AfD - wo mag die Reise hingehen...

ist die AfD eine Alternative für Deutschland?

  • ja, unsere einzige Chance!

    Votes: 5 11,9%
  • ja, als Protestwahl.

    Votes: 7 16,7%
  • ja....was soll ich sonst wählen?

    Votes: 3 7,1%
  • ja...nein...weiss nicht...

    Votes: 1 2,4%
  • nein.

    Votes: 3 7,1%
  • nein, definitiv keine Alternative!

    Votes: 28 66,7%

  • Total voters
    42

Alubehütet

Well-Known Member
Ich meine ja, daß das vorher unter einer Paywall war. Jedenfalls hat ÜBERMEDIEN ein Interview frei zugänglich mit Robin Alexander („Die Getriebenen“), interessant, einen Eindruck zu kriegen, wer der so ist. Für hier interessant:

Was ist deine persönliche Meinung? Ist Angela Merkel verantwortlich für den Aufstieg des Rechtsextremismus?

Es ist überhaupt nicht zu leugnen, dass die Flüchtlingskrise entscheidend dafür war, dass sich die AfD im Parteienspektrum etabliert hat. Aber man kann den Standpunkt einnehmen: Das war es wert. In einer entscheidenden Stunde muss man so und so sich verhalten, auch wenn man da sich diesen Kollateralschaden einhandelt. So, finde ich, kann man argumentieren.

Ja, das kann man.

Problematischer scheint mir hingegen Merkels Bruch mit dem alten CDU-Dogma: „Rechts von uns darf es nichts Satisfaktionsfähiges geben.“ Das verwarf sie bewusst, schon vor der Flüchtlingskrise. Die Strategie war: Wenn wir unsere Rechtsaußen wie Frau Steinbach und Herrn Gauland los werden, gewinnen wir Anschlussfähigkeit in die linke Mitte. Wenn diejenigen, die wir dafür verlieren, ganz rechts etwas Neues aufbauen, dann kann uns das sogar nützen. Denn eine Rechtspartei von fünf oder sechs Prozent zerstört die Option einer rot-rot-grünen Mehrheit, vor der sich die CDU immer gefürchtet hat. Die Frage, ob man für die Anschlussfähigkeit in die Mitte und die Zerstörung einer Mehrheitsoption der politischen Konkurrenz auch Rechtspopulismus in Kauf nimmt, hat Merkel mit Ja beantwortet. Deshalb gehört auch die AfD zu ihrem Erbe.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Sehe ich zwar nicht so. Finde ich aber eine denkenswerte These. :)

Für mich ist auch so ein Schlüsselerlebnis der Rauswurf Hohmanns gewesen. Auch wenn Merkel den nicht gewollt hatte, das Ganze aussitzen wollte, dazu getragen wurde. Aber mir war überhaupt nicht klar, daß das geht, daß man das kann. Das hätte noch Kohl sich nie leisten können; „Stahlhelm-Fraktion der Union“, wie Heiner Geißler sie nannte, war für mich fixer Bestandteil der CDU. Die sind und haben tatsächlich keine Zukunft mehr. – … Eigentlich sehe ich das selbe wie Alexander, aber ich bewerte es anders. Merkel hat die CDU nicht „nach links gerückt“, rechts-konservativ, Gauland, Steinbach, alte, weiße Leute, das ist abgestorben, vorbei. Ultrakonservativ: Jens Spahn, schwul muß der schon sein.

Ein anderes Problem aber scheint mir zu sein, daß die Parteijugend wohl auch nur noch aus solchen Leuten besteht. Der Amthor scheint repräsentativ zu sein. Auf längere Sicht aber gibt es zu schwarz-grün keine Alternative; Lindner wird mitmachen müssen oder die FDP endgültig versenken. Das scheint mit dem Nachwuchs nicht zu machen zu sein. Auf längere Sicht wird die Union außerhalb Bayerns der SPD folgen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Da sich Höcke des Nazi-Jargons in seinen Reden bedient, und Neonazis (ausgewiesen durch entsprechende Logos und Schlägermentalität) seine Auftritte sichern und als Claqueure agieren, komme ich zu dem Schluss, dass Höcke wohl ein Nazi sein muss.
Das finde ich jetzt ein bißchen wenig.

