was hat euch zuletzt irritiert?

eruvaer

Well-Known Member
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...ich dachte an einen "grünen Nagler" - am meisten hat mich also irritiert, dass ich unter Zeitdruck nicht weiss, wie man einen Hammer nennt :)
 

eruvaer

Well-Known Member
...irritiert die andern hier etwa nie etwas!? o_O
bin bei der googlesuche über Hunderassen über ein Foto gestolpert, das mich sehr irritiert hat.
noch mehr irritierte mich, dass ich das Foto auf "gute frage" gefunden hab mit der Frage, welche Hunderasse das sei. der beste Kommentar war: "der menschliche Schweinehund vllt"

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ich tippe ja auf Kunstwerk...kennts vllt jemand?
 
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Pit 63

Guest
Interessant finde ich Meditation. Man erfährt, dass bestehende oder neu dazukommende Irritationen aller Art wie kleine Risse in den eigenen vier Wänden sind. Man ist Einflüssen ausgesetzt, die deshalb einen besonderen Reiz haben, weil man sich beim Alten, Gewohnten des Einzigartigen und Lebendigen und Wundervollen nicht (mehr) bewusst ist. Da das Gehirn selektiv arbeitet, erlebt man im normalen Wachzustand die Wiederholung von Sinneseindrücken fast nur noch gedanklich. In einer tiefen Meditation/Kontemplation dagegen - das sind erst mal auch nur Worte, es geht um das Erlebnis selbst - lässt sich das gewohnheitsmässig verkopfte Wahrnehmen reduzieren oder sogar abstellen. Was für eine Erfahrung...
Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Man gelangt auf einen Bergesgipfel und hat eine überwältigende Panoramaerfahrung. Man erstarrt in der wilden Frische, in der Weite und Schönheit der Berge und des Himmels. Es ist einmalig und im Grunde unaussprechlich. Beim Hinuntergehen, fängt man an, Worte dafür zu finden. Beim dritten Mal ist es auch noch toll, aber nicht mehr einmalig und unaussprechlich. Mittlerweile hat man auch sehr viele Worte dafür, die man schon vor dem Hinuntergehen benutzt. Beim zehnten Mal ist es nichts mehr besonderes. Würde man dort jeden Tag sein, gäbe es positive und negative Eindrücke und man träumte vielleicht vom Urlaub am Meer.

Das ist mE nach die wahre Macht der Gewohnheit. So köstlich wie beim ersten Mal sind Eindrücke nie wieder- weil man Worte dafür findet und irgendwann ersetzen die Worte in der Vorstellung die unmittelbare Realität.

Nicht nur Meditation zeigt aber, dass es nicht zwangsläufig so ist. Wenn es geschieht, dass die gewohnte Wahrnehmung mit dem "Verstand" unterbrochen wird, sprechen Menschen davon, dass sie (vertraute) Dinge plötzlich mit ganz neuen Augen gesehen haben, dass sie sich einmal wieder bewusst wurden, wie schön das eigentlich ist, was sie da haben.
 

eruvaer

Well-Known Member
Und letzteres jeden Tag auf alles anzuwenden, jeden Tag wie das kleine Kind die Welt neu begrüßen und sich die Details anschauen...
Dann kann man zufrieden sagen:
Bunt ist das Leben und granatenstark!

Meinst du wirklich, daß Worte da so eine große Rolle spielen? Das also sprachlose Kinder oder seinerzeit die vorsprachlichen Urmenschen es anders erleb(t)en?
 
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Pit 63

Guest
Und letzteres jeden Tag auf alles anzuwenden, jeden Tag wie das kleine Kind die Welt neu begrüßen und sich die Details anschauen...
Dann kann man zufrieden sagen:
Bunt ist das Leben und granatenstark!

Meinst du wirklich, daß Worte da so eine große Rolle spielen? Das also sprachlose Kinder oder seinerzeit die vorsprachlichen Urmenschen es anders erleb(t)en?

Es geht um die Abstraktion. Worte sind abstrakte Symbole für die Wirklichkeit, nicht die Wirklichkeit selbst. Wenn man die Wirklichkeit abstrahiert, lebt man wie und wo?

Dazu kommt dass dieser Vorgang des mental abstrahierten Umgangs mit der Sinneserfahrung zunehmend Teil der Selbstwahrnehmung wird. Es geht ja nicht nur um den Gedanken sondern auch um das damit verbundene Gefühl. Menschen liebes dieses psychologischen Denken, es vermittelt ein starkes Selbstgefühl. Das wird oft so extrem, dass sie die Gedanken nicht mehr aktiv steuern und einsetzen, sondern von den Denkgewohnheiten regelrecht versklavt werden. Man denkt nicht (beherrscht das Denken nicht), sondern es denkt, unaufhörlich.
Ein scheinbar unkontrollierender Gedankenfluss ergreift von einem Besitz.

Was Tiere, Urmenschen und Kinder im Frühstadium der Konditinierung betrifft, da bin ich mir sicher, dass ihre Erfahrung unmittelbarer, frischer, intensiver, intuitiver, lebendiger ist- so wie beim Normalo auf dem Bergesgipfel.
Es ist das, was ich unter dem altmodischen Begriff Hingabe verstehe. Gedanklich ungestörte Hingabe- gibt es auch in der Kunst, Musik usw.
 
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