AW: Was bedeutet es, Zaza zu sein ?
Lieber Ali,
darin stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Komischerweise gibt es ja statisch gesehen die höchste Fremdenfeindlichkeit ausgerechnet in den Gebieten, wo so gut wie gar keine Ausländer leben. Die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder einem Gefühl der Benachteiligung frustrierten Menschen suchen sich dann meiner Meinung nach einfach ein "schwarzes Schaf" für ihre Probleme, das sie dann für alles verantwortlich machen und auf das sie ihre Ängste projezieren können.
Ob das nun, wie im Dritten Reich geschehen, die Juden oder eben die zugewanderten "Ausländer" sind.
Wenn man dann aber mal genauer nachfragt, worauf diese Phobie vor dem vermeintlich "Fremden" denn beruht, muss man meist feststellen, dass diese Leute aus ihrem persönlichen Umfeld überhaupt keine Ausländer kennen. Fast alles, was sie zu kritisieren haben, beruht auf purem "Hörensagen". Und aus den Medienberichten werden natürlich nur die Negativmeldungen ("kriminelle Ausländer"etc) herausgefiltert. Von vorn herein ist man oft gar nicht bereit, mal einen "Nichtdeutschen" persönlich kennenzulernen. Das wäre ja auch gefährlich. Man könnte ihn ja, wider Erwarten, doch nett finden. Und dann hätte man ja gar keinen Sündenbock für seine eigenen Probleme mehr!
Wenn ich solche Kommentare höre, macht mich das einfach krank. Sie kommen auch meistens von Leuten, deren eigenes Benehmen doch oft sehr zu wünschen übrig lässt. Und eben die sprechen dann von den angeblichen "Werten der deutschen Kultur" oder einer "Leitkultur", die sie durch die Zuwanderung von Ausländern bedroht sehen. Wenn ausgerechnet die unsere deutsche Kultur repräsentieren, dann verzichte ich gern darauf. Dann wäre der Verlust ja auch verschmerzbar...Denn wenn ich etwas an meiner Kultur schätze, dann hat das mit dem, wovon die reden, bestimmt nichts zu tun.
Auch das kommt mir bekannt vor. In der DDR wurde zwar nichts ausgelassen, um die Bundesrepublik aufs schärfste zu kritisieren, aber als Devisenquelle war sie dann doch willkommen.
Viele Ostdeutsche / Osteuropäer haben die Menschen aus dem Westen auch immer nur als Finanzierer betrachtet. (Der "reiche Onkel aus dem Westen") Dabei haben sie oft übersehen, dass es auch im Westen Leute gab, denen es gar nicht so gut ging.
Ich kenne dieses Problem auch von vielen in Deutschland lebenden Ausländern, die hier sehr hart arbeiten müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Wenn sie sich dann einen Flug in ihr Heimatland vom Munde abgespart haben, um dort ihre Verwandten zu besuchen, werden von ihnen nur grosse Geschenke und Geld erwartet. Jeder geht davon aus, dass sie aus dem vermeintlichen "Schlaraffenland" kommen und ihnen hier alles zufällt.
Ein Bekannter von mir ist Afrikaner. Er schuftet täglich viele Stunden in der Küche eines Restaurants, wofür er nur einen Hungerlohn bekommt. Er lebt sehr bescheiden, weil er sein Geld immer zurücklegt, um aller 2-3 Jahre mal seine Familie in Afrika besuchen zu können. Dort will aber niemand hören, dass sein Leben hier auch alles andere als leicht ist.
Wenn er dann hier auf der Straße noch von irgendwelchen Rassisten angepöbelt wird und als "dreckiger, arbeitsscheuer Nigger" (Zitat !) beschimpft wird, dann ist das wirklich unerträglich.
LG cassandra
PS: Sorry. Bin ein wenig vom ursprünglichen Thema "Zaza" abgeschweift
"Das die Ostdeutschen so einen Hang zum Nationalismus haben ist mir persönlich nicht verständlich. Ein Volk das über viele Jahrzehnte an sich ja fast ausschliesslich unter sich gelebt hat ohne große Berührung zu anderen Nationen, Religionen oder Kulturen sollte doch ein anderes Verhalten an den Tag legen oder. Zumindest würde ich davon ausgehen. Aber auch dies schein ein deutsches Phaenomen zu sein. Jeder versucht in der Kette den vermeintlich nächstschwächeren zu idendifizieren um sich an Ihm aufzubauen. Dann gibt es natürlich eine ganze Menge von Leuten die entweder keine Jobs bekommen oder auch gar Arbeiten wollen wollen, für die sind dann natürlich die Ausländer gutes Material um für Ihre schlechte Lage herzuhalten."
