AW: Wer bist du?
"Ich komme, ich weiß nicht woher
Ich gehe, ich weiß nicht wohin
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin"
(Angelus Silesius).
Ich ist eine flüchtige Fantasie, ein Hirnkonstrukt, dass sich in der Kindheit heranbildet und später manchmal wieder verschwindet, spätestens mit dem physischen Tod.
Dann ist da kein Ich mehr, sondern nur das, was scheinbar passiert und eigentlich immer schon war.
So ungefähr die Philosophie des Advaita.
Wenn ich den aktuellen Zustand meines Körper-Geist-Apparates beschreiben sollte, würde ich vielleicht sagen, dass mein illusionäres Ich sich in Auflösung befindet und seine Restbestände reichlich dysfunktional und neurotisch sind und immer noch die üblichen Frustrationen hervorrufen.
Darüber hinaus tue ich manchmal so, als gäbe es einen Sinn, wobei gleichzeitig klar ist, dass alles genauso gut als sinnlos bezeichnet werden kann.
Dabei entstehen gelegentlich gemalte Bilder, Texte, Kommunikation, Kaffeetrinken, Rauchen, essen, vögeln, was auch immer. Manchmal argumentiere ich wie ein arrogantes Arschloch, machmal wie ein Moralist, dann wieder wie ein Sufi, ein Spinner oder ein Wahnsinniger oder ganz "normal".