Höcke ist ein Freund von NPD-Thorsten Heise und hat als Landolf Ladig für ein krudes NPD-Magazin von dem krude nationalsozialistische Texte geschrieben, das kann inzwischen als gesichert angesehen werden. Lest mal Andreas Kemper dazu. Der hat da wirklich einen tollen Job gemacht. Und was ich so über Höckes jüngstes „Fluß“-Buch gelesen habe, sagt er darin nicht alles, was er damals geschrieben hat (preist den Nationalsozialismus nicht als „erste Antiglobalisierungsbewegung“ und so ein Mist), aber nichts anderes. Er will wirklich massiv Remigration betreiben, heißt Auswanderung der meisten Türkisch-Stämmigen. Das gehe nicht ohne „wohltemperierte Grausamkeiten“, daran seien dann eben die Schuld, die diese Leute überhaupt ins Land gelassen haben.

Wenn das nicht Nazi ist, was ist dann Nazi?

Nazi-ähnliche Choreografie usw. würde ich nicht gelten lassen, dann kämen wir in Rammstein-Diskussionen. Wie umgekehrt dieses Greenpeace-artige Auftreten der Identitären sie auch nicht zu Nicht-Nazis macht (wäre eine schwierigere Debatte, so exakt Nazis sind sie tatsächlich nicht, nur im Endeffekt).
Inzwischen, und das ist neu, darf man den Rechtsextremismus, angeführt von der AfD/NPD, als die größte Gefahr für die Bundesrepublik seit ihrem Bestehen, nennen.
Da ich keine wirkliche Gefahr sehe in ihnen, geht es uns gut :)

Was nichts heißt. Wenn die Weltwirtschaft zugrunde geht aufgrund von Börsencrash, woran natürlich nur ihr-wißt-schon-wer Schuld sein wird, und wir 10 Millionen Arbeitslose haben, dann sieht dieses Land binnen weniger Jahre sehr anders aus.
 

Msane

Well-Known Member
Da muss man sich echt fragen, warum sich die anderen Parteien nicht mit den Anliegen der Wähler beschäftigen.
Wählerbeschimpfung und Dauerempörung ist doch sinnlos.

So muss also die AFD gar nicht viel machen, da alle anderen Parteien das Marketing übernehmen und die AFD immer stärker wird.

Die etablierten Volksparteien sind gefangen in ihrem eigenen politsch-korrekten Käfig, den sie selbst die Jahre davor zusammengebaut haben.
Normalerweise müssten sie den AfD-Wählern bzw. den Wählern die bei bestimmten Themen unzufrieden sind, entgegenkommen, so wie das in einer Demokratie normal ist, man muss immer einen Ausgleich finden.
Da aber quasi alle Themen die die AfD am liebsten behandelt jahrelang als "rechts" gebranntmarkt wurden, wagen die Etablierten sich nicht mehr da dran.
Asyl, Zuwanderung, Grenzschutz etc. ... all das sind Pfuithemen, alleine schon in Erwägung ziehen diese mal zu thematisieren, rückt einem heute schon in ein schlechtes Licht.
So kommt es das diese gemiedenen Themen, quasi alleine der AfD überlassen werden, während sich die etablierten Volksparteien vor der Verantwortung drücken, dementsprechend sehen dann auch die Wahlergebnisse aus.


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Alubehütet

Well-Known Member
Asyl, Zuwanderung, Grenzschutz etc. ... all das sind Pfuithemen, alleine schon in Erwägung ziehen diese mal zu thematisieren, rückt einem heute schon in ein schlechtes Licht.
Das hat sich in Bayern als ganz schlechte Idee erwiesen. AfD-Themen zu bespielen heißt, Wahlkampf zu machen für die AfD. Hat Söder probiert, genau das, was Du vorschlägst, hat sich nicht bewährt. Die Leute wählen dann erst Recht AfD, um die Union weiter unter Druck zu setzen.

