„Ja, eine Welt ohne Prostitution ist denkbar!“

Majnomon

Well-Known Member

Ist das eine Verständnisfrage?

Der mythologische Sündenfall handelt natürlich nicht von der Prostitution, sondern von der Entfremdung vom Körperlichen, insbesondere der Sexualität.

Davon zeugen die Symbole: Die Schlange ein Hinweis auf den Phallus und sexuelle Energie (die Kundalini im Hinduismus), der Granatapfel ein Fruchtbarkeitssymbol. Das erwachende Bewusstsein ("Erkenntnis") dafür hat psychologisch die Scham zur Folge.

Damit ist der Mensch aus seiner Ursprünglichen Einheit mit sich selbst und der Natur verstoßen ("vertrieben"). An diesem Punkt setzt auch die Entfremdung von der Arbeit ein ("im Schweiße ihres Angesichts").

Diese grundlegende Entfremdung aus Scham und Mangelgefühl hat sich im "Prozess der Zivilisation" (Norbert Elias) verschärft und zu seiner gesellschaftlichen Ausdifferenzierung, aber auch zur Zersplitterung geführt.


Um den Threadtitel aufzugreifen: Ja, eine Welt ohne Prostitution ist denkbar! Aber bestimmt nicht im Hauruck-Verfahren durch Verbote, sondern durch verständnisvolle Aufklärung und (Selbst-)Erkenntnis in einem (tiefen-)psychologischen und soziologischen Sinne.
http://www.turkish-talk.com/threads/spruch-des-tages.16999/page-108#post-1370258
http://www.turkish-talk.com/threads/spruch-des-tages.16999/page-108#post-1370258
 

Feryha

Well-Known Member
Ist das eine Verständnisfrage?

Der mythologische Sündenfall handelt natürlich nicht von der Prostitution, sondern von der Entfremdung vom Körperlichen, insbesondere der Sexualität.

Davon zeugen die Symbole: Die Schlange ein Hinweis auf den Phallus und sexuelle Energie (die Kundalini im Hinduismus), der Granatapfel ein Fruchtbarkeitssymbol. Das erwachende Bewusstsein ("Erkenntnis") dafür hat psychologisch die Scham zur Folge.

Damit ist der Mensch aus seiner Ursprünglichen Einheit mit sich selbst und der Natur verstoßen ("vertrieben"). An diesem Punkt setzt auch die Entfremdung von der Arbeit ein ("im Schweiße ihres Angesichts").

Diese grundlegende Entfremdung aus Scham und Mangelgefühl hat sich im "Prozess der Zivilisation" (Norbert Elias) verschärft und zu seiner gesellschaftlichen Ausdifferenzierung, aber auch zur Zersplitterung geführt.


Um den Threadtitel aufzugreifen: Ja, eine Welt ohne Prostitution ist denkbar! Aber bestimmt nicht im Hauruck-Verfahren durch Verbote, sondern durch verständnisvolle Aufklärung und (Selbst-)Erkenntnis in einem (tiefen-)psychologischen und soziologischen Sinne.
http://www.turkish-talk.com/threads/spruch-des-tages.16999/page-108#post-1370258
Dieser "Sündenfall" und die "Vertreibung" aus dem Paradies und alles was ähnlich ist,ist doch nur auf Religionen begründet.Ich bezweifle sehr stark,das sogenannte "Heiden" oder Menschen der Antike-z:B hellinistisch,römisch-bezüglich Sexualität solche Werte hatten.
http://www2.h-net.msu.edu/reviews/showrev.php?id=16209 zur Sexualität im Mittelalter
 

Majnomon

Well-Known Member
Abgesehen davon, dass der biblische Schöpfungsmythos "heidnischen" (babylonischen) Ursprungs ist, vermute ich, dass Deine Aussage von einer ideologisch begründeten Ablehnung alles Religiösen herrührt, die verhindert, die psychologisch-soziologische Struktur dahinter zu erfassen.

Hinter Deiner Ablehnung steckt dann vermutlich auch eine psychologische Struktur, die etwas ausklammern und abspalten will, was dem gewohnheitsmäßigem Selbstbild unangenehm ist oder sogar Angst macht.

Und an der Stelle sind schon wieder beim biblischen Sündenfall, der in zugegeben altbackener Sprache eben jenes Abspalten und Ausklammern (=Vertreibung aus der "paradiesischen" Einheit des Menschen mit "Gott" und Welt) zum Thema hat.
 

