Ab wann ist man ein Rassist?

chakalaka

New Member
AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Hallo chaka,

ich wollte mich bei dir noch wegen der Bemerkung zwecks Burka und deiner Oma entschuldigen. Da ist es etwas mit mir durchgegangen und war eindeutig zu persönlich und beleidigend. Kommt nicht wieder vor.

blackcyclist

Nehme ich an, ich bin ja nicht nachtragend. Aber ich gehe auch auf sowas gar nicht ein.

Das ist ja ein kontroverses Thema, zu dem jeder völlig verschiedene Ansichten haben kann. Aber ich finde es gut, wenn man sachlich mal darüber reden kann.
 

chakalaka

New Member
AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Vor sowas haben viele Europäer sicherlich "Angst".

http://www.liveleak.com/view?i=250_1326498291

Oder in Schulen, wo die Eltern Angst um ihre Kinder haben und sie deshalb nicht in Brennpunktschulen unterrichten lassen wollen und sich lieber in gehobenen deutschen Vierteln aufwachsen sehen wollen.

Deshalb sollte man nicht nur über Rassismus gegen Äusländer, sondern genrell gegen Rasissmus auch zwischen den Migranten als auch von den Migranten gegenüber Deutschen reden.
http://www.youtube.com/watch?v=UFxcalc22-I&feature=related
 
M

Mein_Ingomann

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AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Ein Anzeichen für gesellschaftlichen Rassismus sind eigene Gesetze und rechtliche Verfahren für Minderheiten. Zu finden z.B. in den Abschiebe Gefängnissen an deutschen Flughäfen, an denen es Schnellverfahren gibt, bei denen binnen 2 Tagen über das Schicksal von Menschen entschieden wird.

"Ein breites Bündnis von Sozialunternehmen, Kirchen und Flüchtlingsgruppen hat sich gegen die geplante Unterbringung von Asylsuchenden auf dem neuen Großflughafen BER in Schönefeld ausgesprochen.

"Das ist aus meiner Sicht rechtsstaatswidrig", sagte der Konsistorialpräsident der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Ulrich Seelemann. Das Asylrecht gebe die Garantie für ein rechtsstaatliches Verfahren. Das sei bei der geplanten Praxis aber nicht gegeben. Die jetzt veröffentlichte gemeinsame Stellungnahme gegen das Schnellverfahren für Asylbewerber wird unter anderem vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Arbeiterwohlfahrt, der evangelischen und katholischen Kirche, dem Republikanischen Anwaltsverein und zahlreichen Flüchtlingsorganisationen unterstützt.

Die Kritik richtet sich gegen das sogenannte Flughafenverfahren für Asylsuchende. Demnach kann Asylsuchenden die Einreise nach Deutschland verwehrt werden, wenn ihr Antrag offenkundig unbegründet ist. Dafür soll im Transitbereich des Flughafens ein Gebäude entstehen, in dem die Asylsuchenden bis zu 48 Stunden untergebracht werden. Das sogenannte Flughafenverfahren werde aus menschenrechtlichen und humanitären Gründen abgelehnt, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme der Verbände und Kirchen. Die Bundesregierung wird darin aufgefordert, an allen deutschen Flughäfen auf die Inhaftierung Schutzsuchender und das Asyl-Schnellverfahren zu verzichten. Der Zeitdruck bei dem Verfahren mache es den gerade geflüchteten und teilweise schwer traumatisierten Menschen unmöglich, zur Ruhe zu kommen und ihre Asylgründe geordnet vortragen zu können."

http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1887270/Kirchen-gegen-Asyl-Schnellverfahren.html
 
P

pauline09

Guest
AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Ein Anzeichen für gesellschaftlichen Rassismus sind eigene Gesetze und rechtliche Verfahren für Minderheiten. Zu finden z.B. in den Abschiebe Gefängnissen an deutschen Flughäfen, an denen es Schnellverfahren gibt, bei denen binnen 2 Tagen über das Schicksal von Menschen entschieden wird. (....)Der Zeitdruck bei dem Verfahren mache es den gerade geflüchteten und teilweise schwer traumatisierten Menschen unmöglich, zur Ruhe zu kommen und ihre Asylgründe geordnet vortragen zu können."

