Fast alles wieder offen. Die Stadt räkelt und dehnt sich wie ein Tier nach dem Winterschlaf. Langsam, langsam geht es wieder los. Und da, wo es richtig losgeht, drängeln sie sich zumeist in dichten Menschentrauben.
Seit heute ist S.-H. wieder offen für Tagestouristen aus allen Bundesländern. Das macht sich sofort bemerkbar.
Vorm Autozug nach Sylt gab's laut N3 zwischenzeitlich bis zu fünfstündige Staus. Wenn die sich alle auf der schmalen Insel tummeln, ist Ischgl ein Witz dagegen. Aber wenn sie das so wollen - bitte. Die Regelungen für die kommenden Feiertage begreift hier noch niemand so richtig. Aber vielleicht sind wir auch nur alle zu doof. Die Restaurants dürfen öffnen (mit Auflagen), Hotels auch (mit Auflagen), die meisten sind schon wieder komplett ausgebucht. Für Himmelfahrt und Pfingsten haben sie sich in Kiel was Schickes ausgedacht: von Büsum über St. Peter Ording bis Sylt sind die allermeisten Orte an der Westküste für Tagestouristen gesperrt. Auch für Schleswig-Holsteiner. Und Helgoland ist bis zum 24. Mai komplett dicht. An der Ostsee dagegen gebe es zunächst "keine Betretungsverbote", wie sie heute puschelig ankündigten - aber Parkplätze, Zufahrten und Zugänge werden künstlich verknappt, damit die Küste nicht überrannt wird. Als ob Parkplatzmangel und komplizierte Zufahrten über Behelfsbaustellen je Besucher von außerhalb abgehalten hätten ... notfalls schlängeln sie sich durch und parken Feuerwehrausfahrten, Liefereingänge, Hafengebiete und Ausfahrten von Einheimischen zu. Kennt man. Besonders ausgefeilt auch der Plan, die Strandpromenade von Niendorf bis Timmendorfer Strand für alle Radfahrer zu sperren. Seufz.
Bei mehr als 30 Infektionen pro 100.000 Einwohner soll es wieder Einschränkungen geben.
Den Szenen in der Stadt nach zu urteilen, könnte das durchaus demnächst der Fall sein.