Das Internet ist mittlerweile gar nicht mehr so neu, es ist mittlerweile auch schon eine Menschengeneration alt.
Und ich kann natürlich nachvollziehen, dass Menschen aus einer Generation, die nichts anderes als den Neoliberalismus mit Internet und Privatfernsehen gekannt haben, mit Harry Potter, Herr der Ringe und Filmen über Marvel-Helden aufgewachsen sind, denken können, dass es nie anders war.
Aber glaub ruhig dieser leisen schrägen Stimme aus dem Rauschen: es gab wirklich schon andere Zeiten, in denen der gesellschaftliche Diskurs zumindest ein klein wenig besser als heute funktionierte und gesellschaftliche Veränderung nicht nur bedeutete, dass alle paar Jahre der Computer durch den Laptop, der Laptop durch das Smartphone und das Smartphone dann wieder durch das Tablet ersetzt wird...
Das Internet ist schon älter, das ist richtig, aber die breite Masse mit ihren unzähligen Meinungen, von der jede einzelne wichtiger ist, als Fakten, die sind noch nicht so lange im Internet. Die kamen erst mit Smartphone und Facebook.
Vorher waren nur gewisse Klientel in gewissen Formen in Foren und Kommentarspalten vertreten. Seit wenigen Jahren erst, haben Oma und Opa einen Account um die Fotos der Enkelkinder auf den Accounts der Kinder zu bewundern und teilen durch alle Generationen ihre Clubs, Vereine und Hobbyinterna mit Zuckerberg und co.
Diese Art der massiven Präsenz aller Generationen im Medium Internet ist neu, das Internet ist neu als "Social Media Metropole". Was früher gezielt genutzt wurde für wichtige Zwecke (Internetzeit war immerhin teuer und selten), steht heute jedem jederzeit auf dem Klo bereit um sich dem Ärger neu der Arbeit in den Kommentarspalten Luft zu machen.
Das Konzept ist nicht neu.
Auch früher schon hatten es einzelne, mit wichtigen Botschaften, schwer gehört zu werden. Eine Greta Thunberg hat es dabei heute vermutlich nicht leichter oder schwerer, als ein Gandhi in seiner Zeit.