Das hat m.E. durchaus Methode.
 

Grk..

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AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Auf ZEIT-Online gibt es einen Artikel zum Thema. Von Fabian Dannenberg (er zog mit 18 Jahren von Hohen Neuendorf nach Berlin-Kreuzberg. Für diesen Text ist er zum ersten Mal dorthin zurückgekehrt. Heute ist er 29 Jahre und Student.)

ZEIT - 20.01.2012:

"Was willst du hier, Neger?" - Wer nicht weiß ist, ist kein Mensch: Wie ich als Deutsch-Guineer in Brandenburg aufwuchs.

...Mit den Jahren wuchs in mir der Wunsch, meinen schwarzen Körper zu verlieren. Nicht mehr kenntlich zu sein für die anderen, ihre weiße Farbe wie ein Tintenfisch zu simulieren. Mein weißer Teil wollte den schwarzen tilgen. Ich entwickelte eine Besessenheit für die deutsche Kultur, inhalierte Kant, Hölderlin und Heidegger. Die Kultur meines westafrikanischen Vaters ignorierte ich. Traf ich in Berlin auf einen Menschen, der aussah wie ich, ging ich ihm aus dem Weg...

...Der Terror von außen wird zum Terror im Inneren. Rassismus ist nicht nur etwas vor unseren Augen, sondern auch unser Blick selbst. Das ist die Lektion für mein Leben. Obwohl ich jetzt in Berlin wohne, leide ich noch darunter: Wenn andere bei meinem deutschen Namen und meinem fremden Gesicht aufhorchen. Wenn sie staunen, dass ich Medizin studiere. An der ständigen Frage nach meiner Herkunft. An der Anstrengung meiner Freunde und Familie, meine Hautfarbe nicht zu sehen. An den unnötigen Ausweiskontrollen in der S-Bahn. An den kolonialen Afrikafantasien im ZDF...
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Auf ZEIT-Online gibt es einen Artikel zum Thema. Von Fabian Dannenberg (er zog mit 18 Jahren von Hohen Neuendorf nach Berlin-Kreuzberg. Für diesen Text ist er zum ersten Mal dorthin zurückgekehrt. Heute ist er 29 Jahre und Student.)

ZEIT - 20.01.2012:

"Was willst du hier, Neger?" - Wer nicht weiß ist, ist kein Mensch: Wie ich als Deutsch-Guineer in Brandenburg aufwuchs.

...Mit den Jahren wuchs in mir der Wunsch, meinen schwarzen Körper zu verlieren. Nicht mehr kenntlich zu sein für die anderen, ihre weiße Farbe wie ein Tintenfisch zu simulieren. Mein weißer Teil wollte den schwarzen tilgen. Ich entwickelte eine Besessenheit für die deutsche Kultur, inhalierte Kant, Hölderlin und Heidegger. Die Kultur meines westafrikanischen Vaters ignorierte ich. Traf ich in Berlin auf einen Menschen, der aussah wie ich, ging ich ihm aus dem Weg...

...Der Terror von außen wird zum Terror im Inneren. Rassismus ist nicht nur etwas vor unseren Augen, sondern auch unser Blick selbst. Das ist die Lektion für mein Leben. Obwohl ich jetzt in Berlin wohne, leide ich noch darunter: Wenn andere bei meinem deutschen Namen und meinem fremden Gesicht aufhorchen. Wenn sie staunen, dass ich Medizin studiere. An der ständigen Frage nach meiner Herkunft. An der Anstrengung meiner Freunde und Familie, meine Hautfarbe nicht zu sehen. An den unnötigen Ausweiskontrollen in der S-Bahn. An den kolonialen Afrikafantasien im ZDF...

Dazu eine Buchempfehlung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Neger,_Neger,_Schornsteinfeger!

"Neger, Neger, Schornsteinfeger!" rufen die Hamburger Kinder im Arbeiterviertel Barmbeck dem kleinen Hans-Jürgen Massaquoi hinterher. Der Sohn einer deutschen Krankenschwester und eines liberianischen Vaters fällt im Deutschland der zwanziger und dreißiger Jahre wegen seiner dunklen Hautfarbe auf.

