Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

EnRetard

Well-Known Member
Den hier nicht? o_O

Bin tendenziell auf Drostens Seite, aber „Geh erst mal arbeiten!“ ist für mich kein wissenschaftliches Argument.
Aus dem Tweet spricht Verärgerung, aber es ist ja nicht neu, dass Kekulé kein Experte für Coronaviren ist, dafür aber spätestens seit der Schweinegrippe aber für dramatische Auftritte bekannt. Und wenn jetzt ausgerechnet der, der als allererster, als wir (noch) ähnlich wenig Infektionsgeschehen hatten wie heute (wieder) die Schließung der Schulen verlangt hat, die Kinder wieder in die Schule schicken will, finde ich schon bemerkenswert. Soll heißen: Drosten macht sich Arbeit und äußert sich bedächtig, Kekulé macht sich weniger Arbeit und äußert sich umso meinungsstärker.

Hier übrigens eine Übersicht über die wissenschaftlichen Publikationen von Kekulé.
Die neueste ist von 2017. Ich finde hauptsächlich was zu Bakterien. Was zumEpstein-Barr-Virus und zu Influenzaviren hat er auch schon publiziert. Coronaviren? Hmmmmmmmm.
https://forschung-sachsen-anhalt.de/pl/kekulé-82889

Ich kann schon verstehen, dass Drosten einen dicken Hals hat.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich seziere mal den Tweet.

Kekulé macht Stimmung.
Tatsachenfetstellung.
Seine Darstellung ist tendenziös.
Auch noch Tatsachenfeststellung. Darf man machen. Aus einer Tendenz heraus kritisieren, von einer Haltung heraus. Ist eine Feststellung, disqualifiziert noch kein Argument. Tendenz kann Absicht sein oder auch blinder Fleck. Widerlegt noch kein Argument. Feminismus bekennt sich zu tendenzieller Forschung. Was ihre Argumente noch nicht an sich widerlegt, höchsten verdächtig macht. Patriarchat bekennt sich für gewöhnlich nicht zur Tendenz, das ist dann gegebenenfalls ein blinder Fleck. Die herrschenden Ideen und Einsichten sind die Ideen und Einsichten der H/herrschenden – Männer. Das macht ihre Argumente hinterfragbar, aber noch nicht unwirksam.
Er kennt unsere Daten nicht und zitiert falsch.
Das ist absolut vernichtend. Wenn das stimmt: Sauberes, einwandfreies Zitieren / Wiedergeben ist erstes Semester. Wer dahinter zurückfällt, steht in Gefahr, seine wissenschaftliche Reputation völlig verwirkt zu haben.
Kekulé selbst könnte man nicht kritisieren, dazu müsste er erstmal etwas publizieren.
Das ist so falsch wie überflüssig wie ein Kropf. Wenn Kekule die Fähigkeiten eines Erstemesters der sauberen Zitation und begründeten Kritik beherrschte, könnte Drosten diesen Satz nicht posten. Daß die Internetcommunity vor allem auf diesem Satz anspringt, sollte ihm zeigen, daß auch „seine Leute“ nur aus Fandom bestehen, nicht geleitet sind von wirklich amateurhaften, aber bemühten Durchdringen seiner Positionen.​

Vielleicht wollte er genau das testen. Wer jedenfalls diesen Satz herausgreift und hyped, versteht nicht Drosten, sondern ist ein Drosten-Gläubiger, ein Drosten-Jünger, so wie es Bhagdi-Gläubige und -Jünger gibt. Was nicht ist, was Drosten wollen würde.
 
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Zerd

Well-Known Member
So funktioniert eine Lobbykratie. So ist das in Deutschland und großen Teilen der EU. In der Türkei funktioniert das etwas anders. Die Lobbyisten müssen Günstlinge bei Hofe sein, damit der Herrscher sich großmütig zeigt.

Wer seinen Blick allzu lange und zwanghaft auf einen Punkt oder eine Person richtet, der wird mit zweierlei Folgen rechnen müssen: erstens wird er aufgrund des beschränkten Blickfelds den ganzen Rest nicht mehr so richtig wahrnehmen können und zweitens wird er (auch aufgrund des beschränkten Blickfelds) in seinen eigenen Sichtfeld mit der Zeit immer mehr Dinge sehen, die es dort gar nicht gibt.

In der Türkei gibt es zum Beispiel keinen Hof und Höflinge, übrigens ebenso wenig wie in den USA, in Russland oder in Ungarn. Wir haben es hier überall mit der Staatsform einer Demokratie und demokratisch gewählten Führern zu tun. Und wer das nicht erkennt, dass es hier überall um besondere Ausprägungen, einem möglichen Ergebnis demokratischer Strukturen handelt, und stattdessen nur mit formal völlig abwegigen Vorwürfen diese gewählten Vertreter zu diskreditieren versucht, der wird dabei zusehen müssen, wie die Macht dieser Führer im Laufe der Zeit trotz dieses kindischen antidemokratischen (oder vielleicht gerade auch wegen?!?) Bashings permanent immer weiter zunimmt. Denn auf einer demokratischen Ebene mit ebensolchen Argumenten wären sie (vielleicht) angreifbar, aber im irrationalen Bashing sind sie ihren Gegnern haushoch überlegen.

Und nein: ich sprach nicht über Lobbykratie oder Lobbyismus in meinem Beitrag. Lobbyisten mögen Politiker bei Laune und auf Linie halten, sie in ihrer Überzeugung bestärken und dieser Überzeugung entsprechende Vorschläge für politische Umsetzungen machen, aber einen Menschen, der dazu gar nicht erst geneigt wäre, völlig umzudrehen, das schaffen sie nicht, zumindest nicht bei mehr als in ganz wenigen Einzelfällen.

