You always want what you haven't got

ReginaR

New Member
AW: You always want what you haven't got

Zitat von mar:
Regina, nein , nicht gekränkt oder frustriert, sondern einfach die tatsache, das ich eigentlich alles was ich zu diesem thema sagen wollte, gesagt habe. ich habe mich sozusagen in die reihe der beantworter dieser diskussion eingefädelt und alles zusammen ergibt , denke ich schon eine sehr brauchbare analyse dessen, was du in dir selbst schon abgefragt hast. wir können hier im forum sicher hilfreiche meinungen kundtun, tränen trocknen und auch tiefgründige themen angehen, aber eine tiefenpsychologische beratung , da wäre ich zumindest überfordert. und es stünde mir auch nicht zu , lebenskonzepte oder überlebenskonzepte für fiktive oder fast nicht existierende beziehungen zu erstellen.
liebe grüße mar

Wahrscheinlich kenne ich Dich zu wenig, um Deine Worte in den richtigen Kontext zu setzen. Eine tiefenpsychologische Beratung hab ich nicht gewünscht, und wie ich mich kenne würde ich mich gegen jeden Ansatz dieser Art auch vehement wehren. Das geht in dieser Form im Internet niemals gut.

Mir fallen hier 2 Punkte auf (von denen nur einer Dich betrifft).

- Auf meine Eingangsfrage, ob es anderen ähnlich geht, hat bisher niemand reagiert. Das finde ich schade. Statt dessen wurde meine Situation besprochen. Das ist gut, hat mich gefreut, war aber eigentlich nicht Sinn und Zweck meines Postings.

- Ich würde gerne besser verstehen, warum wir so unterschiedliche Meinungen zum Thema "scheinbar" haben. Ich hab Deine Aussage schlichtweg nicht verstanden und hatte gehofft, dass Du sie für mich etwas verständlicher ausdrücken könntest. Es ging mir nicht darum, neue Argumente zu hören, ich bin und war mir einfach nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe.

Regina
 

Kelebek

New Member
AW: You always want what you haven't got

Hallo Regina,

Du weißt ja, das mein Freund auch ein Türke ist und er sogar noch seinen Militärdienst jetzt geleistet hat.

Natürlich macht die Entfernung und das Wiedersehen, alles auch sehr interessant. Aber ich denke so lange die Beziehung keinen festen "Boden" hat, ist alles einfach immer nur ein kurzes Glück. Die Geschichten sind ja leider sehr einseitig. Man besucht, denjenigen immer in der Türkei, das ist keine normale Beziehung.

Den man sieht immer nur das Leben des Mannes. Meins kennt er gar nicht. Das liegt ja nicht an ihm, aber das ist einfach nicht ausgeglichen.

Entweder die Gefühle sind so groß, das einem das nicht abschreckt, dieses Risiko einzugehen und den Partner hierherholt (heiraten, macht man in Deutschland normalerweise nicht so schnell aus dem Bauch heraus).

Ja, was will ich Dir damit sagen..?

Ich denke Du hast einfach Angst, diese Zeit zu investieren, ihn über diese Ferne kennenzulernen. Klar ich bin jünger als Du, ich kann leicht reden.

Mir ging es oft wirklich sehr schlecht, einfach weil ich ihn so sehr vermisse. Es ist schwer sein eigenes Leben in Fahrt zu halten, wenn man eigentlich nur als Schatten seiner selbst lebt. Am Anfang gab es sprachliche Barieren, unterschiedliche Meinung, Vertrauensprobleme, etc.
Aber in der Tiefe meines Herzens, wußte ich immer er ist der Richtige.

Ich würde mir nie erlauben zu sagen, das wird mit uns klappen, das kann ich nicht, aber wir haben einfach eine gute Basis-es zu schaffen.

Du mußt Dich einfach entscheiden!
 
