wohlgesinnt, sondern rein politisch denkend.
Was das bedeutet, wissen wir alle, dass die Legislaturperiode kommt und geht, kommt und geht....
Mann stelle sich vor, ein Arzt bekäme die Chance als Abgeordneter im Parlament zu sitzen, 4 Jahre lang.
Warum will ein Arzt Abgeordneter werden, oder ein Ingenieur.
Gut, man sollte dazu erwähnt haben, dass in der Türkei die Institution des Abgeordneten dem des Räubers gleich gestellt ist, wenn auch des dem edlem:tongue: Ritters.
Also unser Arzt sitzt im Parlament und hört der Debatte zu, er gehört der Opposition an, aber in Gedanken mustert er die schönen, roten Sessel, die aus Wildleder gemacht sind, staunt über dies und jenes um sich, so über das Aussehen manch seinem Kollegen über die Technik und den Klang im Raum, als er einen Ruck auf der Seite verspürt.
Ein Kollege neben ihm hat seinen Ellbogen ihm in die Nieren gerammt, dass es ihm fast ein Laut entgangen wäre.
Er schaut den Kollegen an, der ihn mit einem schwarz unbeweglichem Blick mustert. Der Arzt wird durch diesen stillen ewig andauernden Blick nicht schlauer und hebt die Augenbrauen, worauf sein Kollege hastig mit dem Kopf in eine Richtung weist. Dort sitzt der Parteivorsitzender, er ruft lauthals dem Redner am Pult zu und schwenkt dabei mit dem erhobenem Arm. Unser Arzt schaut zu seinem Kollegen neben sich und fragt, was los sei? Der Kollege ist erzürnt über dem Arzt und fordert ihn auf, ebenso mit erhobenem Arm in der Luft zu schwenken, worauf dieser der Aufforderung folge leistet.
Mittlerweile sind so über ein Jahr begangen, als unserem Arzt diese Art vom Dienst langweilig wird, doch was soll er machen? Will er sich auf das Gerede einlassen, so müsste er eingreifen und die Meinung zu sagen, aber dem steht zumeist der Parteivorsitzende im Wege. Würde er weiterhin so mitmachen, wäre er verdummt.
Kein Weg führt hinaus, außer er beschäftigt sich mit sich selbst und so entdeckt er nach etwa die Hälfte seiner Legislaturperiode, wie mächtig er ist.
Es ist die Macht über die Anderen, den einfachem Bürger.
Dieser ist gehorsam, scheu, verängstigt.
Nun bewegt er Massen mit einem Telefonat aus einem Dienstbüro im Parlamentsgebäude, Massen wiederum, die für ihn den Geldhahn anzapfen, dass es in den nächsten Jahren nur so fließt.
Doch naht das Ende der Legislaturperiode und er bang um den Geldfluss, wie nur weiter hier sitzen zu dürfen?
Man hat während den Sitzungen nicht aufgepasst, und sich ab und sich brüskiert ob der Toten und dies und jenes, aber das hat nicht aufgehört, als dass man dies hätte unterlassen können.
Man war aus scheinbar unbegreiflichen Gründen zerstritten mit der Regierung und umgekehrt auch.
Also galt es, wenn man weiterhin vom Geldfluss profitieren wollte, so musste man allen gleich machen und eine Propaganda führen, die von versierten Leuten, die um das Land und um ihre Verhältnisse wussten. Es bliebe nur noch dabei den Arm in der Luft zu schwenken und laut zu schreien.
Man wird sehen, wer lauter sein wird.
Da machte unser Arzt solange, bis sein körperlicher Zustand es zuließ.
Indes kloppten sich die Leute auf der Straße die Köpfe ein, Blut floss , Bomben gingen hoch.
Das Land wurde verwüstet und die Fronten härter.
Nur weil man schlicht unterlassen hat, die Differenzen abzubauen, wo man Macht dazu hatte.
Ah, was das Thema noch war?