M
mar
Guest
AW: lieber Zerd
lieber zerd ,die Quadratur des Kreises lässt mein doch recht stückiges Wissen um mathematische Kriterien, die an Wahrscheinlichkeitsrechnungen nicht umhinkommen, vorerst im Unklaren zurück . Diese Komplexität zu überdenken macht es notwendig, das ich wie die großen Denker der Antike meinen Kopf in die Hände stütze ( nicht um sinieren, sondern mein Wissen und Denken zu erweitern. Linearität , Dualismus oder Struktur bedarf einer anderen Herangehensweise , der Logik, die zu vertiefen ich eine Atempause nehme. Aber- wie immer. Es geht sicher bald weiter... l.G. Mar
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lieber Zerd, nun, die unklaren Umrisse , die bei unseren Gesprächen ja nicht ausbleiben, würde ich nur teilweise dem stückigen Wissen der Mathematik oder eben auch der Logik anlasten , die ich eher als Geschwister der Metaphysik sehen möchte, wie auch der der anderen ebenbürtigen Richtungen unserer Denkschulen. Lineares Denken oder lineare Sprache habe ich bis dato gleich einer Möglichkeit gesehen , mich ihrer artistisch zu bedienen. In der Betrachtung des Alltäglichen, und das Alltägliche aus unerwarteten Perspektiven zu sehen , ereilt mich des öfteren eine Sprachlosigkeit, die sich immer dann einstellt, wenn Wesentliches Wortlosigkeit fordert. Ich denke wir sind da sicher sehr ähnlich in der Empfindung, dass wir allein schon mit diesen Gesprächen einen Raum sprengen, die ja sinnbildliche Umschreibung, wenn die Enge eine andere Weite erfordert. Sie erfordert Dimensionen. Und in dieser Dimension bewegen wir uns zurzeit. Sie war nicht vorhersehbar. Unser Denken von A nach B , eine als Linie gedachte Möglichkeit , mir eine (Weg-) Sicherheit für das Leben zu ermöglichen, wird ja im Moment des Aussprechens dieser „Wegbeschreibung“ paradox, weil man zwar eine Perspektive des Gesagten aussprechen kann, aber man kann sie nicht bestimmen. Das was in unserem Denken der Weg von A nach B sein kann, ist in unserem Tun möglicherweise der Weg von C nach D.
Aber ich möchte den Begriff Linearität nicht unbedingt nur als die eine Schnittstelle unserer Überlegungen sehen, weil ich durchaus die Verschiedenheit der Denkansätze sehe und gerade mich dieser mit Freude zuwende, weil ja , wie Anouk schon richtig einwarf, der Beginn unserer Überlegungen von der Gewissheit geprägt war und ist, das wir aus unterschiedlichen Richtungen kommend das gleiche Ziel anvisieren ( … )Ich sehe gerade in diesen verschiedenen Denkansätzen die Ähnlichkeiten darin, das man obwohl man dem Zuhörer das Gefühl eines Streitgespräches vermittelt, genau weiß, das man an Grenzen stoßen muss. Grenzen sind, wenn ich diese auf die Philosophie beziehe, die Erkenntnis des Sokrates, dass er weiß dass er nichts weiß--- Ich kann hier, wenn ich noch einmal auf die unglückliche Formulierung der Wahrscheinlichkeitsrechnung zurückkommen darf, sagen, dass die geistige Auseinandersetzung mir eine Grenzerfahrung bedeutet. Ich nehme die geistigen Anrisse (denn sie erheben ja nie Anspruch auf Vollständigkeit oder sind keinesfalls absolut) als eine Möglichkeit, mein Bewusstsein zu erweitern. Was mich im Gespräch oder auch im Umgang mit Menschen neugierig macht , was mich provozieren kann, was mich anregt und mich leidenschaftlich in Interaktion mit Menschen treten lässt , erfahre ich persönlich immer als eine Art „ Auflösung von Grenzen“
