Alice Schwarzer

[nordish]

Wie ich beobachte schlagen die Wellen im Falle Alice Schwarzer sehr viel höher, als die im Falle Hoeness.
Man zeigt für Hoeness sehr viel mehr "Verständnis", während Frau Schwarzer die volle Breitseite abkriegt.

Sympathie/ Antipathie, Mann/ Frau, Fussball/ Frauenrechte?
Was macht einen Fall von Steuerbetrug gefühlt "schlimmer" als den anderen?

Das soll kein Thread über Steuerhinterziehung werden...

 

[Sithnoppe]

Ich finde nicht, dass es einen Unterschied gibt (auch nicht in der Berichterstattung).
Frau Schwarzer ist momentan nur aktueller.

Wenn Würstchen-Uli straffrei aus der Sache rauskommt, dann wird es wieder laut werden.

 

[blackcyclist]

Könnte vielleicht daran liegen, das es in Bayern einfach dazu gehört, die Speziwirtschaft und gerade Frau Schwarzer sich immer als moralische Autorität verkauft hat und man durchaus auch höhere Maßstäbe anlegen kann.

Etwas Schadenfreude ist sicher dabei, sehr beliebt ist Frau Schwarzer nun mal nicht. Abgesehen davon hat sie nur die Steuern zurückgezahlt, die noch NICHT verjährt waren.

 

[noname75]

Ganz einfach. Sie gibt sich als Moralapostel und redet und redet. Sie misst mit zweierlei Maß. Bei sich und den anderen.

 

[alterali]

Höhnes hat ja gebeichtet. Dennoch läuft das Verfahren.
Schwarzer meint (zu Recht), man wolle ihr ans Bein pinkeln.

 

[KiraS]

Meiner Meinung nach hat sie sehr folgenschwere Fehler gemacht: sie hat sich einerseits mit kurzen Worten reuemütig für ihr Fehlverhalten gezeigt, dieser Reue aber nicht wirklich Ausdruck verliehen. Nein, sie prangerte stattdessen die Steuerbehörden an, die (zugegebenermaßen) ihre Steuerprivatsphäre verletzten. Sie rechtfertigte die Bunkerei ihrer Kohle in der Schweiz in den 80´ern mit einer Hatz gegen sie und dem wohl ihrer Meinung nach einzigem Ausweg der Flucht ins Ausland. Sie scheint kein Unrechtsbewusstsein dabei zu empfinden, dass sie den deutschen Staat 20 Jahre lang um Kohle beschissen hat, weil sie ja glaubt, dass mit der Rückzahlung der Steuern für die letzten 10 Jahre ihre Schuld ja getilgt sei. Dabei vergisst sie anscheinend, dass es sich für die 20 Jahre zuvor lediglich um eine Verjährung einer Straftat handelt, die somit nicht mehr verfolgt werden kann, und nicht um eine Freisprechung.
Nunmehr versucht sie noch, durch Einsetzung ihres Privatvermögens in eine Stiftung ihren Imageschaden wieder ein bisschen aufzumöbeln. Trauriger Versuch!
Was für mich bleibt- der Sturz einer Ikone! Und vielleicht die Einsicht, dass es doch keine Helden oder Heldinnen gibt, wie ich in der Kindheit glaubte!

 

[alterali]

.......Und vielleicht die Einsicht, dass es doch keine Helden oder Heldinnen gibt, wie ich in der Kindheit glaubte!

Auch Heldinnen bleiben Menschen.
Man sollte Werk/Lebensleistung vom Menschen selbst trennen.

 

[Majnomon]

Man sollte Werk/Lebensleistung vom Menschen selbst trennen.

Sollte man?

Und wenn ja, worin genau besteht die Lebensleistung von Frau Schwartzer, außer halt die (vor-)lauteste und bekannteste deutsche Feministin von allen zu sein?

 

[sommersonne]

Höhnes hat ja gebeichtet. Dennoch läuft das Verfahren.
Schwarzer meint (zu Recht), man wolle ihr ans Bein pinkeln.

Ich finde ja man pinkelt ihr zu recht ans Bein. Wieso glaubt sie das sie eine Ausnahme ist?
Jeder Hartz IV-Empfänger muß sein "Vermögen" offenlegen, jeden dazu verdienten Cent belegen. Sie, die bei anderen die Moral sehr hoch hängt, erlaubt sich selbst Steuerhinterziehung.

Ihre Empörung finde ich fehl am Platz. Sie hat ein Entgegenkommen des Staates genutzt (welches dieser Staat nur begüterten Bürgern macht), sich selbst angezeigt und das notwendigste an Steuern nachgezahlt. Jetzt noch herum zu jammern finde ich sehr kühn.
Wer sagt uns denn das sie das aus Unrechtsbewußtsein getan hat. Vielleicht hatte sie nur Angst, sie würde auf einer CD auftauchen und wollte dem zuvor kommen.

 

[Lynx72]

Übrigens hat die von Schwarzer geleitete Stiftung "Frauenmediaturm" laut einer Zeitungsmeldung versucht, die Stadt Köln übers Ohr zu hauen. Sie wollte Räumlichkeiten in dem historischen Stadtturm, den die Stadt ihrer Stiftung zu einer Freundschaftspacht überlässt, für private Veranstaltungen vermieten. Das verstieß ausdrücklich gegen den Vertrag der Einrichtung mit der Stadt.

Jetzt ist die Stadt stinkig.

http://www.ksta.de/koeln/-alice-schwarzer-stadt-koeln-will-stiftung-abmahnen,15187530,26111016.html