Brauche euren Rat

vivien23

Active Member
Hallo @vivien23,

Habe jetzt erst einmal nur angefangen, mich einzulesen, aber ich finde, das liest sich doch sehr schön! :)

Von Anfang an dieselben Probleme, irgendwie auch Stillstand, aber Ihr seid immerhin jetzt doch fünf auch sehr schöne Jahre zusammen, habt inzwischen eine gemeinsame Tochter, und daß dein Freund zu dir steht, obwohl eure Beziehung in der Sicht seiner Familie „haram“ ist, ist doch erst einmal das Entscheidende!

Ich bin da erst mal sehr guter Dinge bei euch beiden :) Und irgendwie scheint Ihr den Streß auch bißchen zu brauchen, oder? ;) sonst hätte doch längst mal einer eine Entscheidung herbeigeführt? :p

Aber für eure Tochter ist das auf Dauer nicht gut, schon klar. Die braucht Oma und Opa, wenn es sie denn nun gibt. Das ist doof, wenn alle im Kindergarten von Oma und Opa erzählen, und man selber kann nicht und versteht gar nicht richtig, warum eigentlich nicht :(



Ich fand sehr clever, was Dir @Sabine geschrieben hat:



Klärt das doch einmal. Vielleicht wollt Ihr nur standesamtlich heiraten? Kann auch sehr feierlich, sehr schön sein. Würde dein Freund wenn schon denn schon auf eine anschließende muslimische Zeremonie bestehen? Wenn Ihr „nur“ standesamtlich heiratet, würde seine Familie zur Hochzeit kommen? Oder käme es zu einem Bruch, indem sie diesen wichtigen Moment im Leben ihres Sohnes nicht mit ihrer Anwesenheit ehren? „Nur“ standesamtlich finde ich dennoch etwas bedeutend anderes als eine „wilde Ehe“, es ist eben auch eine feste Zusage zweier Menschen zueinander, und nicht ein bloßes „wir gucken mal, wie weit wir kommen“, und vor allem klärt es etwas: Wie seine Familie letztlich zu euch steht. Ob sie euch nun akzeptiert oder nicht.

Oder aber tatsächlich auch beides, wie Sabine meint? Köln ist ein so liberales Pflaster, da könnte ich mir vorstellen, daß sich sogar ein Pfarrer und ein Hoca (?) gemeinsam finden? (Hab noch nicht rausgekriegt .... wenn Du katholisch bist, wird das wohl nicht gehen :()

Was wird überhaupt mit eurer Tochter? Du willst sie der muslimischen Religion nicht entziehen, deswegen gibt es bei euch kein Schweinefleisch, aber zu streng soll sie auch nicht erzogen werden, Kopftuch ist für dich nicht vorstellbar. Soll sie überhaupt Religionsunterricht erhalten? Weil das beginnt wenn, dann schon bald; ich ging in einen katholischen Kindergarten und wurde damals schon spielerisch vertraut gemacht mit biblischen Geschichten.



Und ich bleibe dabei: Bitte enthaltet ihr die türkische Sprache nicht vor. Sie würde von so vielem ausgeschlossen, was zu ihr gehören sollte. Mein Vater hat sich entschieden, mich nur deutsch aufwachsen zu lassen, und ich habe das so für mich übernommen, kann das aus seiner Situation auch nachvollziehen, aber ich hätte es anders gemacht.

Du hast schon recht mit dem Thema heiraten, seine Familie und auch er möchten, dass wir muslimisch heiraten aber wenn ich dann sage im Gegenzug möchte ich kirchlich heiraten heist es wieder nein. auch was die Religion angeht hast du es gut verstanden, ich habe kein Problem mit dem Islam- will jedoch dass sie normal aufwachsen kann ohne Kopftuch usw. Und auch in die Moschee würde ich sie ungerne geben. Sie geht übrigens in einen evangelischen Kindergarten.
 

Almancali

Well-Known Member
Mein Freund wird 30 Jahre alt dieses Jahr.
Er sollte anfangen Verantwortung für seine Familie (die Kleine und dich) zu übernehmen.

