Kulturkampf, live aus dem Wohnzimmer.
Eine Bekannte meiner Mutter erzählte mir gerade von den Veränderungen Istanbul's. "Es mögen zwar viele moderne Gebäude hinzugekommen sein, doch kulturell ändert sich Istanbul zu einem anatolischen Dorf. Die Städter versuchen, wenn möglich sich woanders niederzulassen, während der Strom aus dem Osten weiter anhält", meinte sie. Dann ging es um die Mafia-ähnlichen Strukturen. Während sie mir das erzählte, kam der Sohn von einer "Besuchecherin" aus der Küche, um mit seinen 11 Jahren klar zu machen, dass sich die Dame irrt, sie nur Partei ergreife, weil sie aus Istanbul kommt. Ich habe mich mal rausgehalten
Veränderungen habe ich feststellen können. In den typischen Zentren, wo sich fast nur weiße Türken aufhielten, hat sich das Verhältnis geändert. Schwarze Türken in teuren Fahrzeugen sah man früher äußerst selten, im Gegensatz zu heute.
Es ist erstaunlich, dass man sich kulturell, so sehr unterscheiden kann. Ich kenne kein anderes Land mit solchen Gegensätzen. Eines steht fest. Die weißen Türken fühlen sich kulturell vielen europäischen wesentlich näher, als ihren Landsleuten aus dem Osten. Macht mich auch etwas traurig, dass man sich innerhalb einer Nation so sehr aus dem Wege gehen kann. Das bezieht sich auf beide Seiten.