Im Übrigen halte ich dieses Rollback in Migrantensubkulturen auch für ein vorübergehendes Generationending. Sie erfahren, daß sie nicht so emanzipiert, integriert, gleichberechtigt sind, wie sie sein sollten, und sehen sich, etwa wenn sie bei der Wohnungssuche benachteiligt sehen, auf connections ihrer community zurückgeworfen.
Was denn nun? Ein "vorübergehendes Generationending" wie in Deinem ersten Satz oder vielleicht doch eine Entwicklung aus bestimmten Gründen und Ursachen, wie in Deinem zweiten Satz angedeutet? Die Rückwärtsgewandtheit betrifft nicht nur Migrantensubkulturen, die sich an mittelalterliche Religionsvorstellungen klammern, sondern auch Ossi-Subkulturen, die in einem verwaschenen Rassismus einen bürgerlichen Ansatz erkennen oder linke Subkulturen, bei denen Stalin allmählich wieder hoffähig wird.
Und all das hat tatsächlich seine Gründe und Ursachen (ist NICHT vom Himmel gefallen) und "vorübergehen" wird es nur, wenn diese Gründe und Ursachen irgendwann nicht mehr gegeben sind...
Wer denn deiner Meinung nach, worauf willst Du hinaus?
Worauf ich hinaus wollte, steht ziemlich direkt und deutlich in meinem Beitrag. Nicht die Ärmsten und Schwächsten und Zurückgebliebensten bestimmen die Rahmenbedingungen und die Entwicklung der Gesellschaften und der Welt, sondern eben die Anderen! Und wenn diese Anderen ein tatsächliches Interesse daran hätten, dass es allen oder zumindest möglichst vielen in einer sicheren wie rechtssicheren demokratischen Gesellschaft gut ergeht (sie zumindest satt werden können!), dann wird die Entwicklung auch tatsächlich in diese Richtung gehen. Aber wenn ihr tatsächliches Interesse nur darin besteht, ihre Macht- und Vormachtstellung und ihren Reichtum zu mehren, dann hätten wir eine Entwicklung wie die jetzige, in der Ungleichheit und Ungerechtigkeit innerhalb von Gesellschaften und rund um den Globus zunehmen und in allen ärmeren Ländern Kriege und Unruhen herrschen, meist mit Waffen und Knowhow, die ausschließlich aus den reicheren Ländern stammen.
Wenn einige der reichsten Länder dieser Erde sich fast zwei Jahrzehnte lang militärisch, politisch und wirtschaftlich in einem der ärmsten Länder engagieren und keine Woche nach ihrem Abzug dieses Land wieder in dasselbe Chaos versinkt wie vor diesem Engagement, dann ist das keine Inkompetenz, keine Desinformation, schon gar kein "Pech", sondern ganz konkret gewollt. Gewollt ist ebenso gewesen, dass nicht zigtausende Afghanen, nur weil sie den Deutschen dort geholfen haben, ins Land strömen. und irgendwie ist dann alles genau so "schiefgelaufen", dass messerscharf alle Truppen und die meisten Staatsbürger ausgeflogen werden konnten, die meisten Afghanen aber schauen müssen, wo sie bleiben.
Erst heute abend gab es in diesem Zusammenhang wieder ein sehr aufschlussreiches Interview von Karen Miosga in den Tagesthemen: es ging darum, dass eine Woche vor dem Abzug eine Warnung von der deutschen Botschaft in den USA erfolgt sein soll, von der scheinbar niemand etwas wusste. Und die erste Frage, die die Journalistin Miosga dem Experten stellt: was glauben Sie, wer hat etwas davon, dass gerade zum jetzigen Zeitpunkt ein solches Papier lanciert wird! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, die Journalistin der Tagestehemen beschwert sich nicht darüber, dass diese Warnung nicht schon vor über vier Wochen veröffentlicht und berücksichtigt wurde, sondern ihr Unverständins erregt vielmehr, wieso man so etwas jetzt noch veröffentlichen muss.
Klimakatastrophe mag für viele auch persönliche Motive abdecken. Der Wunsch, anderen Verbote, Vorschriften machen, mit moralischem Zeigefinger denunzieren zu können. Davon ab ist es aber das wichtigste Thema aller Zeiten. Wenn das versemmelt wird, ist Menschheitsgeschichte für 500 Jahre mindestens total kaputt. Dann erledigt sich auch die Islamisierung des Abendlandes. Weil das Abendland ausgewandert sein wird in zuträglichere Regionen.
Und genauso verhält es sich auch beim Thema Klimaschutz. Natürlich ist das ein wichtiges Thema, aber das war es auch schon vor 50 Jahren zu Club-of-Rome-Zeiten. Und was ist geschehen: ja, die Grünen haben sich gemeinsam mit den Friedensbewegten dem Thema angenommen bis sie zum ersten Mal selbst an der Macht geschnuppert haben und sie zu Realos geworden sind, die die Fundis abgesägt und sich (gemeinsam mit der SPD) dem Neoliberalismus verschrieben haben. All die 50 Jahre und schon etliche Jahrzehnte davor baut der Westen seine Vormachtstellung und seinen Wohlstand zu einem Gutteil auf Klima- und Umweltzerstörung und Raubbau an den Ressourcen auf, solange eben, wie sich damit mehr Geld verdienen lässt als mit dem Gegenteil, und jetzt, wo es selbst einem Alu dämmerst, dass es wohl ein wichtiges Thema sein muss, und möglicherweise die Gewinne gefährdet sein könnten, jetzt werden alle Börsenriesen plötzlich zu Klimaschützern.
Das ist verlogen und kurzsichtig, das ist genau dasselbe in grün. Und deshalb wird es auch nicht funktionieren ohne ein ganzheitliches Konzept, das Klimaschutz nur als einen kleinen Aspekt unter vielen anderen betrachtet, die der grundlegenden Überarbeitung bedürfen. Und nein, ich halte nichts davon, ein Problem (halbherzig) nach dem anderen anzugehen, denn das versuchen wir nun schon seit über zwei Jahrhunderten mit dem Effekt, dass es global betrachtet in manchen gesellschaftlichen Bereichen und phasenweise bei jedem Schritt vorwärts zwei Schritte zurück geht. Technischer Fortschritt, Wissen und Wohlstand sind in dieser Zeit exponentiell gewachsen, während sich die Mehrheit der Weltbevölkerung allenfalls linear entwickelt, wenn überhaupt...