M

mar

Guest
AW: You always want what you haven't got

zitat zerd : mich haben solche scheinbar unabhaengig von der aussenwelt ablaufenden inneren prozesse immer sehr interessiert

zitat mar: Da gibt es eine interessante Ausführung von Zerd ( ich zerpflücke sie einmal) "mich haben solche scheinbar unabhaengig von der aussenwelt ablaufenden inneren prozesse immer sehr interessiert" - und hier springt mir das Wort SCHEINBAR ins Auge ; diese Prozesse , die unter anderem auch oder gerade das Reifen innerhalb einer Beziehung oder auch schon die des Nachdenkens über die solche ablaufen, sind nur SCHEINBAR unabhängig von äußeren oder inneren Welten. Deshalb ist es meiner Meinung nach sehr wichtig zu erkennen , das innere Prozesse nach außen sehr wohl sichtbar werden, in dem , wie man sich selbst treu bleiben kann oder wie sehr man sich anpasst oder sich selbst vergisst


scheinbar: das heisst in diesem falle, wir denken oft , das die dinge getrennt von einander ablaufen , menschen glauben oft , das innere und äußere prozesse abgekoppelt werden können . das das eine mit dem anderen nichts zu tun haben könnte und auch nicht bräuchte, weil es eben möglicherweise nur fiktiv, eine vorstellung ,ein verlangen ist, aber nicht real...man wiegt sich gelegentlich indem glauben, das diese innere zerissenheit, die durch das auseinandertriften der verschiedenen prozesse entstehen kann, nicht auch für andere menschen wahrnehmbar oder durchschaubar wären. äußere und innere realitäten, und sei die innere realität eben die fiktive, ist trotzdem immer mit dem äußeren prozess, der eben gelebten realität ein ganzes. man denkt , scheinbar unabhängig aber eben nur scheinbar, die tatsache ist, sie sind abhängig voneinander, sie bedingen sich.
mar
 
A

Anouk

Guest
AW: You always want what you haven't got

Liebe Regina,

ich hab Deinen Thread von Anfang an verfolgt und eben nochmal gelesen. Die zweite Frage in Deinem Eingangspost kann ich definitiv nicht beantworten, da ich seit knapp anderthalb Jahren wieder solo bin und zurzeit nicht vorhabe, daran irgendwas zu ändern. Was Deine erste Frage betrifft: Naja, es ist natürlich immer so eine Sache mit Fernbeziehungen. Manchmal passt es gut zum eigenen Lebensstil, weil man z.B. beruflich stark eingespannt ist und im Alltag ohnehin wenig Zeit für trauliche Zweisamkeit hätte; manchmal aber - und so kommt es mir bei Dir ein bisschen vor, und verzeih bitte, wenn ich Dir da versehentlich zu nahe trete - geht es schlicht darum, eine reale Nah-Beziehung mit allen ihren großen und kleinen Herausforderungen, teils nervtötenden Kleinigkeiten und Unwägbarkeiten, an denen Liebe oft scheitert, möglichst zu vermeiden. Also die Spannung zu erhalten, wie Du auch selbst schreibst. Und dabei geht es sicher auch um erotische Spannung (die ja nach fünf oder acht oder 15 gemeinsam verbrachten Jahren im Allgemeinen auch nicht mehr ganz taufrisch ist).

Natürlich hat Liebe auch irgendwie immer was mit Projektion zu tun, ganz klar. Und bei einer Fernziehung, in der man einander (noch) wenig kennt, besteht meines Erachtens auch eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit und Gefahr, den Anderen weniger als individuelle Persönlichkeit, sondern hauptsächlich als gigantische Projektionsfläche für die eigenen unausgelebten Wünsche, Träume und Sehnsüchte zu nehmen.
Andererseits (und ich hoffe, ich wiederhole mich jetzt nicht): hast Du ja bereits in Deinem ersten Thread sehr deutlich anklingen lassen, dass Du Deine bisherige Lebenseinstellung und Deine Wünsche und Ziele seit der Begegnung mit diesem Mann ("Jungen", könnte man vielleicht auch schreiben...) überdenkst und neu definierst. Das blitzt auch hier wieder auf.

Wie wäre es denn, wenn Du das Grübeln über die Chancen und Risiken dieser Beziehung einfach mal bleiben zu lassen versuchst und die ganze Geschichte quasi als "Vorübung" oder "Trockenübung" im Hinblick auf eine möglicherweise veränderte Lebenseinstellung betrachtest? So wie ich Dich aus Deinen Posts zu entsprechenden Themen bislang wahrnehme bzw. wahrgenommen habe, könnte ich mir vorstellen, dass Du vielleicht einen richtigen Schreck bekommen würdest, wenn all das, was sich zurzeit in Dir bewegt, von heute auf morgen Realität würde: Mann, Haustiere, Reihenhausidyll im Grünen ... und statt Spontan-Sushi mit Freundinnen vorwiegend häusliche TV-Abende auf der Couch ... Würdest Du das aushalten? Jetzt? Sofort? Ich glaube, die Antwort vorausahnen zu können, schreibe sie aber mit Bedacht nicht hin...

