bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

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Pit 63

Guest
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

Unterm Strich würde ich sagen: Ausgehendes Mittelalter, frühe Neuzeit bis 17./18. Jahrhundert. Die "Zivilisation" entstammt der arabischen, von den Osmanen integrierten Kultur.
@Faktotum
Mit Zivilisation meinte ich die der Osmanen im Gegensatz zur europäischen im angegebenen Zeitraum, Deiner Reaktion lag wohl ein Missverständnis vor, dass ich durch meine Ausdrucksweise verschuldet habe.
 

Novus

Well-Known Member
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

Da ist es wieder, das Ihr und Wir. Das ist eine limitierte seelisch-geistige Wahrnehmung, die völlig destrukiv ist.
Und das es d e m W e s t e n nie um die Menschen geht- im Gegensatz zum Osten wie ich annehme, ist eine nicht weniger sinnlose wie engstirnige Polarisierung zweier imaginärer Lager.
Diese Denkart ist nicht die Folge, es ist die Ursache der Probleme zwischen den Völkern.

ich bin mal der Westen mal der Osten. (je nachdem wer grad scheiße baut;)
also eine einseitige Polisierung findet in meinem Kopf nicht statt. Nur wenn der Westen in Irak einmarschiert heißt es doch wir wollen die Menschen vor Saddam befreien. Wir wissen doch alle das es um Öl geht. :roll:
Erst macht ihr in euren Palästen mit Ghaddafi fette Militärgeschäfte um danach "den Bösen Despot" zu stürzen. Muss ich jetzt jede eurer "Demokratie und Menschenrechtskriege aufzählen??

Eure Scheinheiligkeit ist aber bewundernswert.
Und deine: "We are the Wourd, we are the people" Denkweise ist zwar schön und gut, aber manchmal nichtmal innerhalb einer Familie zu realisieren. In der Welt schonmal gar nicht.
Du denkst mir zu theoretisch.
 

Novus

Well-Known Member
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

Bei den Albanern war es schon schwieriger. Zumindest, wenn sie Christen .....
Mensch Lynx,
ich will die Osmanen nicht verherrlichen, klar sie haben Eroberungskriege geführt, gewonnen und unterjocht. Sie haben Aufstände niedergeschlagen etc..

Ich rede immer noch im verhältnis zu z.b. christlich geprägter Kolonialisierungen... Also die Osmanische Kolonialisierung kann man vvlt. mit der englischen in Indien vergleichen, und im gegensatz zu der spanischen waren es Engel mit Fes und Samtgewänder.
Die christliche hat einfach riesige jahrtausendalte Völker und Kulturen aus der Weltkarte und Geschichte vernichtet. Das haben die Osmanen nicht in der Form verzuweisen. Auch wenn du jetzt weitere osmansiche Greueltaten hervorkrams.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

ich bin mal der Westen mal der Osten. (je nachdem wer grad scheiße baut;)
also eine einseitige Polisierung findet in meinem Kopf nicht statt. Nur wenn der Westen in Irak einmarschiert heißt es doch wir wollen die Menschen vor Saddam befreien. Wir wissen doch alle das es um Öl geht. :roll:
Erst macht ihr in euren Palästen mit Ghaddafi fette Militärgeschäfte um danach "den Bösen Despot" zu stürzen. Muss ich jetzt jede eurer "Demokratie und Menschenrechtskriege aufzählen??

Eure Scheinheiligkeit ist aber bewundernswert.
Und deine: "We are the Wourd, we are the people" Denkweise ist zwar schön und gut, aber manchmal nichtmal innerhalb einer Familie zu realisieren. In der Welt schonmal gar nicht.
Du denkst mir zu theoretisch.

Ganz sicher hat der "Westen" viel Scheiße gebaut und etwas zu oft die Menschrechte vorgeschoben, wenn es nur um Profite ging. Was aber auch im Westen immer wieder angebrangert wird.

Und die, die "We are the World" gesungen haben, sind jetzt nicht die, die in den Irak einmarschiert sind.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

Mensch Lynx,
ich will die Osmanen nicht verherrlichen, klar sie haben Eroberungskriege geführt, gewonnen und unterjocht. Sie haben Aufstände niedergeschlagen etc..

Ich rede immer noch im verhältnis zu z.b. christlich geprägter Kolonialisierungen... Also die Osmanische Kolonialisierung kann man vvlt. mit der englischen in Indien vergleichen, und im gegensatz zu der spanischen waren es Engel mit Fes und Samtgewänder.
Die christliche hat einfach riesige jahrtausendalte Völker und Kulturen aus der Weltkarte und Geschichte vernichtet. Das haben die Osmanen nicht in der Form verzuweisen. Auch wenn du jetzt weitere osmansiche Greueltaten hervorkrams.