Nein, ich sprach von einem Bündel von Legenden, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet und verwurzelt sind und von denen an die eine oder andere so ziemlich jeder in dieser Gesellschaft glaubt. Nur so ist es verständlich, dass über alle Parteien hinweg, die Linken machen da keine Ausnahme, immer nur Vertreter gewählt werden, die diesen grundsätzlichen Prozess weiterführen oder zumindest nicht verhindern.

Denn wenn ein Politiker auf die Idee käme, diesem Bündel aus Legenden, die unsere gesellschaftliche Entwicklung beeinflussen, kritisch zu begegnen, sorgt er beim Wähler, von denen wie gesagt jeder an die eine oder andere dieser Legenden glaubt, sofort für eine kognitive Dissonanz und Ablehnung.

Der Wählerreflex ist dann in etwa so wie in Deinem obigen Beitrag: ja so manches ist schlimm, aber schlimmer geht immer, deshalb lassen wir es am besten so!

Und jetzt kannst Du Dich gerne weiter Deinem faschistoiden Türkenbashing widmen; wenn Du magst, eröffne ich Dir und Deinen Gesellen dafür gerne einen Thread über Glasmurmeln, in dem ihr euch frei darüber austoben könnt, wie RTE auch das Glasmurmelspiel seinem Zauber beraubt hat.
 

Bintje

Well-Known Member
Und jetzt kannst Du Dich gerne weiter Deinem faschistoiden Türkenbashing widmen; wenn Du magst, eröffne ich Dir und Deinen Gesellen dafür gerne einen Thread über Glasmurmeln, in dem ihr euch frei darüber austoben könnt, wie RTE auch das Glasmurmelspiel seinem Zauber beraubt hat.

Mach doch. Wer Kritik an Nepotismus und parteigebundenen Oligarchien als "faschistoides Türkenbashing" wahrnimmt, sollte wenigstens konsequent sein ...
 

Bintje

Well-Known Member
Regelmäßiges Durchlüften im Winter führt zu: "Äh Jupp, mach das verdammte Fenster zu. Es zieht." Und dann ist das Fenster zu. Du weißt doch wie das ist: Niemand sitzt im Winter im Café gern an der Tür, die auf und zugeht. Und dann auch noch Fenster auf? Außerdem ist "regelmäßig" dehnbar. Das kann alle 10 Min bedeuten oder alle 2 Stunden und bei minus 5 Grad alle 5 Stunden.

@sommersonne hat schon Recht: daheim geht das problemlos. In Cafés und Restaurants müssten das die Inhaber festlegen oder mit ihren Gästen abstimmen. Durchgehend praktikabel dürfte nur ersteres sein.
 

sommersonne

Well-Known Member
Und jetzt kannst Du Dich gerne weiter Deinem faschistoiden Türkenbashing widmen; wenn Du magst, eröffne ich Dir und Deinen Gesellen dafür gerne einen Thread über Glasmurmeln, in dem ihr euch frei darüber austoben könnt, wie RTE auch das Glasmurmelspiel seinem Zauber beraubt hat.
Faschistisches Türkenbashing - das kannst du aus einem Satz über Erdogan, von allen Türken war garnicht die Rede, heraus lesen? Respekt, dafür muß man lange studiert haben.o_O
 

Alubehütet

Well-Known Member
In Cafés und Restaurants müssten das die Inhaber festlegen oder mit ihren Gästen abstimmen. Durchgehend praktikabel dürfte nur ersteres sein.
Ich denke, @EnRetard hat Recht. Stoßlüften wird in Kneipen nicht gehen. Da sind die Gäste nicht geduldig genug für, erst Recht nicht in Speiserestaurants. Entweder müssen die dann eben zu bleiben, wenn das nicht geht, oder da muß eine Lüftungsanlage rein, die ständig Aerosole nach draußen quirlt. Problem ist, daß eine solche Investition nur einen Winter gebraucht wird. Darum, meine ich, sollte der Staat da ran.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Lüften mit Durchzug ist im Winter keine Option.

Dann eben gar nicht? Dann müssen geschlossene Räume eben zu bleiben für die Öffentlichkeit.

Wenn das nicht geht mit der Innengastronomie, dann geht das nicht. Dann bleibt die eben zu. Du kannst nicht in jedem Restaurant einen Mitarbeiter vom Ordnungsamt einstellen, der überwacht, ob die vorgegebenen Stoßluftzeiten auch eingehalten werden.
Aber ich war im Winter noch nie in einem Restaurant in dem bei Gästebetrieb die Fenster geöffnet wurden.
Es gäbe da noch die Düsseldorfer Lösung. Die heizen im Winter ihre Fußgängerzonen in der Altstadt. (Kein Problem. Im Sommer machen sie dafür Langlaufski unter freiem Himmel.) Da stehen überall Heizpilze in der Aussengastronomie, die mit Windschutz abgeschirmt wird. Wegen Rauchverbot in der Innengastronomie. Kann man problemlos Mantel ausziehen.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
„Drinnen ist die Ansteckungsgefahr 18-mal so hoch wie draußen“, erklärt Karl Lauterbach mit Verweis auf eine entsprechende Studie. Im Freien sei eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen darum weitaus weniger problematisch als in Innenräumen.

TAZ
Im übrigen Artikel geht es darum, daß Infiziertenzahlen weiter sinken trotz Lockerungen. Superspreader könnten der Hauptgrund sein, 10% der Infizierten infizieren 80%.
 
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