AW: Zwangsbeschneidung
Ich zitiere jetzt einfach mal wikipedia, um mir Schreibarbeit zu ersparen...
"Hygienische und gesundheitlich-präventive Motive
* Eine Bildung und Ansammlung von Smegma wird verhindert, welches als Nährboden für Keime und Bakterien dient und das ebenso Tumoren begünstigt. Insbesondere die Eichelfurche, die vertiefte Übergangsstelle zwischen Eichel und Penisschaft, ist bei unbeschnittenen Männern selbst bei zurückgestreifter Vorhaut im Ruhezustand permanent bedeckt; die zurückgestreifte Hautmenge der Vorhaut bildet dann in dieser Vertiefung eine Wulst, die nur durch Manipulation, z.B. zur Reinigung, willentlich aus der Eichelfurche herausbewegt werden kann, um diese freizulegen. Insbesondere an dieser vertieften Stelle, der Eichelfurche, aber auch am benachbarten Gewebe sitzen die Talg produzierenden Fordyce- bzw. Tyson-Drüsen. Die kantenartige Vertiefung durch die Eichelfurche und daneben die absatzartige Erhebung durch den Eichelkranz verstärken die Ansammlung von Sekreten und Ablagerungen mit möglichen gesundheitlich-negativen Konsequenzen. Eine Balanitis oder auch Peniskrebs sind häufig an dieser Stelle zu finden.
* Die in der Vorhaut selbst in hoher Konzentration sowie nah an der Hautoberfläche vorliegenden Langerhans-Zellen und CD4-Rezeptorzellen sind für die Übertragung von Viren beim Geschlechtsakt mitverantwortlich.
* Die Epithelzellen der Eichel verhornen, sodass die Eichel schneller trocknet. Humane Papillomviren überleben auf trockenem Untergrund kaum länger als einige Minuten. Damit behindert die Beschneidung die Ausbreitung von HPV.
Ob die männliche Beschneidung als eine Routineoperation empfohlen werden sollte, wie dies durch die WHO erfolgte, bleibt jedoch umstritten. Die möglichen hygienischen und gesundheitlichen Vorteile sollten vor dem Hintergrund alternativer Präventionsmöglichkeiten betrachtet werden sowie die jeweiligen Grundhäufigkeiten der Krankheiten in einem Kulturkreis mit einbezogen werden.[2] Ein Großteil der gesundheitlichen Vorteile zeigt sich im späteren Lebensalter, so dass die Beschneidung nicht im Säuglingsalter erfolgen muss sondern später im Erwachsenenalter unter voller Einwilligung erfolgen kann.
Übertragung von HIV und anderer Geschlechtskrankheiten
In zahlreichen Studien stellte sich heraus, dass das HIV-Infektionsrisiko beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit HIV-infizierten Partnern für beschnittene Männer (als aktiver Partner) geringer sein soll als für unbeschnittene. Der genaue Faktor der Reduzierung fällt je nach Studie verschieden aus, wurde aber auf bis zu 60 Prozent geschätzt, was dazu führte, dass die WHO im März 2007 ihren Mitgliedsstaaten in einer Presseerklärung empfahl, die Beschneidung als Element in die nationalen Anti-Aids-Strategien aufzunehmen. Der US-Bundesstaat New York versucht aus diesen Gründen, mittels Öffentlichkeitsarbeit junge Männer dazu zu bewegen, sich beschneiden zu lassen. Die afrikanischen Staaten Kenia und Uganda versuchen mit ähnlichen Maßnahmen, den Anteil der beschnittenen Männer zu erhöhen.
Die Beschneidung zur HIV-Prävention wurde von mehreren Seiten kritisiert, da zum einen die Beschneidung das Risiko für eine HIV-Infektion nicht vollständig aufgehoben ist, andererseits die gefühlte Sicherheit beschnittene Männer zu einem leichtfertigen Verhalten (Verzicht auf Kondome, Treue, Enthaltsamkeit) verleiten könnte. Zum anderen stellt die Beschneidung gerade in Ländern der dritten Welt selbst ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar, da vielerorts die sterilen Bedingungen zur sicheren Durchführung einer Beschneidung fehlen und die Beschneidung so selbst zur Quelle der HIV-Infektion, aber auch anderer Infektionskrankheiten werden könnte. Konsens ist jedenfalls, dass das Risiko keinesfalls auf null fällt, so dass Beschneidung nicht als Ersatz für Safer-Sex-Techniken fungieren kann.
Weiterhin wurde in Untersuchungen ein geringeres Risiko für beschnittene Männer festgestellt, an Herpes genitalis, Ulcus molle, Gonorrhoe und Syphilis zu erkranken...."