Allerdings ein kleiner Exkurs:

In diesem Forum habe ich unter ähnlichen Threads schon so einiges über türkische Familien geschreieben. Vielleicht magst du dich da mal umsehen...

Für die Türken ist "Ehre" und "Ruf" (wie auch immer das definiert sei) ein wichtiges Gut. Familie, Ehre, Kinder usw. sind eigentlich unantastbar.

Viele Türken erwarten, dass ihre Kinder ihresgleichen heiraten. Die Tochter heiratet einen türkischen wohlhabenden Mann. Der Bub heiratet eine türkische Frau. Schöne heile Welt und Ringeltanz...

Die Realität liegt aber meißtens anders. Türkischer Bub verliebt sich in deutsches Mädel und womöglich kommt da noch ein Kind hinzu. Türkisches Mädel verliebt sich in deutschen Mann... Eltern, Ehre und Co...

Ich kenne persönlich auch einen Fall (Aleviten), wo die Tochter sich einen (nicht deutschen aber auch nicht türkischen) Freund angelte. Sie bekam eine Tochter... Die Familie (eigentlich sehr modern eingestellt) kam lange Zeit mit diesen Umstand nicht zurecht... Bezeichneten die Kleine permanent als "Bastard" (bis meine Eltern da mal reingrätschten und ihnen verdeutlichten, dass es sich dabei um ihr Enkelkind handelte). Bei einem ihrer Buben hatten sie sogar die deutsche Freundin weggeekelt und haben dann zeitgleich auch irgendwelche Cousinen und Nichten zum "Verheiraten" in die BRD eingeladen...

... unter dem Strich:

Die Kinder haben dann eh alle ihr Ding gemacht. Es hat Jahre gebraucht, bis die Eltern (Größeltern) mit der Situation umgehen lernten...

Die haben alle so einen Tick im Kopfs... Der türkische Traumprinz... Die türkische Traumprinzessin... Geld, Gold, Ehre und Ruhm... Vergessen aber, dass sie 40-50 Jahre in der BRD leben und sich hier das Rad der Zeit anders dreht... Du siehst ja selbst, mit welchen familären "Restriktionen" die innerlich kämpfen ("du musst heiraten, sonst erkennen wir dich und das Kind nicht an"). Was meiner Ansicht nach tiefstes Mittelalter ist... Zumal: Wo steht das ? Das sind ja nicht einmal religiöse Limitationen... Fakt ist doch, dass das sein Kind ist... Ob die da was anerkennen oder nicht... Wenn irgendwann mal das Jugendamt zuschlägt und in der Geldbörse (Unterhaltszahlungen) dieser Leute herumwühlt, dann merken die das aber ganz schnell...

Jetzt hast du es aber mit vermutlich konservativen Türken zu tun (Kopftuch). Ich glaube weniger, dass ihr Tagesablauf und Tagesleben von Religion als eher von Tradition bestimmt wird... Also eine traditionelle türkische Familie, die sehr auf Ruf, Ehre und Respekt betucht ist...

Du müsstest dich in die türkische Kultur- bzw. Familienthematik einarbeiten, um die Türken etwas besser zu verstehen...

Und jein...

Deine Tochter ist und bleibt - solange du nicht verheiratet bist - weiterhein dir unterstellt. Er wird zwar als Vater geführt (und in der TR Botschaft wird ihr wohl auch die muslimische Religion per Fakt ins Stammbaum eingetragen). Also aufpassen!

Was Kopftuch, du Kopftuch oder Kind Kopftuch betrifft... Ein Wunschdenken vieler Türken... Was musste sich meine Mutter da von türkischen Frauen anhören und an den Kopf werfen lassen... Sie sei eine Ungläubige (sie ist griechisch orthodox), sie müsse den Islam annehmen, sie müsse das Kopftuch tragen usw... Aus heutiger Sicht stelle ich mir dabei "Affen" vor, die wie Primten herumkreischen. Gerade weil die Türkei doch das Land mit den 72 Ethnien ist... In der Türkei ist alles vertreten... Christen, Orthodoxe, Juden, Sunniten, Schiiten, Atheisten usw... Soll heissen: Das ideale Weltbild gibt es da nicht (und wenn, dann nur in den Köpfen irgendwelcher gehemmter Menschen)...