Also sind theoretische Grundlagen nicht das, was mich am Überdenken der Komplexität zum Durchatmen zwingt, sondern das Aufstoßen von Türen, das Durchschreiten von Grenzen. Ich begegne Deiner Denkweise in einem Raum, den ich durchlaufen möchte, wissend, dass es durchaus sein kann, dass ich mich in diesem Raum wieder finde. Dieses Sich- selbst- wieder -finden können ist für mich eine geistige und menschliche Grenzerfahrung die von mir eine ganz andere Sensibilität fordert ( um Dir als Mensch gerecht zu werden) als eine erklärbare Theorie, die ich notfalls wissenschaftlich belegen könnte , aber es so nicht angedacht ist von mir, bin ich doch ganz involviert durch mein Leben und seiner Vitalität . Mein zögerliches Antworten oder Überdenken einiger Deiner Passagen hat mich an Wittgenstein erinnern lassen, der meinte dass „die Logik keine Lehre ist, sondern ein Spiegelbild der Welt.“
Ich denke, dass mein Zugang zur Welt genauso viele Türen hat wie Ausgänge, also die Beweglichkeit der Philosophie durchaus Widersprüche zulassen kann.
Diese Widersprüche, Risse, Sprünge, Spuren schaffen diese Freiheit zu Denken. Unsere Materialien, die Worte erfordern ja eigentlich ein lebendiges Gegenübersitzen ganz im Sinne Sokrates, der vor der Schriftlichkeit warnte. Mag sein, das er das Inflationäre auch das der Druckerzeugnisse unserer Heutzeit voraussehen konnte, aber wir sollten doch sehr gerne auch die begehbaren Räumer der Wahrnehmung für uns in Anspruch nehmen in der Möglichkeit zu schreiben.
In Deinem Schreiben an Anouk finde ich eben genau das wieder, was ich für mein Leben unterschreiben könnte: Authentizität , vor allem aber der freiheitliche Geist, der das ermöglicht.
l.g. mar
lieber zerd ,die Quadratur des Kreises lässt mein doch recht stückiges Wissen um mathematische Kriterien, die an Wahrscheinlichkeitsrechnungen nicht umhinkommen, vorerst im Unklaren zurück . Diese Komplexität zu überdenken macht es notwendig, das ich wie die großen Denker der Antike meinen Kopf in die Hände stütze ( nicht um sinieren, sondern mein Wissen und Denken zu erweitern. Linearität , Dualismus oder Struktur bedarf einer anderen Herangehensweise , der Logik, die zu vertiefen ich eine Atempause nehme. Aber- wie immer. Es geht sicher bald weiter... l.G. Mar
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lieber Zerd, nun, die unklaren Umrisse , die bei unseren Gesprächen ja nicht ausbleiben, würde ich nur teilweise dem stückigen Wissen der Mathematik oder eben auch der Logik anlasten , die ich eher als Geschwister der Metaphysik sehen möchte, wie auch der der anderen ebenbürtigen Richtungen unserer Denkschulen. Lineares Denken oder lineare Sprache habe ich bis dato gleich einer Möglichkeit gesehen , mich ihrer artistisch zu bedienen. In der Betrachtung des Alltäglichen, und das Alltägliche aus unerwarteten Perspektiven zu sehen , ereilt mich des öfteren eine Sprachlosigkeit, die sich immer dann einstellt, wenn Wesentliches Wortlosigkeit fordert. Ich denke wir sind da sicher sehr ähnlich in der Empfindung, dass wir allein schon mit diesen Gesprächen einen Raum sprengen, die ja sinnbildliche Umschreibung, wenn die Enge eine andere Weite erfordert. Sie erfordert Dimensionen. Und in dieser Dimension bewegen wir uns zurzeit. Sie war nicht vorhersehbar. Unser Denken von A nach B , eine als Linie gedachte Möglichkeit , mir eine (Weg-) Sicherheit für das Leben zu ermöglichen, wird ja im Moment des Aussprechens dieser „Wegbeschreibung“ paradox, weil man zwar eine Perspektive des Gesagten aussprechen kann, aber man kann sie nicht bestimmen. Das was in unserem Denken der Weg von A nach B sein kann, ist in unserem Tun möglicherweise der Weg von C nach D.