Langer Rede kurzer Sinn: Eine vorwiegend auf Wunschträumen beruhende Fernbeziehung kann auch ein menschlicher, allzu menschlicher Versuch sein, dem Herzen eine Heimat zu geben, wenn alles andere sich im Umbruch befindet. Daran ist nichts auszusetzen - solange man nicht den Boden unter den Füßen verliert!
Wie Mar schon schrieb: Sich von Freunden in nächster Umgebung zurückzuziehen, ist mit Sicherheit nicht das Nonplusultra! Im Gegenteil, es macht Dich unnötig verletzlich und abhängig von dem Kontakt zu Deinem Freund. Außerdem weist Du ihm dadurch - unbeabsichtigt - eine Rolle zu, die er unmöglich ausfüllen kann: Freund / Geliebter / Gefährte / Bruder / Vater ... alles zugleich. Denn er "muss" oder soll Dir ja quasi die gekappten Außenkontakte emotional ersetzen. Das aber schafft kein Mensch, der stärkste Mann nicht - und erst recht keiner, der erst 20 ist. Wage ich zu behaupten.

Eine meiner Freundinnen hat mal, als ich mich nach einem schrecklichen Drama schniefend bei ihr ausheulte, zum Glück lange her, den wunderbaren Satz geprägt: Das Herz braucht ein Zuhause. Ähnlich sehe ich das auch. Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl von Liebe, Wärme, Nähe und Verständnis mit anderen Menschen. Aber vielleicht geht es im Augenblick mehr darum, vor allem Dich selbst besser zu verstehen und neu zu entdecken: die "neue" Regina, die sich gerade verändert und wie ein Schmetterling aus ihrem Kokon heraus will.
Schreibst Du eigentlich Tagebuch? Ich persönlich finde das immer sehr hilfreich, um meinen eigenen inneren Kompass wieder zu finden, wenn er mal ins Kreiseln gerät.

Liebe Grüße

anouk
 
M

mar

Guest
AW: You always want what you haven't got

regina, du hast deinen therth unter einen songtitel gestellt... zufällig habe ich bein durchgrasen meiner alten schallplatten eine konstantin wecker platte entdeckt und diesen titel fand ich doch sehr bemerkenswert und iregndwie passend zu diesem inhalt. mar



Bleib nicht liegen

Schon wieder wühlt sich dein Gefühl
in irgendeine Weichheit ein.
So zart umfangen, so vertraut,
das muß doch jetzt die Liebe sein.

Und feuchte Haut und plötzlich Mut.
Und alle Lust will Ewigkeit.
Du bettest dich. So liegt sich´s gut.
Jetzt nur noch Frau sein und bereit.

Doch bleib nicht liegen,
denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,
was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst, bestimmt.

Jetzt ist nur wichtig, daß man spürt,
das Denken hat dir Angst gemacht.
Nun eine Hand, die schmiegt und führt,
und dann den Frieden einer Nacht.

Wozu noch weiter. Kuß und Sand
und etwas Wärme sind genug.
Der Himmel schweigt. Das hat Bestand.
Und alles andre ist Betrug.

Doch bleib nicht liegen,
denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,
was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst, bestimmt.

Wie schön: Die Erde wölbt sich sanft,
und dieses Bett auf dem Asphalt
ist hart, doch liegst du unverkrampft
und ausnahmsweise gut bestallt.

Kein Atem mehr. Schon welkt die Zeit.
Du fängst dir einen Körper ein.
Du läßt dich fall´n. Es ist soweit.
Und: Dieser Tod muß herrlich sein.

Doch bleib nicht liegen,
denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,
was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst, bestimmt.
 