Selbst die Türkei ist doch zwiegespalten... Zwischen Menschen (Frauen), die halbnackt durch die Straßen Istanbuls laufen und Frauen, die sich 20 Laken Stoff auf den Körper werfen... Es setzen sich auch immer mehr Frauen für ihre Rechte ein, wie z.B.: FEMEN Türkiye usw...

Gibt es in eurer Stadt keine türkische Frauenbeauftragte oder Sozialarbeiterin, die dich da besser unter die Arme greifen könnte ? Ich denke, dass dein Prozess mit der konservativen Familie sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird... Bitte bedenke, dass die das nicht böse meinen... Es entspricht nur nicht ihrem Weltbild... Die müssen den Prozess genauso verarbeiten wie du...

Allerdings würde ich denen "eure gemeinsame Tochter" immer schön unter die Nase schmieren... Damit die kapieren, dass es eure gemeinsame Tochter ist... Also das Erzeugnis ihres Sohnes (Bruders) und dir... und kein Wegwerfartikel... Ich würde (wenn es Hart auf Hart kommt) das genau so kommunizieren und dann auch Worte wie "Respekt" und "Ehre" und "Anstand" mit ins Spiel bringen... Also an genau diesen Werten bei denen kratzen... Es handelt sich schließlich um ein menschliches Wesen...

PS: Das ist nur meine Ansicht... Muss also nicht dem entsprechen, was andere meinen oder denken... Ich kann auch falsch mit meiner Einschätzung liegen...
 

vivien23

Active Member
Er sollte anfangen Verantwortung für seine Familie (die Kleine und dich) zu übernehmen.

Allerdings ein kleiner Exkurs:

In diesem Forum habe ich unter ähnlichen Threads schon so einiges über türkische Familien geschreieben. Vielleicht magst du dich da mal umsehen...

Für die Türken ist "Ehre" und "Ruf" (wie auch immer das definiert sei) ein wichtiges Gut. Familie, Ehre, Kinder usw. sind eigentlich unantastbar.

Viele Türken erwarten, dass ihre Kinder ihresgleichen heiraten. Die Tochter heiratet einen türkischen wohlhabenden Mann. Der Bub heiratet eine türkische Frau. Schöne heile Welt und Ringeltanz...

Die Realität liegt aber meißtens anders. Türkischer Bub verliebt sich in deutsches Mädel und womöglich kommt da noch ein Kind hinzu. Türkisches Mädel verliebt sich in deutschen Mann... Eltern, Ehre und Co...

Ich kenne persönlich auch einen Fall (Aleviten), wo die Tochter sich einen (nicht deutschen aber auch nicht türkischen) Freund angelte. Sie bekam eine Tochter... Die Familie (eigentlich sehr modern eingestellt) kam lange Zeit mit diesen Umstand nicht zurecht... Bezeichneten die Kleine permanent als "Bastard" (bis meine Eltern da mal reingrätschten und ihnen verdeutlichten, dass es sich dabei um ihr Enkelkind handelte). Bei einem ihrer Buben hatten sie sogar die deutsche Freundin weggeekelt und haben dann zeitgleich auch irgendwelche Cousinen und Nichten zum "Verheiraten" in die BRD eingeladen...

... unter dem Strich:

Die Kinder haben dann eh alle ihr Ding gemacht. Es hat Jahre gebraucht, bis die Eltern (Größeltern) mit der Situation umgehen lernten...

Die haben alle so einen Tick im Kopfs... Der türkische Traumprinz... Die türkische Traumprinzessin... Geld, Gold, Ehre und Ruhm... Vergessen aber, dass sie 40-50 Jahre in der BRD leben und sich hier das Rad der Zeit anders dreht... Du siehst ja selbst, mit welchen familären "Restriktionen" die innerlich kämpfen ("du musst heiraten, sonst erkennen wir dich und das Kind nicht an"). Was meiner Ansicht nach tiefstes Mittelalter ist... Zumal: Wo steht das ? Das sind ja nicht einmal religiöse Limitationen... Fakt ist doch, dass das sein Kind ist... Ob die da was anerkennen oder nicht... Wenn irgendwann mal das Jugendamt zuschlägt und in der Geldbörse (Unterhaltszahlungen) dieser Leute herumwühlt, dann merken die das aber ganz schnell...