Aber ich möchte den Begriff Linearität nicht unbedingt nur als die eine Schnittstelle unserer Überlegungen sehen, weil ich durchaus die Verschiedenheit der Denkansätze sehe und gerade mich dieser mit Freude zuwende, weil ja , wie Anouk schon richtig einwarf, der Beginn unserer Überlegungen von der Gewissheit geprägt war und ist, das wir aus unterschiedlichen Richtungen kommend das gleiche Ziel anvisieren ( … )Ich sehe gerade in diesen verschiedenen Denkansätzen die Ähnlichkeiten darin, das man obwohl man dem Zuhörer das Gefühl eines Streitgespräches vermittelt, genau weiß, das man an Grenzen stoßen muss. Grenzen sind, wenn ich diese auf die Philosophie beziehe, die Erkenntnis des Sokrates, dass er weiß dass er nichts weiß--- Ich kann hier, wenn ich noch einmal auf die unglückliche Formulierung der Wahrscheinlichkeitsrechnung zurückkommen darf, sagen, dass die geistige Auseinandersetzung mir eine Grenzerfahrung bedeutet. Ich nehme die geistigen Anrisse (denn sie erheben ja nie Anspruch auf Vollständigkeit oder sind keinesfalls absolut) als eine Möglichkeit, mein Bewusstsein zu erweitern. Was mich im Gespräch oder auch im Umgang mit Menschen neugierig macht , was mich provozieren kann, was mich anregt und mich leidenschaftlich in Interaktion mit Menschen treten lässt , erfahre ich persönlich immer als eine Art „ Auflösung von Grenzen“
Also sind theoretische Grundlagen nicht das, was mich am Überdenken der Komplexität zum Durchatmen zwingt, sondern das Aufstoßen von Türen, das Durchschreiten von Grenzen. Ich begegne Deiner Denkweise in einem Raum, den ich durchlaufen möchte, wissend, dass es durchaus sein kann, dass ich mich in diesem Raum wieder finde. Dieses Sich- selbst- wieder -finden können ist für mich eine geistige und menschliche Grenzerfahrung die von mir eine ganz andere Sensibilität fordert ( um Dir als Mensch gerecht zu werden) als eine erklärbare Theorie, die ich notfalls wissenschaftlich belegen könnte , aber es so nicht angedacht ist von mir, bin ich doch ganz involviert durch mein Leben und seiner Vitalität . Mein zögerliches Antworten oder Überdenken einiger Deiner Passagen hat mich an Wittgenstein erinnern lassen, der meinte dass „die Logik keine Lehre ist, sondern ein Spiegelbild der Welt.“
Ich denke, dass mein Zugang zur Welt genauso viele Türen hat wie Ausgänge, also die Beweglichkeit der Philosophie durchaus Widersprüche zulassen kann.
Diese Widersprüche, Risse, Sprünge, Spuren schaffen diese Freiheit zu Denken. Unsere Materialien, die Worte erfordern ja eigentlich ein lebendiges Gegenübersitzen ganz im Sinne Sokrates, der vor der Schriftlichkeit warnte. Mag sein, das er das Inflationäre auch das der Druckerzeugnisse unserer Heutzeit voraussehen konnte, aber wir sollten doch sehr gerne auch die begehbaren Räumer der Wahrnehmung für uns in Anspruch nehmen in der Möglichkeit zu schreiben.
In Deinem Schreiben an Anouk finde ich eben genau das wieder, was ich für mein Leben unterschreiben könnte: Authentizität , vor allem aber der freiheitliche Geist, der das ermöglicht.
l.g. mar