Mendelssohn
Well-Known Member
Der Sezessionskrieg von 1861-1865 war streng genommen kein Bürgerkrieg, sondern ein Krieg zweier Staatenbündnisse. Die Abspaltung von der Union hatte nur in zweiter Linie mit der Sklavenfrage zu tun, denn nicht einmal Lincoln dachte daran, Sklaverei und Sklavenwirtschaft stante pede im Südosten der Vereinigten Staaten abzuschaffen. Primär ging es den Südstaaten um die verbriefte Souveränität der Unionsmitglieder, also der Einzelstaaten gegenüber der Zentralregierung, also darum, dass der Bund nicht über die Belange und die Gesetzgebung der Einzelstaaten entscheidet. Zwar hat das seperatistische Staatenbündnis, das den Krieg erklärte, eine vernichtende Niederlage erlitten (dies auch dank der Buffalo Soldiers, zahlreicher politischer und Wirtschaftsflüchtlinge aus Europa und Natives, die sich allesamt ein besseres Leben ohne Sklaverei, Lynchjustiz und neo-aristrokratischer Gesellschaftsstrukturen versprachen), aber um den Preis gewisser Zugeständnisse: der Gouverneur ist z. B. immer noch nicht zum Befehlsgehorsam gegnüber dem Präsidenten verpflichtet und gegen den Willen des Gouverneurs kann der Präsident kein Militär in den Staat versenden (für bestimmte Anlässe steht dem Gouverneur deshalb die Nationalgarde zu Verfügung, die er anfordern kann). Die Souveränität des Einzelstaats gegenenüber dem Bund gründet sich wiederum auf der Souveränität des Einzelnen gegenüber dem Staat, die man per Verfassung verteidigen darf. Auch darum hat die private Waffe Tradition. Sie schützt nicht nur vor Banditen, sondern auch vor einem übergriffigen Staat. Eines der stärkste Argumente der Rifle Lobby, warum Trump jetzt im Bunker sitzt: nun muss er selbst die Geister fürchten, die er rief.
Nicht nur seine Wähler sind hoch bewaffnet und tief enttäuscht. Im ganzen Land bunkert ein riesengroßes Waffenarsenal und die Produktion steigt mit jedem neuen Twitter. Noch nie war meines Erachtens die Gefahr für einen wirklichen Bürgerkrieg in den USA so groß wie unter Trump, also einen Krieg der Bürger, nicht der Staaten, gegeneinander, in der Polizei, Nationalgarde und das große Militär sich am Ende positionieren müssen.
Nicht nur seine Wähler sind hoch bewaffnet und tief enttäuscht. Im ganzen Land bunkert ein riesengroßes Waffenarsenal und die Produktion steigt mit jedem neuen Twitter. Noch nie war meines Erachtens die Gefahr für einen wirklichen Bürgerkrieg in den USA so groß wie unter Trump, also einen Krieg der Bürger, nicht der Staaten, gegeneinander, in der Polizei, Nationalgarde und das große Militär sich am Ende positionieren müssen.