Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

H

hendrik

Guest
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

hallo soledad,

das war der beste beitrag, den ich zu dem ganzen thema gelesen habe und zeigt, dass du das bist, was ich immer unter einem "gläubigen menschen" verstanden habe - dass man auch mal über solchen dingen stehen kann. glauben heißt für mich auch, an sich selbst zu glauben und nicht gleich aus der kurve zu fliegen, weil einem jemand dumm kommt. ich habe mich immer gefragt, warum gerade die, die von sich behaupten, am stärksten zu glauben, so wenig innere kraft haben und auf gewalt zurückgreifen "müssen".
am meisten freut mich aber, dass wir einer meinung sein können bei so etwas, du als muslimin und ich als nicht sehr gläubiger christ. es geht nämlich doch! :wink:

grünen ketchup habe ich auch nie verstanden.
 

Lillifee

Member
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

Danke Soledad! Das war der beste Beitrag den ich hier gelesen habe. Da sieht man wie es gehen könnte zwischen unterschiedlichen Religionen. Mit Respekt und Verständnis für einander! Klasse!
 

turand

Well-Known Member
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

was ist denn das für ein bescheuerter Vergleich?
wozu hat er das Geschmiere veranstaltet? was war seine Intention?


das hat er jetzt davon!

Jyllands Posten hat damals, nachdem die erhoffte Reaktion der Muslime ausblieb, ersteinmal bei den dänischen Muslimen nachgehakt, ob sie sich nicht wenigstens ein bisschen beleidigt fühlen. Dann kamen erste Leserbriefe, und diese Leserbriefschreiber haben dann Schweinedarstellungen als anonyme Briefe zurück bekommen. Der normale Schmierkram, den man halt so bekommt als Jude oder Muslim, wenn man sich öffentlich erkennbar hinter seine Religion stellt.

Jyllands-Posten hat damals ihre Zeichner gefragt, ob sie nicht Mohammed zeichnen möchten. Etwa die Hälfte hat überhaupt zugesagt.
Einige karikierten die Umstände, die zur islamfeindlichen Kampagne von Jyllands-Posten geführt haben, nämlich,dass sich keiner gefunden hatte, der
sich traute, ihn für ein Kinderbuch zu zeichnen.

Der Autor Kaare Bluitgen (ein ehemaliger Linker) lancierte in der Tat die Meldung, dass er für sein Mohammed-Buch keinen Zeichner gefunden habe. Ob das wahr ist, kann man nicht nachprüfen, und das Buch erschien natürlich längst mit Zeichnungen, die den Propheten darstellen, ohne dass irgendwas passiert ist. Das war eigentlich auch vorher klar.

Aber JP-Kulturchef Flemming Rose nahm das zum Anlass für eine Anti-Islam-Kampagne um den Propheten zu karikieren.

Diese Intention wurde von einigen Zeichnern mehr oder weniger versteckt angegriffen in den Zeichnungen selbst.
Der Zeichner hatte sich vorher mit seinen muslimischen Freunden beraten, ob er sich überhaupt beteiligen soll.Sie überredeten ihn und so versteckten sie eine Botschaft auf Persisch an die Muslime, dass die antiislamische Kampagne schon im Vorfeld entlarvt wurde.

Leider ist dieser Gag etwas untergegangen, und dem Zeichner hat es natürlich auch nichts genutzt. Im Gegenteil.

Der verantwortliche Kulturredakteur von Jyllands-Posten wurde übrigens in die Wüste geschickt, als er in CNN erklärte, nach den Mohammed-Karikaturen nun auch Judenkarikaturen zu bringen, der Meinungsfreiheit wegen.
 
P

Pit63

Guest
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

Eine Demokratie braucht Streitkultur.
Demokraten müssen kritikfähig sein und mit unterschiedlichen Auffassungen, Denk- und Handlungsweisen leben können.

Der Islam ist nicht aufgeklärt und in weiten Teilen nicht sekulär organisiert.
Die Religion äussert mithin nach wie vor einen Absolutheitsanspruch in weiten Teilen der Gesellschaften. Darin liegt das Problem.

Wenn diese absolutistische Intoleranz der Muslime überschwappt, muss man sich in den demokratischen Ländern dagegen verwahren.

Darum geht es, nicht mehr und nicht weniger.

