Man könnte die Frage auch einmal stellen, gehört das Christentum zum Iran , Saudi Arabien ?
Ich weiß nicht, was die Frage soll.
Wir haben Sonntags frei und nicht Freitags. Wir feiern Weihnachten und Ostern, nicht Zuckerfest und Opferfest. So weit, so Binsenweisheit.
Andererseits leben Millionen Muslime in Deutschland. Konvertieren auch Deutsche zum Islam. Der Islam wird immer sichtbarer: In angemesseneren Moscheebauten, in Veranstaltungen, Einladungen zum Fastenbrechen. Auch banal.
Schließlich habe wir der islamischen Kultur einen enormen Aufschwung unserer Wissenschaften zu verdanken. Wir schreiben nicht mehr mit römischen Ziffern, sondern mit solchen, die wir mit Recht „arabische“ heißen, obwohl es eigentlich indische sind. Auch das ist allgemein bekannt.
Und jetzt?
Was konkret soll das heißen, „Der Islam gehört zu Deutschland“?
Was ändert sich konkret, stellt man fest, er tut es, oder er gehört nicht zu Deutschland? Wie lautet die Frage genau?
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Und worauf ich noch gar nicht eingegangen bin: Der Zeitpunkt dieses Statements. Muslimische Verbände sind gestern an die Öffentlichkeit gegangen und haben mehr Solidarität eingefordert: Die Anschläge auf Moscheen nähmen bedenklich zu. Und das soll jetzt die Antwort unseres Innenministers darauf sein? Der Islam gehört nicht zu Deutschland?