Lieber Ali,
darin stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Komischerweise gibt es ja statisch gesehen die höchste Fremdenfeindlichkeit ausgerechnet in den Gebieten, wo so gut wie gar keine Ausländer leben. Die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder einem Gefühl der Benachteiligung frustrierten Menschen suchen sich dann meiner Meinung nach einfach ein "schwarzes Schaf" für ihre Probleme, das sie dann für alles verantwortlich machen und auf das sie ihre Ängste projezieren können.
Ob das nun, wie im Dritten Reich geschehen, die Juden oder eben die zugewanderten "Ausländer" sind.
Wenn man dann aber mal genauer nachfragt, worauf diese Phobie vor dem vermeintlich "Fremden" denn beruht, muss man meist feststellen, dass diese Leute aus ihrem persönlichen Umfeld überhaupt keine Ausländer kennen. Fast alles, was sie zu kritisieren haben, beruht auf purem "Hörensagen". Und aus den Medienberichten werden natürlich nur die Negativmeldungen ("kriminelle Ausländer"etc) herausgefiltert. Von vorn herein ist man oft gar nicht bereit, mal einen "Nichtdeutschen" persönlich kennenzulernen. Das wäre ja auch gefährlich. Man könnte ihn ja, wider Erwarten, doch nett finden. Und dann hätte man ja gar keinen Sündenbock für seine eigenen Probleme mehr!
Wenn ich solche Kommentare höre, macht mich das einfach krank. Sie kommen auch meistens von Leuten, deren eigenes Benehmen doch oft sehr zu wünschen übrig lässt. Und eben die sprechen dann von den angeblichen "Werten der deutschen Kultur" oder einer "Leitkultur", die sie durch die Zuwanderung von Ausländern bedroht sehen. Wenn ausgerechnet die unsere deutsche Kultur repräsentieren, dann verzichte ich gern darauf. Dann wäre der Verlust ja auch verschmerzbar...Denn wenn ich etwas an meiner Kultur schätze, dann hat das mit dem, wovon die reden, bestimmt nichts zu tun.
"Aber tatsächlich ist es so das sich der türkische Staat und auch letztendlich seine dort lebenden Bürger die in Deutschland lebenden Türken immer nur als Devisenbringer und finanzierer gesehen haben."
Auch das kommt mir bekannt vor. In der DDR wurde zwar nichts ausgelassen, um die Bundesrepublik aufs schärfste zu kritisieren, aber als Devisenquelle war sie dann doch willkommen.
Viele Ostdeutsche / Osteuropäer haben die Menschen aus dem Westen auch immer nur als Finanzierer betrachtet. (Der "reiche Onkel aus dem Westen") Dabei haben sie oft übersehen, dass es auch im Westen Leute gab, denen es gar nicht so gut ging.
Ich kenne dieses Problem auch von vielen in Deutschland lebenden Ausländern, die hier sehr hart arbeiten müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Wenn sie sich dann einen Flug in ihr Heimatland vom Munde abgespart haben, um dort ihre Verwandten zu besuchen, werden von ihnen nur grosse Geschenke und Geld erwartet. Jeder geht davon aus, dass sie aus dem vermeintlichen "Schlaraffenland" kommen und ihnen hier alles zufällt.
Ein Bekannter von mir ist Afrikaner. Er schuftet täglich viele Stunden in der Küche eines Restaurants, wofür er nur einen Hungerlohn bekommt. Er lebt sehr bescheiden, weil er sein Geld immer zurücklegt, um aller 2-3 Jahre mal seine Familie in Afrika besuchen zu können. Dort will aber niemand hören, dass sein Leben hier auch alles andere als leicht ist.
Wenn er dann hier auf der Straße noch von irgendwelchen Rassisten angepöbelt wird und als "dreckiger, arbeitsscheuer Nigger" (Zitat !) beschimpft wird, dann ist das wirklich unerträglich.
LG cassandra
PS: Sorry. Bin ein wenig vom ursprünglichen Thema "Zaza" abgeschweift