Inada

New Member
AW: You always want what you haven't got

Liebe Regina,

über deinen Beitrag habe ich mich sehr gefreut. Ich glaube egal wie alt man ist oder wo sich der Mann aufhält, gegen so viel geballte Emotionen und liebe Worte ist keine Frau gefeit. Schon gar nicht, wenn der Mann dann noch extrem attraktiv ist oder dieses gewisse etwas hat.
Ich habe auch einen Mann kennengelernt, der mich nur über seine Worte und seine SMS und emails irgendwie total eingenebelt hat. Ich kann nicht mehr klar denken, auch wenn ich weiss dass ich mit ihm nie zusammen passen würde. Er ist an sich genau das Gegenteil von dem, was ich mir an meiner Seite immer gewünscht habe, aber er hat es trotzdem geschafft mich zu verzaubern und in eine rosa Wolke zu packen.
Vielleicht sollte man die Phase der rosa Wolke auch einfach nur geniessen und nicht an morgen denken?:smile:
Liebe Grüße
Deine Inada
 

ReginaR

New Member
AW: You always want what you haven't got

Zitat von mar:



scheinbar: das heisst in diesem falle, wir denken oft , das die dinge getrennt von einander ablaufen , menschen glauben oft , das innere und äußere prozesse abgekoppelt werden können . das das eine mit dem anderen nichts zu tun haben könnte und auch nicht bräuchte, weil es eben möglicherweise nur fiktiv, eine vorstellung ,ein verlangen ist, aber nicht real...man wiegt sich gelegentlich indem glauben, das diese innere zerissenheit, die durch das auseinandertriften der verschiedenen prozesse entstehen kann, nicht auch für andere menschen wahrnehmbar oder durchschaubar wären. äußere und innere realitäten, und sei die innere realität eben die fiktive, ist trotzdem immer mit dem äußeren prozess, der eben gelebten realität ein ganzes. man denkt , scheinbar unabhängig aber eben nur scheinbar, die tatsache ist, sie sind abhängig voneinander, sie bedingen sich.
mar

Vielen Dank, mar, dann hab ich ich Dich doch richtig verstanden. Ich bin da zwar Deiner Meinung, mir fehlt aber doch der Durchblick, um es dann bei mir letztendlich zu verstehen. Aber eine - wie Du sagtest - tiefenpsychologische Analyse wünsche ich hier nun wirklich nicht.

Regina
 
M

mar

Guest
AW: You always want what you haven't got

Zitat von ReginaR:
Vielen Dank, mar, dann hab ich ich Dich doch richtig verstanden. Ich bin da zwar Deiner Meinung, mir fehlt aber doch der Durchblick, um es dann bei mir letztendlich zu verstehen. Aber eine - wie Du sagtest - tiefenpsychologische Analyse wünsche ich hier nun wirklich nicht.

Regina


nun, zu einer solchen wäre ich auch nicht in der Lage, wie ich schon anmerkte, es ist nicht mein Beruf ... gewisse Lebenserfahrung und ein gewisses Lebensalter aber und einen einigermaßen guten Durchblick für derartige Prozesse bieten allerdings eine recht gute Alternative.

l.G. Mar
 

ReginaR

New Member
AW: You always want what you haven't got

Hallo Anouk,

Du gibst Dir immer so viel Mühe beim Beantworten der Beiträge, danke!



Zitat von Anouk:
Liebe Regina,

ich hab Deinen Thread von Anfang an verfolgt und eben nochmal gelesen. Die zweite Frage in Deinem Eingangspost kann ich definitiv nicht beantworten, da ich seit knapp anderthalb Jahren wieder solo bin und zurzeit nicht vorhabe, daran irgendwas zu ändern. Was Deine erste Frage betrifft: Naja, es ist natürlich immer so eine Sache mit Fernbeziehungen. Manchmal passt es gut zum eigenen Lebensstil, weil man z.B. beruflich stark eingespannt ist und im Alltag ohnehin wenig Zeit für trauliche Zweisamkeit hätte; manchmal aber - und so kommt es mir bei Dir ein bisschen vor, und verzeih bitte, wenn ich Dir da versehentlich zu nahe trete - geht es schlicht darum, eine reale Nah-Beziehung mit allen ihren großen und kleinen Herausforderungen, teils nervtötenden Kleinigkeiten und Unwägbarkeiten, an denen Liebe oft scheitert, möglichst zu vermeiden. Also die Spannung zu erhalten, wie Du auch selbst schreibst. Und dabei geht es sicher auch um erotische Spannung (die ja nach fünf oder acht oder 15 gemeinsam verbrachten Jahren im Allgemeinen auch nicht mehr ganz taufrisch ist).

