Die Familie

L

Laledevri

Guest
Habe eben erfahren, dass mein Grossvater gestern gestorben ist. Habe ihn 32 Jahre nicht gesehen. Niemand aus der Familie ist betroffen oder gar traurig. Er war ein gewalttätiger Schläger, der seine Familie bis aufs Messer terrorisiert hat. Vor 32 Jahren hat es meine Oma dann endlich gepackt und die Scheidung eingereicht. Nach Jahrzehnten der Gewalt. Meine Mutter hat er einmal so geschlagen, dass die Wand im Flur neu gestrichen werden musste. Mein einer Onkel hat ein Loch im Trommelfell von seinen Schlägen. Liste ist beliebig fortsetzbar. Auch ich bekam als Dreijährige Prügel von ihm, weil ich im Garten ein Blümchen gepflückt hatte.

Was soll einem so ein Mensch bedeuten? Da wird noch nicht einmal die Hölle begeistert gewesen sein, als er da gestern angeklopft hat...
 

Novus

Well-Known Member
Eltern und Geschwister haben eine Sonderstellung. Alle anderen haben den gleichen Stand wie jeder andere auch. Ein Mensch wird nicht symphatischer, nur weil er meinen Nachnamen trägt. Schon als Kind habe ich meine Tür abgeschlossen, wenn "ungebliebte" Onkel und Tanten sich ankündigten.
 

Almancali

Well-Known Member
Eltern und Geschwister haben eine Sonderstellung.

Definiere Sonderstellung. Wenn man einen Vater zu Hause hat, der Luzifers Abgesandten im Nichts nachsteht, dann kann so einer keine Sonderstellung erhalten. Es geht nicht darum die Familie zu entehren oder hier ein Feindbild der Familie zu prägen, sondern um das eigene Leben.

Geschwister sollte man auch nicht überbewerten. Es ist gut Geschwister zu haben. Sobald es aber ums Erbe oder Kohle geht, dann hat man genauso eine Axt im Rücken, als wenn du mit irgendwelchen Fremden einen Rechtsstreit führst.

Natürlich sind die Urgedanken der ehrbaren Familie (Vater, Mutter, Kinder, Hund, Katze, Maus) ideale, an denen man festhalten sollte. Die Realität sieht leider bei vielen anders aus.
 

therengarenk

Gesperrt
Krass. Jetzt weiß ich meine Familie umso mehr zu schätzen. Und ich reg mich auf, weil Papa mein Wagen nicht mitgewaschen hat.
Gleich mal ein schlechte Gewissen haben...
 
S

sommersonne

Guest
Wenn man so eine fragwürdige Familie hat, dann sollte man sich schleunigst nach Freunden umsehen. In dem Fall ist es keine Schande oder Undank die Familie hintenanzustellen.
Ab einem gewissen Alter muß man sich einfach von Dingen oder Menschen trennen, die einem nicht gut tun. Es befreit ungemein. Spreche aus Erfahrung.
 

Almancali

Well-Known Member
Es befreit ungemein. Spreche aus Erfahrung.

Das ist bekannt und unstrittig. Eigene 4 Wände befreien ungemein. Nur macht man sich dennoch Gedanken um die verbliebenen im Haus. Die Probleme verschwinden nicht mit einem Auszug, sondern beharren weiter. Man macht sich als Mensch und Mitglied der Familie natürlich weiterhin Gedanken. Unterschwellig erhält man die Botschaft, dass man hoffentlich eines Tages nur einmal weinen muss (natürlicher Abgang), als jahrelang täglich (unnatürliche Schikanen). Dieser Satz erinnert an das Altbekannte: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende". Soll schon was bedeuten diese Message.
 
S

sommersonne

Guest
Du hast Recht, Gedanken macht man sich trotzdem ab und zu. Aber man setzt sich nicht mehr einem Zusammentreffen und Gesprächen aus und hat so mehr Ruhe im Leben.
 

Orient1987

Active Member
Familie ist Liebe und Rückhalt. Das ist der Ort, wo man hingehört, wo man zurückgeht um Ruhe und Vertrautheit zu finden. Sich zu entspannen und auszusprechen, sich geborgen zu fühlen und fallen zu lassen.
 
Top