Warum ist das Konvertieren so ein Problem?

Carmen-DE

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Gespräche mit Konvertiten über das "wirkliche WARUM" zu führen ist sehr schwer. Vielleicht kann es zwischen sehr sehr guten Freunden möglich sein. Aber hin und wieder kommt doch raus, warum konvertiert wurde und ob es seinen Zweck erfüllt hat. Dass es die wirkliche Liebe zu Gott ist, ist - denke ich - selten. Wer diesen Grund nennt, hat sich oft nicht ausreichend mit der eigenen Religion beschäftigt. Oft erhofft man sich offen oder insgeheim einen Vorteil. Sei es eine Anstellung, die einem sonst verwehrt ist, sei es in Ruhe und Frieden leben zu können (z.B. in einem Land, in dem man einer Minderheitsreligion angehört und zur Mehrheitsreligion konvertiert), oder sei es wie hier in Deutschland bzw. im Westen oft, wenn Frauen konvertieren um der Familie ihres künftigen Ehemannes zu gefallen (imponieren ?). Dabei vergessen sie, dass auf dem Papier konvertieren nicht genügt um den Schein zu wahren, denn, das sehen die Nachbarn und Verwandten ja nicht - man muss dann auch so leben, wie es von einem erwartet wird. Man sollte dabei nicht vergessen, dass man mit einer Konvertierung auch zwischen die Fronten geraten kann: In der neuen Religion wird man nicht anerkannt, da es ja sowieso nicht "echt" ist und in der alten ist man ein Verräter. Das ist kein neues Phänomen, sondern gibt es in der Geschichte öfter.
Jeder kann das natürlich handhaben wie er will, aber man sollte sich schon bewußt machen, dass wer die Religion wechselt, wie andere Menschen ihre Unterhose, der macht sich auch bei anderen essentiellen Werten unglaubhaft. Einmal konvertieren - wenn es denn aus wirklicher Überzeugung ist - ist ok. Mehrfach konvertieren oder gar einen Rückzieher machen ist ein no-go und zeugt von leichtfertigem Umgang mit Werten, die eine Vielzahl von Menschen wichtig sind.
 
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