Ich bezieh das jetzt einfach mal nicht auf mich, und damit trittst Du mir dann auch nicht zu Nahe.
Ich bin genau Deiner Meinung - darum geht es manchmal. Und ich würde gerne wissen, ob so manch andere hier diesen inneren Prozess bei sich selbst durchschauen. Ich für meine Fälle tu das bei mir... aber vielleicht ist es in dieser Konstellation auch besonders einfach.

Natürlich hat Liebe auch irgendwie immer was mit Projektion zu tun, ganz klar. Und bei einer Fernziehung, in der man einander (noch) wenig kennt, besteht meines Erachtens auch eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit und Gefahr, den Anderen weniger als individuelle Persönlichkeit, sondern hauptsächlich als gigantische Projektionsfläche für die eigenen unausgelebten Wünsche, Träume und Sehnsüchte zu nehmen.
Andererseits (und ich hoffe, ich wiederhole mich jetzt nicht): hast Du ja bereits in Deinem ersten Thread sehr deutlich anklingen lassen, dass Du Deine bisherige Lebenseinstellung und Deine Wünsche und Ziele seit der Begegnung mit diesem Mann ("Jungen", könnte man vielleicht auch schreiben...) überdenkst und neu definierst. Das blitzt auch hier wieder auf.

Dieses Überdenken mache ich schon lange. So "Jungen" wie er begegnen mir ja auch hier in Deutschland immer wieder, in allen Schattierungen. Durch sein Auftauchen hat dieses "Überdenken" aber im Moment seinen Höhepunkt gefunden. Entfernter von meinem Leben als er war bisher keiner.

Und das ist natürlich irgendwie auch sehr spannend und interessant. Er lässt mich darüber nachdenken, wie es wäre, ein ganz, ganz anderes Leben zu führen als ich es jetzt tue, und ich stelle mir die Frage, ob ich das kann und will. Und das Ergebnis ist interessant: Ich glaube, ich will. Und ich glaube auch, ich kann.

Ich schätze, dass es hier einigen anderen ähnlich geht. Jeder lebt in seiner eigenen Welt, wenn er einen neuen Partner kennen lernt. Nur selten sind die Distanzen - die physischen, aber auch die mentalen - so groß wie bei Urlaubsbekanntschaften dieser Art.

Wie wäre es denn, wenn Du das Grübeln über die Chancen und Risiken dieser Beziehung einfach mal bleiben zu lassen versuchst und die ganze Geschichte quasi als "Vorübung" oder "Trockenübung" im Hinblick auf eine möglicherweise veränderte Lebenseinstellung betrachtest? So wie ich Dich aus Deinen Posts zu entsprechenden Themen bislang wahrnehme bzw. wahrgenommen habe, könnte ich mir vorstellen, dass Du vielleicht einen richtigen Schreck bekommen würdest, wenn all das, was sich zurzeit in Dir bewegt, von heute auf morgen Realität würde: Mann, Haustiere, Reihenhausidyll im Grünen ... und statt Spontan-Sushi mit Freundinnen vorwiegend häusliche TV-Abende auf der Couch ... Würdest Du das aushalten? Jetzt? Sofort? Ich glaube, die Antwort vorausahnen zu können, schreibe sie aber mit Bedacht nicht hin...

*lach* Du wirst lachen, das hab ich alle schon gehabt, und davon bin ich - und das ist dann wieder logisch - panikartig geflüchtet. Aber das war eine Pendelbewegung in die eine Richtung, es wird Zeit, dass das Pendel wieder ein wenig zurückschwingt ;-). Und das sagt nicht nur mein Verstand.