Jetzt hast du es aber mit vermutlich konservativen Türken zu tun (Kopftuch). Ich glaube weniger, dass ihr Tagesablauf und Tagesleben von Religion als eher von Tradition bestimmt wird... Also eine traditionelle türkische Familie, die sehr auf Ruf, Ehre und Respekt betucht ist...

Du müsstest dich in die türkische Kultur- bzw. Familienthematik einarbeiten, um die Türken etwas besser zu verstehen...

Und jein...

Deine Tochter ist und bleibt - solange du nicht verheiratet bist - weiterhein dir unterstellt. Er wird zwar als Vater geführt (und in der TR Botschaft wird ihr wohl auch die muslimische Religion per Fakt ins Stammbaum eingetragen). Also aufpassen!

Was Kopftuch, du Kopftuch oder Kind Kopftuch betrifft... Ein Wunschdenken vieler Türken... Was musste sich meine Mutter da von türkischen Frauen anhören und an den Kopf werfen lassen... Sie sei eine Ungläubige (sie ist griechisch orthodox), sie müsse den Islam annehmen, sie müsse das Kopftuch tragen usw... Aus heutiger Sicht stelle ich mir dabei "Affen" vor, die wie Primten herumkreischen. Gerade weil die Türkei doch das Land mit den 72 Ethnien ist... In der Türkei ist alles vertreten... Christen, Orthodoxe, Juden, Sunniten, Schiiten, Atheisten usw... Soll heissen: Das ideale Weltbild gibt es da nicht (und wenn, dann nur in den Köpfen irgendwelcher gehemmter Menschen)...

Selbst die Türkei ist doch zwiegespalten... Zwischen Menschen (Frauen), die halbnackt durch die Straßen Istanbuls laufen und Frauen, die sich 20 Laken Stoff auf den Körper werfen... Es setzen sich auch immer mehr Frauen für ihre Rechte ein, wie z.B.: FEMEN Türkiye usw...

Gibt es in eurer Stadt keine türkische Frauenbeauftragte oder Sozialarbeiterin, die dich da besser unter die Arme greifen könnte ? Ich denke, dass dein Prozess mit der konservativen Familie sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird... Bitte bedenke, dass die das nicht böse meinen... Es entspricht nur nicht ihrem Weltbild... Die müssen den Prozess genauso verarbeiten wie du...

Allerdings würde ich denen "eure gemeinsame Tochter" immer schön unter die Nase schmieren... Damit die kapieren, dass es eure gemeinsame Tochter ist... Also das Erzeugnis ihres Sohnes (Bruders) und dir... und kein Wegwerfartikel... Ich würde (wenn es Hart auf Hart kommt) das genau so kommunizieren und dann auch Worte wie "Respekt" und "Ehre" und "Anstand" mit ins Spiel bringen... Also an genau diesen Werten bei denen kratzen... Es handelt sich schließlich um ein menschliches Wesen...

PS: Das ist nur meine Ansicht... Muss also nicht dem entsprechen, was andere meinen oder denken... Ich kann auch falsch mit meiner Einschätzung liegen...