Seit seiner Geburt (1926) lebt Hans Massaquoi bei seinem Großvater, einem angesehenen liberianischen Generalkonsul, in großbürgerlichen Verhältnissen. Als der liberianische Teil der Familie Deutschland den Rücken kehrt, bleiben Hans-Jürgen und seine Mutter verarmt zurück. Die neue Situation bedeutet für Hans, dass er sich nun in einer fremden nicht allzu freundlich gesinnten Welt behaupten muss. Hier beginnt die Autobiographie aus der Sicht eines Jungen, der sein "Anders-Sein" zunächst nicht sieht. In zahlreichen Anekdoten erzählt Massaqoui locker-flockig aus seinem Leben. Er schreibt über einen Jungen, der sich trotz schwarzer Kraushaare als Deutscher fühlt und der die gleichen Ideale hat wie seine Freunde.

Auch Hans ist fasziniert von Hitler, dem neuen starken Führer Deutschlands. Begeistert bejubelt er den Mann, der sich der Vernichtung nicht-arischen Lebens verschrieben hat. Den Bezug zwischen Hitler, den Nazis und seiner Person kann der Grundschüler noch nicht herstellen. Als er nicht in die Hitlerjugend aufgenommen wird und sich die diskriminierenden Vorfälle häufen, leidet sein Selbstbewusstsein. Erst als seine Mutter aufgrund der "Rassenschande" ihre Arbeit verliert und er als Zehnjähriger von seinem Lehrer zu hören bekommt: "Wenn wir mit den Juden fertig sind, kommst Du auch noch dran", fängt er an zu begreifen, dass auch er sich in Gefahr befindet. "

Quelle: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5786
 
E

Elena

Guest
AW: Ab wann ist man ein Rassist?

Dazu eine Buchempfehlung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Neger,_Neger,_Schornsteinfeger!

"Neger, Neger, Schornsteinfeger!" rufen die Hamburger Kinder im Arbeiterviertel Barmbeck dem kleinen Hans-Jürgen Massaquoi hinterher. Der Sohn einer deutschen Krankenschwester und eines liberianischen Vaters fällt im Deutschland der zwanziger und dreißiger Jahre wegen seiner dunklen Hautfarbe auf.

Seit seiner Geburt (1926) lebt Hans Massaquoi bei seinem Großvater, einem angesehenen liberianischen Generalkonsul, in großbürgerlichen Verhältnissen. Als der liberianische Teil der Familie Deutschland den Rücken kehrt, bleiben Hans-Jürgen und seine Mutter verarmt zurück. Die neue Situation bedeutet für Hans, dass er sich nun in einer fremden nicht allzu freundlich gesinnten Welt behaupten muss. Hier beginnt die Autobiographie aus der Sicht eines Jungen, der sein "Anders-Sein" zunächst nicht sieht. In zahlreichen Anekdoten erzählt Massaqoui locker-flockig aus seinem Leben. Er schreibt über einen Jungen, der sich trotz schwarzer Kraushaare als Deutscher fühlt und der die gleichen Ideale hat wie seine Freunde.

Auch Hans ist fasziniert von Hitler, dem neuen starken Führer Deutschlands. Begeistert bejubelt er den Mann, der sich der Vernichtung nicht-arischen Lebens verschrieben hat. Den Bezug zwischen Hitler, den Nazis und seiner Person kann der Grundschüler noch nicht herstellen. Als er nicht in die Hitlerjugend aufgenommen wird und sich die diskriminierenden Vorfälle häufen, leidet sein Selbstbewusstsein. Erst als seine Mutter aufgrund der "Rassenschande" ihre Arbeit verliert und er als Zehnjähriger von seinem Lehrer zu hören bekommt: "Wenn wir mit den Juden fertig sind, kommst Du auch noch dran", fängt er an zu begreifen, dass auch er sich in Gefahr befindet. "

Quelle: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5786

Ich habe das vor Jahren schon gelesen, war sehr interessant . Werde es mal wieder in die Hand nehmen , und nochmal lesen.
 
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