Typisch Sven Regener mit seinen lakonisch-schnoddrigen Texten.
Ich finde den Song genial untypisch, da ist ihm Außerordentliches gelungen. Die erste Strophe ist wirklich gut, verwickelt, man muß sie mehrmals hören, um zu verstehen, worum es überhaupt eigentlich geht, und wenn man sie endlich flüssig hört, dann ist man mitten drin. Im Geschehen auf dem Kinderspielplatz, in die sich hineinmengende, immer, in alles hineindringende Melancholie der verflossenen Liebe.
Und in der dritten fliegt man sowas von raus aus der Kurve! Schon episches Theater! Durchbrechen jeder romantischen Stimmung, in der die zweite noch zu halten versucht hat. Und man hält das noch für hm, vielleicht schlecht gemacht, aber wenn er dann his Bobness so völlig überstrapaziert ins Abstruse, wird klar: Nein, das soll so. Man ist überhaupt nicht mehr drin und sieht dem Dichterhandwerker zu, wie er sich lustig macht über die mißratene zweite Strophe, aber er läßt sie so stehen weil besser wird's eh nicht mehr. Bin halt nur Sven Regener. Ich liefere ordentliche Arbeit ab, aber Wunder kann ich nicht. Außer hier, aber da hatte ich mal Glück, und das hielt auch nicht lange.
Wie viele zweite Strophen muß der Mann geschrieben haben, bis er gemerkt hat: Nein. Ich krieg's nicht hin. Wenn das noch was werden soll, dann muß ich das Ganze drehen.