Man kann nur versuchen, den Herbst 2015 auszusitzen. Irgendwann versendet sich auch das. Demnächst ist die so vielen verhaßte Merkel noch nicht mal mehr Kanzler, dann ist diese Reizfigur auch weg.
 

Msane

Well-Known Member
Das hat sich in Bayern als ganz schlechte Idee erwiesen. AfD-Themen zu bespielen heißt, Wahlkampf zu machen für die AfD. Hat Söder probiert, genau das, was Du vorschlägst, hat sich nicht bewährt. Die Leute wählen dann erst Recht AfD, um die Union weiter unter Druck zu setzen.

Man kann nur versuchen, den Herbst 2015 auszusitzen. Irgendwann versendet sich auch das. Demnächst ist die so vielen verhaßte Merkel noch nicht mal mehr Kanzler, dann ist diese Reizfigur auch weg.

Das funktioniert nicht weil die Politik es damit nicht ernst meint.
Es kommt nicht aus Überzeugung, sondern nur aus Wahlkampfgründen.
Die Leute sind nicht blöd, die recherchieren und kontrollieren die Resultate, und da hat weder ein Seehofer noch ein Söder irgendwas Substanzielles vorzuweisen.


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santiago

Well-Known Member
Das funktioniert nicht weil die Politik es damit nicht ernst meint.
Es kommt nicht aus Überzeugung, sondern nur aus Wahlkampfgründen.
Die Leute sind nicht blöd, die recherchieren und kontrollieren die Resultate, und da hat weder ein Seehofer noch ein Söder irgendwas Substanzielles vorzuweisen.


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Die eigenen Pfründe sichern und erhöhen wenn möglich, da gibt es bei allen Politiker Zustimmung.
Mich beschleicht das Gefühl, dass alle in der Regierung die Probleme nur aussitzen.
Niemand wagte sich, in den letzten Jahren das Rentenproblem anzugehen. Ein viel zu heisses Eisen,
wie kürzlich das ZDF berichtete. Bis Ende 2023 soll es aber noch reichen ! Wie dann weiter weiss keiner ?
Lösungsvorschläge sind vielleicht im Ansatz vorhanden. Eine junge Politikerin (glaube von FDP) sprach, man könne auch mit einem sehr kleinen Einkommen, auch wenn es fast nicht reiche über die Runden zu kommen, doch etwas sparen für's Alter, damit man nicht in die Altersarmut reinrutsche ! Vielleicht ist diese junge Dame mit den goldenen Löffel zur Welt gekommen. Dass die Bevölkerung solche Politiker nicht mehr ernst nimmt, kann man auch ohne UNI Abschluss gut vollziehen. Anders ausgedrückt sind die Geringverdiener, Arbeitslosen den Regierungen egal.

Da verwundert es sich nicht, dass weite Teile der Bevölkerung die Politiker nicht mehr ernst nimmt. Zahlreiche meiner deutschen Freunde und Anverwandten in Deutschland nehmen seit Jahren nicht mehr an Wahlen teil.
Aussagen derer sind; von... dass alle Politiker nur lügen bis...…..(erwähne ich nicht).
Pauschal werden die wohl als Wutbürger eingereiht, obwohl einige eigene Betriebe haben, oder in guten Berufen (Akademiker) tätig sind.

Deutschland und auch die Schweiz kämpfen mit den gleichen Problemen. Somit war das Wahlresultat vor 2 Wochen bei den eidgenössischen Abstimmungen nur 44 Prozent. Also Nichtwähler total 56 Prozent.
Nichtwähler sind aber auch Stimmen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wir hatten letztes Jahr ... kann das sein, 170.000 Flüchtlinge? Das sind weit mehr als die 90-100.000, die wir noch vor 10 Jahren etwa jährlich hatten. Aber bedeutend unter der CSU-Obergrenze von 200.000. Weniger ist nicht drin, es sei denn, Du mauerst Deutschland ein. Was wirtschaftlich für ein Exportland nicht machbar ist.
 
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