Wie es aussieht, versucht die türkische Regierung nun konkrete Personenfahndung (Videoaufnahmen etc.), um den Attentäter aufzuspüren. Das Problem wird sein, daß er in Istanbul mehr Unterschlupf findet als es noch Beamte gibt, die willens sind, dem IS auf die Spur zu kommen. Die meisten von ihnen wurden suspendiert oder verhaftet. Der Geheimdienst kennt sich bei den Kurden auch besser aus als im eigenen Beamtenapparat.Weil es keine deutliche politische Linie gegen die Re-Islamisierung der Republik Türkei gibt, ist der Geheimdienst auch nicht handlungsfähig gegenüber dem IS. Aber die Russen sind ja schon im Land. Die werden die Nester in Istanbul, wenn nicht ausfindig machen, dann doch großflächig in Brand setzen. Hauptsache, Erdogan bleibt im Sattel. Bald werden sich Assad und Erdogan im Kreml die Hand reichen. Trump feiert schon seinen ersten außenpolitischen Erfolg, bevor er im Amt ist.
Und nach dem Anschlag ist vor dem Anschlag.
Im Nordirak hat es gestern auch wieder zwei IS-Anschläge gegeben mit jeweils mehr als 30 Toten. Diese Anschläge, obwohl sie zahlenmäßig oft noch viel schrecklicher ausfallen, bekommen in Europa keine besondere Aufmerksamkeit. Noch interessiert sich Europa für die Türkei. Es könnte aber passieren, daß Anschläge in der Türkei auch nur noch nebenher kommentiert werden, wenn diese sich andere Freunde sucht. Mal sehen, ob der Kreml die türkische Flagge hißt, wenn die nächsten Opfer zu beweinen sind.