Ich halte die Osmanen auch nicht für die blutrünstigsten Besatzer aller Zeiten. Mir gefällt nur nicht, wenn so getan wird, als wären die von ihnen besetzten Völker vor Entzücken hochgesprungen, als sie kamen.
 
P

Pit 63

Guest
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

ich bin mal der Westen mal der Osten. (je nachdem wer grad scheiße baut;)
also eine einseitige Polisierung findet in meinem Kopf nicht statt. Nur wenn der Westen in Irak einmarschiert heißt es doch wir wollen die Menschen vor Saddam befreien. Wir wissen doch alle das es um Öl geht. :roll:
Erst macht ihr in euren Palästen mit Ghaddafi fette Militärgeschäfte um danach "den Bösen Despot" zu stürzen. Muss ich jetzt jede eurer "Demokratie und Menschenrechtskriege aufzählen??

Eure Scheinheiligkeit ist aber bewundernswert.
Und deine: "We are the Wourd, we are the people" Denkweise ist zwar schön und gut, aber manchmal nichtmal innerhalb einer Familie zu realisieren. In der Welt schonmal gar nicht.
Du denkst mir zu theoretisch.

Du denkst mir zu gewohnheitsmässig. Daher besteht Deine im ersten Absatz angedeutete Objektivität aus meiner Sicht nur theoretisch und nicht grundlegend- es ist nur ein Gedanke.
Tatsächlich bist Du den Kategorien Wir und Ihr vollkommen verhaftet, wie Dein Umschwenken im zweiten Absatz anschaulich unterstreicht.

Im Gegensatz zu Dir rede ich auch idR nicht von Scheinheiligkeit sondern von Widersprüchlichkeit. Damit meine ich die Widersprüchlichkeit nationalistisch u/o religiös geprägter und konditionierter Menschen, bei denen die behauptete Einstellung häufig der tatsächlichen Befindlichkeit konträr zuwiderläuft.
Daraus folgt mehr oder weniger bewusst das Schubladendenken wir und ihr.

95- 98% der mentalen Tätigkeit geht unbewusst vonstatten.
Das Einnehmen von Standpunkten erfolgt idR reflexartig und der analytische Verstand wird anschliessend ganz einfach dazu benutzt, die eingenommene Position zu begründen.

Du kannst mir gerne andichten, zu theoretisch zu sein, ich dagegen halte Leute für unrealistisch, die völkisch denken, sich über die Folgen beschweren und sie den jeweils anderen (Ihr) anlasten.

Ein Blick in die Geschichte zeigt einen Ablauf strukturell immer gleicher kollektiver Konflikte und Probleme.
Es wird Zeit für eine grundlegende Änderung, weg vom egozentrisch-völkischen, hin zum indiviuellen, global ausgerichteten sozialen Fühlen und Denken.
 
S

sommersonne

Guest
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

wie ich schon sagte , das sind in den letzten Jahren des Reiches enstanden. Mit der auswirkung des Nationalismus, bis dahin wahren viele Völker stolze Osmanen. Der gedanke eigenen States, hat sie zum Unabhängigkeit getreiben, auch die Anstachelungen der groß Mächte sollte man nicht vergessen . Das bereitete ebenfalss das Ende vom Osmanischen Reiches vor.



Ich habe ein paar bulgarische Freunde, die würden Dir ganz schnell erklären das die Bulgaren niemals stolze Osmanen waren. Die osmanische Herrschaft erzeugt in denen noch heute Abscheu, obwohl sie ja selbst nie wirklich darunter gelitten haben. Frage mal die Ungarn nach der Türkenherrschaft, da bekommst Du ähnliches zu hören.

Mit den stolzen Osmanen auf dem Balkan machst Du Dir etwas vor.

In einem muß ich Dir aber recht geben. Die Osmanen haben den Menschen in den von ihnen okkupierten Ländern ihren Glauben gelassen.
 

kilicaslan

Well-Known Member
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

Ich habe ein paar bulgarische Freunde, die würden Dir ganz schnell erklären das die Bulgaren niemals stolze Osmanen waren. Die osmanische Herrschaft erzeugt in denen noch heute Abscheu, obwohl sie ja selbst nie wirklich darunter gelitten haben. Frage mal die Ungarn nach der Türkenherrschaft, da bekommst Du ähnliches zu hören.

Mit den stolzen Osmanen auf dem Balkan machst Du Dir etwas vor.