Feryha

Well-Known Member
Abgesehen davon, dass der biblische Schöpfungsmythos "heidnischen" (babylonischen) Ursprungs ist, vermute ich, dass Deine Aussage von einer ideologisch begründeten Ablehnung alles Religiösen herrührt, die verhindert, die psychologisch-soziologische Struktur dahinter zu erfassen.

Hinter Deiner Ablehnung steckt dann vermutlich auch eine psychologische Struktur, die etwas ausklammern und abspalten will, was dem gewohnheitsmäßigem Selbstbild unangenehm ist oder sogar Angst macht.

Und an der Stelle sind schon wieder beim biblischen Sündenfall, der in zugegeben altbackener Sprache eben jenes Abspalten und Ausklammern (=Vertreibung aus der "paradiesischen" Einheit des Menschen mit "Gott" und Welt) zum Thema hat.
Es gab vor den monoistischen Religionen nicht nur Babylon.Es handelt sich auch nicht um Ablehnung meinerseits sondern wissenschaftliche Thesen,die das hinterfagen gibt es jede Menge.Bitte unterlaß es ,anhand Postings zu versuchen eine Persönlichkeitsanalyse in den Raum zustellen.Das schlimmste überhaupt sind Hobbyanalytiker.
 

Majnomon

Well-Known Member
Auch nicht schlimmer als all die Berufsempörten, Pseudojuristen und Möchtegernwissenschaftler in diesem und anderen Foren...

Im Übrigen bin ich gerade dabei, meine psychoanalytischen Fähigkeiten im Rahmen einer therapeutischen Ausbildung zu professionalisieren. :cool:
 

blackcyclist

Gesperrt
Abgesehen davon, dass der biblische Schöpfungsmythos "heidnischen" (babylonischen) Ursprungs ist, vermute ich, dass Deine Aussage von einer ideologisch begründeten Ablehnung alles Religiösen herrührt, die verhindert, die psychologisch-soziologische Struktur dahinter zu erfassen.

Hinter Deiner Ablehnung steckt dann vermutlich auch eine psychologische Struktur, die etwas ausklammern und abspalten will, was dem gewohnheitsmäßigem Selbstbild unangenehm ist oder sogar Angst macht.

Und an der Stelle sind schon wieder beim biblischen Sündenfall, der in zugegeben altbackener Sprache eben jenes Abspalten und Ausklammern (=Vertreibung aus der "paradiesischen" Einheit des Menschen mit "Gott" und Welt) zum Thema hat.

Gerade das umfassende Verständnis, wie und warum Religion entstanden ist, ermöglicht es doch erst die psychologisch-soziologische Struktur dahinter zu erfassen. Um das zu können, stehst du dir aber selbst im Weg.

War die Spaltung zwischen Mensch und Gott eigentlich vor oder nach dem Aufeinandertreffen von Mensch und Neandertaler?

Ist es nicht eher so, das Religionen und vor allem die christlichen, einen der stärksten menschlichen Triebe, den Sexualtrieb, dazu benutzen, den Menschen mit völlig restriktiven Vorschriften ein möglichst schlechtes Gewissen einzupflanzen, um sie so besser kontrollieren zu können? Nun die letzte Umfrage des Vatikans zum Sexualverhalten ihrer Gläubigen hat ja ergeben, das sich da kaum noch jemand drum schert. Nur wenn man sich das mal ein paar Jahrhunderte früher anschaute, als die Kirche noch so konnte, wie sie wollte:
- praktisches Masturbationsverbot
- kein Sex vor der Ehe
- während der Ehe eigentlich nur Missionarsstellung erlaubt
- Spaß empfinden galt ja schon als Sünde

wundert man sich, das bei dieser Lustfeindlichkeit die Bevölkerung in Europa nicht ausgestorben ist. Aufrechterhalten konnten diese strikten Regeln im ja auch nur, weil mit den schlimmsten Strafen im Jenseits gedroht wurde. Warum man sich so einen Scheiß hat gefallen lassen, kann man aber trotzdem fragen.

PS: Deine therapeutische Ausbldung findet aber nicht in der Küche statt? Da ich ja schon öfter von die fernanalysiert worden bin, will ich da nur noch mal sichergehen.
 

Majnomon

Well-Known Member
Gerade das umfassende Verständnis, wie und warum Religion entstanden ist, ermöglicht es doch erst die psychologisch-soziologische Struktur dahinter zu erfassen.


Darüber, was das Umfassende Verständnis über einen Gegenstand der Betrachtung ist, gibt es wahrscheinlich so viele Ansichten wie Menschen auf diesem Planeten.

Wer sich hier auf welche Weise selbst im Weg steht, dürfte also vor allem eines sein: Ansichtssache.
 
Top