Danke für deine Antwort. Weist du ich habe am Anfang alles mögliche gemacht dass sie mich mögen ode akzeptieren. Auch in Anbetracht mit der Religion die mir damals zwar ein Begriff war, aber dass es wirklich so schwierig wird- hätte ich vor 6 Jahren nicht gedacht. Klar hätten Sie gerne eine Türkin für ihn und mir ist auch bewusst dass sie nicht alles mit Absicht machen, jedoch gab es immer wieder Situationen wo sie versuchen meinen Freund und mich auseinander zu spielen, anders kann ich es nicht nennen. Der Spaß hört allerdings bei meiner Tochter auf. Ich bin selbst nur mit der Familie meiner Mutter aufgewachsen und es hat immer was gefehlt. Ich kannte die Fanilie von meinem Vater aber so wirklich warm wurden wir nie.. heute rufen Sie nicht mal an meinem Geburtstag an. - sowas wollte ich vermeiden bei meiner Tochter- aber es kommen NUR ausreden wenn es um die treffen geht. Wirklich, ich habe mich immer bemüht geschrieben hin und her zu treffen animiert und was kam raus? Nein wir haben keine Zeit. Erst im August wieder hat mein Freund mir diese Woche gesagt, denn ich habe es aufgegeben ich schreibe nicht mehr. Ich habe es so oft versucht und dann muss ich mir anhören dass ich mich als Boss aufspiele wegen den Treffen. Nein danke. Oder dass sie meinem Freund dann dauernd irgendwelche Dinge versuchen einzureden im Bezug auf meine Tochter- Moschee gehen?! Usw. Sie ist 3 Jahre alt und immer noch meine Tochter!! Zu denen dürfen wir ja nicht mal gehen, was denken denn die Nachbarn?! Zu mir besuchen wollen sie auch nicht, könnte ja meine Fanilie zu hause sein.. also schön immer 1 Stunde ins Restaurant oder sonst wo und paar Geschenke geben und bis in 2-3 Monaten. So sieht die Realität aus. Ich habe eine Sozialarbeiterin, sie legt mir nahe momentan nicht zu heiraten. - sie bekommt ja viel mit und ich möchte auch dass es von meinem Freund aus kommt nicht von seiner Familie. Außerdem soll er sich dann auch mal festlegen was er will. Seine Schwester deutet immer an wenn wir aus dem Haus meiner Eltern ausziehen kann er seine Sitten ausleben?! Da denke ich mir: Hilfe was ist jetzt wieder. Auch sagen sie, wenn wir ausziehen, dann kommen sie und öfters besuchen, da habe ich letztes Mal gesagt, dass ich das nicht glaube und gleichzeitig gemerkt wenn sie wollten könnten Sie ja kommen- tun sie aber nicht und es nervt mich- es nervt mich wirklich weil ich meine Tochter soooo liebe und ich mir kein Leben ohne sie vorstellen könnte und dann habe ich da sowas im Nacken.
 

Almancali

Well-Known Member
Ich möchte es mal anders formulieren...

Im Mittelpunkt stehen nur deine Tochter, Du und dein türkischer Freund.

Alles Andere musst du aus deinem Kopf streichen. Du kannst keine Gemeinsamkeit mit seiner Famile herbeinötigen (oder herbeitelefonieren oder herbeisehnen). Du "heiratest" (sprichwörtlich) nicht seine Familie, sondern willst ja nur von ihm etwas... Letztendlich ist das eine Sache zwischen Dir und deinem Freund... Deine Tochter sitzt nur zwischen den Stühlen und bekommt das Theater mit.
 

eruvaer

Well-Known Member
Vielleicht muss man sich irgendwann einfach damit abfinden, dass die Kleine nur ein aktives Großelternpaar hat..
Du bemühst dich scheinbar der Kleinen zuliebe sehr die Familie von deinem Freund mit einzubeziehen, was ich überaus klasse von dir finde.

Allerdings stellen sie trotzdem sie keinerlei Eigeninitiative derartige Forderungen:
Sie wollen sich dass wir aus dem Haus meiner Eltern ausziehen.. da ich in einem Haus mit meinen Eltern lebe, läuft es wohl ganz gut. Sie unterstützen mich, verbringen SEHR viel Zeit mit der kleinen.
Das geht nicht.
Sie können sich nicht null kümmern und null helfen, aber gleichzeitig verlangen, dass du dich und die Kleine der Hilfe und dem Einfluss deiner Eltern entziehst. Wenn sie weniger Einfluss deiner Eltern wünschen geht das nur indem sie es durch mehr eigene Einflussnahme ausgleichen - also selbst mal die Kleine besuchen, sie babysitten etcpp.
Wenn sie das nicht tun - ihr Pech.

Auch zum Thema Religion und Heirat....Klasse, dass du auf sie zugehen würdest - noch mehr klasse, dass du auch auf deine Seite beharrst.
Es ist EUER Leben und nicht das eurer Eltern.
Das müssen sie akzeptieren oder sich zumindest grummelnd damit abfinden.

