Auf dem Schulhof Türkisch gesprochen - Drittklässlerin zu Strafarbeit verdonnert

Mendelssohn

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Das dachte ich auch. Wenn da eine größere türkische Clique ist, die in der Pause nur unter sich bleibt, dann wäre da vielleicht ein Problem. Das mit Besinnungsaufsätzen nicht zu lösen wäre. Aber so – Normales Verhalten Bilingualer.
Mehrsprachigkeit an Schulen ist inzwischen Normalität in jeder Didaktik-Vorlesung. Es gibt hunderttausend Bücher über die Notwendigkeit und die Vorteile einer gut beherrschten Herkunftssprache gerade auch mit Blick auf das Erlernen und die gute Beherrschung der Mehrheitssprache.
Auf dem Schulhof verboten, sind natürlich Beleidigungen aller Art, egal in welcher Sprache. So was kann z. B. mit einem Besinnungsaufsatz geahndet werden, der parallel zum Unterricht in einer stillen Ecke geschrieben wird. Solange, bis der Aufsatz ist. :)
 

EnRetard

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Wenn es eine solche Vorschrift (auch wenn man denkt sie sei unnötig) an der Schule gibt, dann sollten sich die Schüler auch daran halten. Das hat doch mit Diskriminierung nichts zu tun. Wie sollen sie sonst lernen das man Vorschriften befolgen muß damit das Zusammenleben klappt.
In ihrem hoffentlich langem Leben werden sie noch viele Vorschriften zu befolgen haben und müssen das auch tun obwohl ihnen der Sinn manchmal nicht ganz klar ist. Warum regen wir uns auf wenn nicht alle die Corona-Regeln befolgen, um nur mal etwas gerade aktuelles zu nennen.
Man muß nicht immer Diskriminierung vermuten, das macht das Zusammenleben auch nicht leichter.

Die Schule war nicht in der Lage, der Mutter diese Regel zu kommunizieren. Ob die Regel, die lediglich durch die Bezirksregierung dem SPIEGEL übermittelt wurde, rechtsverbindlich ist, ist bekanntlich höchst zweifelhaft.
 
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Mendelssohn

Well-Known Member
Ob die Regel, die lediglich durch die Bezirksregierung der SPIEGEL übermittelt wurde, rechtsverbindlich ist, ist bekanntlich höchst zweifelhaft.
Die Regel kann keinen rechtsverbindlichen Charakter haben, bei aller Selbständigkeit, die sich Schulen inzwischen hinsichtlich Schwerpunktsetzung, allgemeiner Didaktik und Förderprogrammen erarbeitet haben. Das Grundrecht auf freie Rede im öffentlichen Raum steht höher. Die interne Schulregel zu Ende gedacht, dürften Kinder, die die Schule besuchen, aber kein deutsch sprechen, weil gestern erst angekommen, in der Schule ihren Mund nicht aufmachen, nicht mal in der Pause. Das ginge in Richtung Kindesmisshandlung.
 

Msane

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Mehrsprachigkeit an Schulen ist inzwischen Normalität in jeder Didaktik-Vorlesung. Es gibt hunderttausend Bücher über die Notwendigkeit und die Vorteile einer gut beherrschten Herkunftssprache gerade auch mit Blick auf das Erlernen und die gute Beherrschung der Mehrheitssprache.
Auf dem Schulhof verboten, sind natürlich Beleidigungen aller Art, egal in welcher Sprache. So was kann z. B. mit einem Besinnungsaufsatz geahndet werden, der parallel zum Unterricht in einer stillen Ecke geschrieben wird. Solange, bis der Aufsatz ist.

Die Sprache des Landes in dem man lebt hat Priorität, die Kinder werden ihre Bewerbungsgespräche zukünftig höchstwahrscheinlich nicht auf türkisch führen.
Und wenn jemand daherkommt mit, Türkisch sei die Erstsprache von Personen die schon seit mehreren Generationen in Deutsachland leben, ja dann gute Nacht schlaft weiter, bei denen läuft ohnehin irgendwas gewaltig falsch.


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Alubehütet

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Je besser einer türkisch oder was auch immer kann, desto besser ist auch sein Deutsch. Weil er das Bedürfnis hat, sich auch im Deutschen entsprechend kompliziert und differenziert auszudrücken.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Je besser einer türkisch oder was auch immer kann, desto besser ist auch sein Deutsch. Weil er das Bedürfnis hat, sich auch im Deutschen entsprechend kompliziert und differenziert auszudrücken.
Genau so ist es, und das hat sämtliche Forschung ergeben.
Der Gegensatz heißt: doppelte Halbsprachlichkeit. Genau diese Jungs und Mädels haben dann auf dem Arbeitsmarkt die entsprechenden Probleme.
 

sommersonne

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Die Landessprache hier ist nun mal deutsch, da kommt keiner drum herum. Jedes Amt besteht auf der deutschen Sprache und ab und zu benötigt jeder irgendein Amt und wenn es nur das Bürgerbüro ist. Deshalb ist jeder gut beraten so gut deutsch zu lernen wie nur möglich und dafür ist eben die Schule auch da.
 

Alubehütet

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Das findet ja auch statt. Unterrichtssprache ist selbstverständlich Deutsch. Die Frage ist, ob man Menschen vorschreiben kann, was sie in ihrer Freizeit sprechen, und die beginnt in der Pause auf dem Schulhof. Gibt es da Gründe für, vorzuschreiben „Hier wird Deutsch gesprochen!“?

Ich hatte dafür ein Gedankenspiel gebracht: Wenn sich eine Gang, sagen wir eine Gruppe abgrenzt von anderen, wenn sie die anderen ausgrenzt, indem sie nur ihre Sprache sprechen. Da müßte man intervenieren. Da ist ein Problem. Aber wenn zwei Bilinguale, ich kenne das auch von meiner lettischen Verwandtschaft, hin- und herswitchen zwischen der Hiesigensprache und der Herkunftssprache? Da ist erst einmal keine Absicht hinter, das geschieht gefühlt, automatisch. Normal. Darum kann man sich da auch nicht dran halten. Weil einem erst danach einfällt „oh verflixt!“.
 
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Alubehütet

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Wenn es eine solche Vorschrift (auch wenn man denkt sie sei unnötig) an der Schule gibt, dann sollten sich die Schüler auch daran halten. Das hat doch mit Diskriminierung nichts zu tun. Wie sollen sie sonst lernen das man Vorschriften befolgen muß damit das Zusammenleben klappt.
Je mehr Vorschriften ins Private eindringen, mir Persönliches vorschreiben, um so mehr sollten sie auch vernünftig begründet sein, so daß mir das einsichtig ist. Ansonsten erfahre ich solche Vorschriften als übergriffig. Unsinnige Tempo-30-Zonen mag ich noch akzeptieren als ist halt so.
Warum regen wir uns auf wenn nicht alle die Corona-Regeln befolgen, um nur mal etwas gerade aktuelles zu nennen.
Und da gilt das von mir Gesagte extrem. Ich bin bereit, mich sehr, sehr vielen Freiheitsbeschränkungen zu unterziehen, wenn die mir zu dem Zeitpunkt jedenfalls als vernünftig erscheinen. Vielleicht bin ich anderer Meinung, aber das kann man so sehen, die Mehrheit sieht das so, dann halte ich mich auch dran.

Wenn die mir diesen Winter noch einmal erzählen wollen, was ich bei damaligem Wissensstand im März für einleuchtend hielt: Unter freiem Himmel nur Kontakte mit Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten, ich pfeiffe drauf.
 
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