Der aufwühlende Artikel über eine angebliche Vergewaltigung an der Columbia University zeigt exemplarisch die Entwicklung des amerikanischen Rechtsverständnis vor dem Hintergrund lobbyistischer Interessen, medialer Vermarktung und teurer Rechstberater.
Grauenvoll...
Aus dem Zeit-Artikel: "Verurteilt von der Öffentlichkeit, obwohl nie eine Schuld festgestellt wurde." Wir oft sind wir schon Zeuge davon geworden!
Furchtbar, was dem Jungen widerfahren ist. Ich will gar nicht wissen, wie viele ähnliche Fälle es gab oder noch gibt. Spontan fällt mir der Fall von Horst Arnold ein (wobei hier die deutsche Justiz der Schuldige ist, weniger die Öffentlichkeit, was aber an der Zeit liegen kann, 2001 waren die Kommentarspalten der Medien noch nicht so überlaufen, Facebook noch nicht erfunden): Horst Arnold wird von seiner Kollegin der Vergewaltigung bezichtigt, ein Gericht verurteilt ihn zu fünf Jahren Haft. Er sitzt die volle Zeit ab und in einem Wiederaufnahmeverfahren wird er komplett freigesprochen. Der Vorwurf war erstunken und erlogen. Nach seinem Freispruch kämpft er um eine Haftentschädigung, die ihm verwehrt wird, das Hessische Kultusministerium erschwert ihm die Wiedereingliederung in seinen Beruf, er ist finanziell ruiniert, lebt von ALG II, am Ende stirbt er mit 53 Jahren an Herzversagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Justiz...#Gescheiterte_Rehabilitierung_und_Tod_Arnolds
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87347217.html