Was natürlich etwas schade ist ist, dass dein Freund scheinbar nicht so sehr weiss wo genau er steht, was er will und wie er sich das Leben vorstellt.
Dass er mit der Kleinen nicht Türkisch spricht finde ich persönlich nicht schlimm. Viele Deutschtürken sprechen kein gutes Türkisch mehr. Wie ein türkischer Freund es mal sagte, er fühle sich in der Türkei immer wie ein Zurückgebliebener weil sein Türkisch so kindlich versimpelt ist verglichen mit dem "richtigen" Türkisch.
Von daher kann ich seine Einstellung dazu nachvollziehen.

Setz dich einmal mit deinem Freund ganz ruhig zusammen und frag ihn was er über das Thema denkt.
Wie er sich eure Zukunft wünscht, wie er die aktuelle Situation sieht.
Also kein Streitgesrpäch mit Ultimaten und Forderungen oder ähnliches, sondern einfach nur mal offen drüber unterhalten und fragen was seine Sichtweise und Wünsche dazu sind, was er möchte und wie er meint, dass ihr mit den Forderungen und Wünschen seiner Eltern am besten umgeht oder ob er es so wie es ist genau ideal findet.
Kann ja alles sein.
Vielleicht kommt ihr am Ende beide zu dem Schluss, dass ihr euer Leben wie es ist gut lebt und genau so weiter machen könnt. Vielleicht möchte er keine muslimische Hochzeit und ihr heiratet irgendwann wenn ihr möchtet nur vor dem Standesamt und fertig.

Es ist kein Manko für deine Kleine, dass sie irgendwie nur ein Paar Großeltern hat.
Es gibt immer Kinder, die sogar Urgroßeltern haben und solche, die gar keine Großeltern haben.
Je mehr da an liebender Familie da ist, desto schöner natürlich, aber was nicht ist ist eben nicht. Das kann man nicht erzwingen. Vielleicht ist es sogar besser so, dass sie weniger aktiv Einfluss ausüben, weil so können sie irgendwann nur als Fremde vor deiner Kleinen, die von euch völlig offen und religionsfern großgezogen wird, fordern sie dann auf ein Kopftuch zu tragen und sie lacht nur "wer seid ihr überhaupt, dass ihr mir sagen wollt wie ich leben muss?"
Ja das ist auch traurig, aber blubb?
 

eruvaer

Well-Known Member
Seine Schwester deutet immer an wenn wir aus dem Haus meiner Eltern ausziehen kann er seine Sitten ausleben?! Da denke ich mir: Hilfe was ist jetzt wieder. Auch sagen sie, wenn wir ausziehen, dann kommen sie und öfters besuchen, da habe ich letztes Mal gesagt, dass ich das nicht glaube und gleichzeitig gemerkt wenn sie wollten könnten Sie ja kommen-
es kann durchaus sein, dass sie dann öfter kommen...aber willst du diese Art der Besuche dann wirklich?
du hast Recht damit, dass sie dich auch bei deinen Eltern besuchen kommen können - sie könnten ja auch immer nur dann kommen, wenn deine Eltern nicht da sind.
Aber was ist deren Motiv dich und deine Familie von deinen Eltern zu trennen?

Ausserdem fehlt dir dann einrfach diese permanente 24/7-Nähe deiner Eltern, die eine unvergleichliche Unterstützung darstellt. Selbst wenn ihr nur eine Straße weiter in eine eigene Wohnung zieht, wird das schon alles wieder komplizierter als es jetzt ist.
Das ist unnötige Anstellerei seiner Familie á la DIE wollen wir nicht. Schlimm genug, dass die Mutter Deutsche ist, aber auch noch die Großeltern immer da - das geht gar nicht :rolleyes:

Diesen Schritt des Entgegenkommens fänd ich definitiv viel zu groß.
 