Langer Rede kurzer Sinn: Eine vorwiegend auf Wunschträumen beruhende Fernbeziehung kann auch ein menschlicher, allzu menschlicher Versuch sein, dem Herzen eine Heimat zu geben, wenn alles andere sich im Umbruch befindet. Daran ist nichts auszusetzen - solange man nicht den Boden unter den Füßen verliert!
Wie Mar schon schrieb: Sich von Freunden in nächster Umgebung zurückzuziehen, ist mit Sicherheit nicht das Nonplusultra! Im Gegenteil, es macht Dich unnötig verletzlich und abhängig von dem Kontakt zu Deinem Freund. Außerdem weist Du ihm dadurch - unbeabsichtigt - eine Rolle zu, die er unmöglich ausfüllen kann: Freund / Geliebter / Gefährte / Bruder / Vater ... alles zugleich. Denn er "muss" oder soll Dir ja quasi die gekappten Außenkontakte emotional ersetzen. Das aber schafft kein Mensch, der stärkste Mann nicht - und erst recht keiner, der erst 20 ist. Wage ich zu behaupten.

Das sehe ich genauso, aber diese Gefahr besteht ja gerade auch deshalb nicht, weil er so weit weg ist. Zumindest für mich nicht. Ich bin nicht der Typ, der sich vergräbt. Aber ich bin schon - im Herzen, obwohl ich es eine Weile nicht geglaubt habe - ein monogamer Mensch, und das erschreckt mich ein wenig. Da bin ich plötzlich einem Phantom treu...

Eine meiner Freundinnen hat mal, als ich mich nach einem schrecklichen Drama schniefend bei ihr ausheulte, zum Glück lange her, den wunderbaren Satz geprägt: Das Herz braucht ein Zuhause. Ähnlich sehe ich das auch. Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl von Liebe, Wärme, Nähe und Verständnis mit anderen Menschen. Aber vielleicht geht es im Augenblick mehr darum, vor allem Dich selbst besser zu verstehen und neu zu entdecken: die "neue" Regina, die sich gerade verändert und wie ein Schmetterling aus ihrem Kokon heraus will.

Das ist ein schöner Spruch. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass das Zuhause nicht das Herz einer anderen Person sein darf. Das zuhause muss ich in mir selbst finden, und ich dachte eigentlich, dass ich da schon gut vorangekommen wäre. Und vielleicht bin ich das auch. Abhängigkeit von geliebten Partnern - auch in diesen Dingen - ist gefährlich.

Schreibst Du eigentlich Tagebuch? Ich persönlich finde das immer sehr hilfreich, um meinen eigenen inneren Kompass wieder zu finden, wenn er mal ins Kreiseln gerät.

Liebe Grüße

anouk

Ich mache so etwas ähnliches - und Du hast Recht, damit finde ich mein inneres Gleichgewicht doch immer wieder...

Regina
 

bodrum

Member
AW: You always want what you haven't got

sag mal regina r, merkst Du eigentlich gar nicht, das Du Dich mit Deinem Thema immer nur im Kreis herumdrehst. Ich sehe, das Du sehr fleißig die Kommentare der Antworten zitierst, ihnen zustimmst und dann mit dem Gleichen antwortest, was Du eigentlich schon lange und breit MEHRMALS erzählt hast ! Besonders entwicklungswillig sieht das nicht aus. Hast Du denn schon einmal nachgedacht, ob Dir da nicht lieber jemand anderes helfen sollte oder Tipps geben sollte, als eine Community, die vorwiegend, so wie ich sehe, aus sehr jungen Mitgliedern zusammengesetzt ist? Wenn ich Deine Titulierungen lese, wie Du Deinen "Freund" in der Fernbeziehung nennst, KLEINEN; JUNGEN u.s.w. habe ich, entschuldige bitte, das Gefühl, Du redest eher wie von einem Kind . Inzwischen wissen wir ja alle, das Du etwas in Deinem umtriebigen Leben ändern willst , wie wäre es denn, damit anzufangen! Sich immer mit den gleichen Aussagen zu Wort zu melden ist nicht ein Schritt nach vorn, sondern Du trittst auf der Stelle... das nur mal anzumerken. Möglicherweise wird gleich wieder jemand an meinen Worten Anstoß nehmen... was solls.
bodrum

ps. es wäre gut zu sehen, wenn Du , falls Du antworten willst , MAL NICHT MIT DER WIEDERGABE FREMDER WORTE EINER KONSTRUKTIVEN ANTWORT AUSWEICHST- wenn Du hier mit Deinem Problem oder Frage weiterkommen willst, ist eigenes WEITER - !!!!!!! - DENKEN wichtig...
 
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