In einem muß ich Dir aber recht geben. Die Osmanen haben den Menschen in den von ihnen okkupierten Ländern ihren Glauben gelassen.

das erklärt warum die Bulgaren die türken in Bulgarien Jahrelang unterdrückt haben und deren Sprache und selbst ihre türkischennamen verboten hat.

Deine freunde würden sich klar beklagen, wie gesagt vor der Nationalismus, war dies nicht der Fall.Der gedanke eigenen nationalen Statt zu haben hat eben die Völker zur Aufständen angestiftet und es kam zur Auseinandersetzungen. Daskann ja keiner leugnen, die Geschichte ist ja jedem bekannt genau so kann auch keiner leugnen dass die Völker auf dem Balkanen ihre Kultur , Glaube ausleben konnten , sie waren Osmanische Staatsbürger, Hunderte Jahre lang lebte man friedlich. Man darf auch deren Großen Bruder(Russland ) nicht vergesen der seinen Einfluss immer ausbreiten konnte und die Nationale gedanken unterstütz hat.
 

Faktotum

Gesperrt
AW: bald nur noch religiöse Staaten im Nahen Osten?

Ich will den Beitrag jetzt nicht raussuchen aber ich schulde noch eine Antwort auf die Behauptung, der Islam wäre so eine Art kultureller Rettungsanker für uns ach so zurückgebliebenen Europäer gewesen.

Dieses geballte historische Halbwissen mit so großer Inbrunst vorgetragen ist manchmal echt erschütternd.
Wenn es sich dann noch mit türkischem Patriotismus vereint, wird es ganz und gar haarsträubend.

"Der Islam" - wenn man denn über "den Islam" überhaupt sprechen kann, immerhin gab es ja direkt nach der Gründung schon untereinander blutig verfeindete Richtungen - war nur selten Kultur schaffend, viel häufiger Kultur übernehmend. Der Islam hat sich sehr schnell über die Wiege der Menschheit hin ausgebreitet und ersteinmal alles noch vorhandene Wissen und alle alten Ideen aufgesogen. Mesopotamien, Griechenland, Ägypten ... da gab es ordentlich was zum abgreifen. Da bleibt auch beim letzten bisher nomadisch lebenden Wüstenkrieger irgendwas hängen.
Die "goldene Ära" der islamischen Kultur - die es unbestreitbar gab - wurde aber im wesentlichen von Nicht-Muslimen der eroberten Gebiete geschultert, etwa von Juden und byzantinischen Christen. Der Felsendom z.B. orientiert sich nicht nur an byzantinischen Bauwerken des Mittelalters, er wurde zum großen Teil auch von Byzantinern entworfen und gebaut - und lange vor der islamischen Eroberung angefangen.
Wer glaubt die Moslems hätten die Werke des Aristoteles vor den Christen geretten, der sollte mal etwas über einen gewissen Herrn Probus von Antiochia lesen. Syrische Christen haben andere Philosophen ins Arabische übersetzt. Die Liste ist lang.

Das ist auch alles völlig ok. Keine Kultur entsteht aus einem Vakuum. Im Englischen benutzt man die Redewendung, "Standing on the shoulders of giants". Jede Kulutur baut auf den Errungenschaften einer anderen Kultur auf und lässt sich von anderen Kulturen inspirieren.

Der Punkt ist, dass es mit dem Islam sehr schnell zu einer kulturellen Stagnation kam. Die reichen Früchte der unterworfenen Kulturen wurden geerntet aber kaum etwas wurde gesät. Was ist denn bitte heute noch von der großen islamischen Literatur, der Architektur etc. übrig?

Während die Muslime in ihren Schulen hauptsächlich den Koran auswendig lernten, diskutierte man in europäischen Klöstern des späten Mittelalters und den ersten Universitäten die alten Philosophen - inklusive deren arabische Kommentatoren.

Das Christentum war den Wissenschaften gegenüber viel empfänglicher, als gewöhnlich behauptet wird. Es gab nicht nur den Untergang des Römischen Reiches und dann Dunkelheit (erhellt von der Fackel des Islam!). Byzanz etwa ist Teil des europäischen Mittelalters und ist nichts anderes als das (christliche) Rom des Ostens - mit seinem ganzen kulturellen Erbe. Die Klöster waren keine Aktenvernichter, sondern Retter alter Schriften. Ersteinmal nur um sich in den alten Sprachen zu üben aber dabei ist es nicht geblieben.

Sowohl der Islam, als auch das christliche Abendland stehen auf den Schultern der Antiken Reiche. Jeder hat sich am reichen kulturellen Schatz bedient und beide haben sich auch untereinander ausgetauscht.
 
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