Almancali

Well-Known Member
Vielleicht kommt ihr am Ende beide zu dem Schluss, dass ihr euer Leben wie es ist gut lebt und genau so weiter machen könnt. Vielleicht möchte er keine muslimische Hochzeit und ihr heiratet irgendwann wenn ihr möchtet nur vor dem Standesamt und fertig.
Die meißten türkischen Jungen werden gehätschelt und getätschelt und sind mir 30 nicht weiter als mit 15. Man hat sie nie "großwerden" lassen, bis sie denn verheiratet sind. Da sind die einheimischen Jungs wesentlich weiter (so mein Empfinden). Die Eltern haben einen riesigen Einfluß auf ihn und werden ihn bearbeiten, belabern, beknien usw... Bis er dann irgendwann - weil er nicht weiß was er tun soll - sich seinem Schicksal und den Wünschen seiner Eltern fügen wird. Wir haben das doch hier im Forum immer und immer wieder... Der wird genau das tun, was Mama und Papa von ihm wollen... Ich sehe das hier auch in unserem Umfeld... Viele Türlen die eine deutsche Freundin haben - Jahre mit der zusammenleben - 1-2 Kinder haben und die Eltern ihn dann letztendlich mit der Cousine oder Nichte oder nahmen Verwandten in der Türkei verheiraten. Sie kommen zurück in die BRD. Die neue Frau bekommt auch ein Kind... Sie merken, sie passen nicht zusammen. Er geht wieder zu seiner deutschen Freundin und lässt seine türkische Frau mit Kind sitzen... Das ist kein Einzelfall...
 

eruvaer

Well-Known Member
Die meißten türkischen Jungen werden gehätschelt und getätschelt und sind mir 30 nicht weiter als mit 15. Man hat sie nie "großwerden" lassen, bis sie denn verheiratet sind. Da sind die einheimischen Jungs wesentlich weiter (so mein Empfinden).
Ein Freundin von mir war mit so einem Exemplar zusammen :D
Erst haben sie sich immer ausserhalb oder bei ihr getroffen. Irgendwann waren sie dann bei ihm. Am Samstag.
Sonntag morgen fängt es plötzlich in der Wohnung an zu rödeln.
Er sagt zu ihr, sie solle im Schlafzimmer bleiben und geht raus.
Stunden später kommt er wieder rein :confused:
Sie hatte schon mehrfach überlegt ob sie einfach rausgehen soll - wusste aber nicht was sie draussen erwartet...
Seine Mutti. Kommt jede Woche einmal zum Putzen vorbei.
Dann trinken sie zusammen auch immer Tee und unterhalten sich.
Kommt jeden Tag einmal mit Tupperdosen voll Essen vorbei.
o_O

Der Herr war damals schon 34. Sie 32.
Als sie das ganze Ausmaß davon verstanden hatte, fragte sie ihn ob er einen an der Macke hätte und am Ende noch meint, sie würde später für ihn Hausfrau und Mutter spielen - er meinte dann Nein, wieso das denn? dafür sei doch seine Mutter da :eek:
Das war dann so die Zeit wo ihr dämmerte, dass er vielleicht doch nicht der Mann für sie ist X)
 

sommersonne

Well-Known Member
Ich habe jetzt noch einmal den Strang von früher gelesen und ich finde so schlimm ist es garnicht.
Immerhin hat er sechs Jahre durchgehalten, zu dir und eurer Tochter gehalten.
Das seine Mutter und seine Geschwister sich so albern anstellen, dafür kann er nichts. Bislang hat er zu dir gestanden.

Ich würde nichts mehr unternehmen in Bezug auf seine Familie. Sie haben es sich selbst zuzuschreiben wenn ihre Enkelin sie kaum kennt. Womöglich fühlen sie sich auch deinen Eltern unterlegen und wollen deshalb keinen Kontakt mit ihnen. Das ist aber alles ihr Problem.

Ihr müßt nicht heiraten wegen der türkischen Familie, denn du bleibst trotzdem eine Deutsche mit eigenen Ansichten. Das wird ihnen auch nach einer Hochzeit nicht gefallen.
Aber natürlich könnt ihr heiraten wenn ihr euch liebt. Aber dann so wie ihr es euch vorstellt und nicht wie die Familie das möchte. Also Standesamt. Das reicht doch. Es muß doch nicht unbedingt kirchlich oder moslemisch sein, das sind nur Formsachen.
Ich finde wie eruvaer, ihr solltet euch darüber unterhalten wie ihr euch euer und nur euer weiteres Leben vorstellt.
 
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