VG
 

Soledad

Member
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

Popetown wurde trotz Kritik aber gesendet und die Kritik sah auch völlig anders aus.............
ja ich weiss, es ging mir auch nicht um die reaktion der gläubigen in dem fall oder die eskalation der kritik wie sie gerne in moslemischen landen stattfindet, sondern um das verständnis meinerseits, dass sich christen durch diese serie beleidigt fühlten.
hier wurde irgendwo angeführt (ich weiss leider nicht mehr wo), dass das verständnis für verletzte religiöse gefühle meist einseitiger natur wär.

ich erinnere mich auch noch, dass diese popetown-geschichte kurz nach den karikaturen eine welle auslöste und ein boykott dieser serie gefordert wurde ehe sie im deutschen fernsehen ausgestrahlt wurde.
das ausmaß der reaktionen war natürlich nicht so verheerend und vor allem unverhältnismäßig, aber die gläubigen waren nicht minder beleidigt und empört.
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

Wie man doch alles missdeuten kann. Wer mich kennt, weiss, dass ich nicht zur Selbstgeiselung neige oder bereit bin, irgendeine Freiheit preiszugeben, nicht von mir, nicht von dir und von niemandem.

Das habe ich wohl dann wirklich missgedeutet, denn diese Passage von dir:
ich habe diese Art der Demokratisierung NIE geschätzt, sei es dass man den Papst, den Kanzler , Jesus oder sonst jemanden ironisch und ach so lustig durch den Kakao zieht, als Tier darstellt , als Schwulen oder Perversen
Ich fragte mich stets: "muss das sein??? - was bringt es ?"

Die Kunst der Karrikatur ist wirklich eine diverse und es gibt wahre Künstler darin als auch wahre Dilettanten. Aber niemanden ironisch durch den Kakao zu ziehen, der im öffentlichen Leben steht halte ich persönlich für eine Beschränkung. Damit würde jede Karrikatur obsolet, jeder Witz verachtbar und jedwede Kritik unbrauchbar. Sicher, es gibt Grenzen und diese Grenzen zieht unser Rechtsstaat mit Gesetzen mit deren Hilfe jeder betroffene gegen wirklich Verleumdung und Beleidigung angehen kann. Aber Handlungen welche eine solche Person im öffentlichen Leben tut müssen unweigerlich kritisierbar, mit welcher Kunstform auch immer, angreifbar bleiben! Das gilt auch für Religionen!



Wir waren uns doch schon alle hier einig, dass die moslemische Reaktion ueberzogen war. Was ist daran "gernzenlose Selbstgeiselung"????


Leider habe ich aus deinen Fingern noch keiner eindeutige Aussage in dieser Richtung gelesen! Lediglich auf domovoj's Beitrag reagiertest du mit "das stimmt"................

Auch war mein Eindruck deiner Äusserungen dadurch gefärbt, das dein erster Beitrag direkt auf cafedesol's Beitrag folgte und in die gleiche Bresche zu springen schien............
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

ja ich weiss, es ging mir auch nicht um die reaktion der gläubigen in dem fall oder die eskalation der kritik wie sie gerne in moslemischen landen stattfindet, sondern um das verständnis meinerseits, dass sich christen durch diese serie beleidigt fühlten.
hier wurde irgendwo angeführt (ich weiss leider nicht mehr wo), dass das verständnis für verletzte religiöse gefühle meist einseitiger natur wär.

ich erinnere mich auch noch, dass diese popetown-geschichte kurz nach den karikaturen eine welle auslöste und ein boykott dieser serie gefordert wurde ehe sie im deutschen fernsehen ausgestrahlt wurde.
das ausmaß der reaktionen war natürlich nicht so verheerend und vor allem unverhältnismäßig, aber die gläubigen waren nicht minder beleidigt und empört.

Ich fand deinen Beitrag auch sehr aufschlußreich und sehr ehrlich, danke dafür!

Ich frage mich nur, warum die Reaktionen in muslimischen Ländern so heftig sind.....liegt es an der Menthalität oder wurde dies mangels Demokratieverständnis inziniert? An dem "Fanatismus" oder "Gläubigkeit" kann es ja nicht liegen, da es auf der christlichen Seite ebenso fanatische Menschen gibt wie auf muslimischer Seite.....aber dennoch äußert sich dieser Fanatismus doch grundlegend anders............Woran liegt es also? Was glaubt ihr?
 

Catsili

Active Member
AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten

Ich fand deinen Beitrag auch sehr aufschlußreich und sehr ehrlich, danke dafür!

Ich frage mich nur, warum die Reaktionen in muslimischen Ländern so heftig sind.....liegt es an der Menthalität oder wurde dies mangels Demokratieverständnis inziniert? An dem "Fanatismus" oder "Gläubigkeit" kann es ja nicht liegen, da es auf der christlichen Seite ebenso fanatische Menschen gibt wie auf muslimischer Seite.....aber dennoch äußert sich dieser Fanatismus doch grundlegend anders............Woran liegt es also? Was glaubt ihr?

Hassprediger, Aufstachler......... die aus einer "Mücke einen Elefanten" machen.
Warum diese aber soviel "Macht" übers Volk haben, weiß ich auch nicht.:-?
 
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