Atheismus ist eine Krankheit

Almancali

Well-Known Member
Also ich muss zugeben, dass ich @RunnersHigh nicht als Troll wahrnehme... Er ist sicherlich verärgert über die aktuellen Geschehnisse in der Türkei und bringt dies auf seine Art hier zum Ausdruck.

@Skeptiker Es ist immer noch ein Unterschied, ob jemand aus der Verärgerung heraus etwas postet oder jemand nur der Hetze und Langeweile heraus aufwiegelt...
 

Doris

Well-Known Member
Wenn Beiträge nicht gegen Gesetzte verstoßen und User keine kriminelle Texte verfassen, sollte nichts gelöscht warden. Sonst hätten wir hier türkische Verhältnisse.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Im Unterschied zu dem, was in der Türkei geschehen soll (zumindest so, wie ich das mitgekriegt habe), wird die Evolutionstheorie in den USA immerhin noch allgemein unterrichtet. In vielen Staaten zusätzlich die biblische Schöpfungslehre als Parallel-, Alternativangebot, aber jeder soll für sich selber entscheiden, was er für richtig hält.

In der Türkei soll die Schöpfungstheorie als staatlich verordnete Wahrheit (TM) gelehrt werden. Aus dem Zeitalter sollte Europa heraus sein.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
In der Türkei soll die Schöpfungstheorie als staatlich verordnete Wahrheit (TM) gelehrt werden. Aus dem Zeitalter sollte Europa heraus sein.
Erdogan verortet die Türkei nicht in Europa.Vielleicht ist es Europas Mitschuld. Wenn die Aufnahmeverhandlungen nicht gestoppt worden wären u. a. massiv von Merkel im Verein mit Polen (aber gegen GWB), dann sähe es heute in der Türkei anders aus und Erdogan wäre vielleicht nichts anderes als ein konservativer Verbündeter. Es ist anders gekommen. Was Merkel versucht, ist Schadensbegrenzung von damals. Deshalb Festhalten am Flüchtlingsdeal. Das Geld ist sowieso schon (vertraglich) transferiert.
Erdogan smessage ist: Europas Gottlosigkeit ist eine Krankheit. So kann er von seiner eigenen Gottlosigkeit (Humanität) ablenken.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Erdogan verortet die Türkei nicht in Europa.

Das ist dem sein Problem. Die Türkei ist nicht irgendein Wüstenstaat-Quatar oder -VEM oder -Kuwait, das sich abschotten könnte. Anatolien ist schon weit vor den Türken das Westende der Seidenstrasse gewesen. Multikulti, verschiedenste Einflüsse aus sämtlichen Kulturen. Zugleich wirtschaftlich prosperierend eben aufgrund dieser Lage in den Handelsströmen, das heißt: Immer auch ein wohlhabendes Land, damit auch Kultur- und Bildungsbürgertum. Das Osmanische Reich war da ein jahrhundertelanger Mehltau, z.B. mit so tollen Ideen, den Buchdruck mit beweglichen Bleilettern zu verbieten (später nur noch für "religiöse" Schriften, was aber ja auch heißt: philosophische und wissenschaftliche). Im Internetzeitalter aber endgültig kann es zumindest für die Türkei nicht gelingen, ein Land unter ewige islamische Wahrheiten zu stellen. Die können die ja meinetwegen analog zu den USA mitunterrichten, als Alternativangebot.

Die Türkei hätte ein konservativ-muslimisch geführtes Land werden können, das gleichwohl Pluralität selbstverständlich aushält, moderiert. Das hätte ein Modell werden können vielleicht für andere muslimische Länder. Geographisch ist die Bestimmung der Türkei eine pluralistische. Wer sich hier dem entgegenstellt kommt spätestens im Internetzeitalter unter die Räder. – Auch schon weil: Türken besuchen Deutschland. Für viele, gerade die jungen, hippen Startup-Unternehmer eine attraktivere Kultur. Die bringen sie zurück in ihr Land.

Vielleicht ist es Europas Mitschuld. Wenn die Aufnahmeverhandlungen nicht gestoppt worden wären u. a. massiv von Merkel, dann sähe es heute in der Türkei anders aus und Erdogan wäre vielleicht nichts anderes als ein konservativer Verbündeter.

Ich neige auch zu diesem Gedankenspiel. Erdogan war damals noch "embedded" mit durchaus anders gesinnten Bündnispartern. Die AKP hätte damals vielleicht wirklich eine muslimische CSU werden können.


Mit solchen Nachrichten rückt die Türkei wirklich in Richtung eines weiteren islamischen Fundamentalistan. Eine historische Chance: konservativ-muslimisch, aber diesseits eines Scharia-Staates, scheint verspielt.
 
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