Das Leben in der DDR

Gizelle

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

Es gab einen sogenannten staatlichen Ehekredit. Hier wurde sehr jung geheiratet um überhaupt eine Wohnung zu bekommen und die Einrichtung wurde dann mit diesem Ehekredit finanziert. Die Modalitäten kenne ich aber nicht...

Das gab es in der BRD auch. Ich glaub das waren 5000 DM damals zu einem geförderten Zinssatz und hieß auch Ehekredit. :)

Schönes Thema übrigens. Meine beste Freundin kommt auch aus Ostberlin und ich liiiebe ihre Geschichten von früher.
 

melekchen

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

Schönes Thema übrigens. Meine beste Freundin kommt auch aus Ostberlin und ich liiiebe ihre Geschichten von früher.

meine tochter und meine azubinen damals wollten auch immer ''geschichten'' hören. kam mir manchmal vor wie eine maerchentante.

als damals in leipizg der ruf ''stasi raus'' u.a. über die bildschirme flimmerte, marschierte meine tochter, damals 4 jahre, den korridor hoch und runter und schrie immer ''stasi raus''. mir blieb fast die luft weg, unsere direkten nachbarn waren bei ''horch und guck''! wir sagten dann zu ihr: das hast du falsch verstanden, die rufen immer ''hasi raus''!

nach der wende und der waehrungsunion waren wir mit den eltern an der ostsee, zum frühstück nimmt meine tochter das schwartau-marmeladenglas, sieht die landkarte drauf (niedersachsen glaube ich?)und sagt: neee, ich kanns nicht mehr sehen und hören.überall wo man hin guckt DDR!:lol:

für die kinder war es wahrscheinlich auch alles mindestens genauso aufregend und irritierend. heute noch pioniergrussund schwören auf die sozialistische heimat und morgen alles anders.:roll:
 

Yildiz2008

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

Ich bin in der oberlausitz geboren und aufgewachsen. Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit.

Meine Eltern haben beide in der Textilindustrie gearbeitet. Wir Kinder wurden im betriebseigenen Kindergarten betreut. Auch Nachtschichten waren kein Problem denn dazu gab es Wochenkrippen wo Kinder nachts betreut wurden.

Aus Erzählungen meiner Eltern weiss ich das man damals jahrelang und nur mit guten Beziehungen eine Wohnung im Neubau erhielt. Wir hatten das Glück das besonders ROBUR Mitarbeiter ohne große Probleme eine Wohnung erhielt. Egal wie schalldurchlassig die Wohnungen waren, für uns Kinder war es super denn in einem großen Neubaugebiet hat man ettliche Kinder zum spielen gefunden...

Einen Trabi hatten wir auch und anschließend einen quietschroten Wartburg:rolleyes:

Meine Eltern haben viel verzichtet damit es uns an nichts fehlt und so haben es die meisten osteltern getan.

legendär war es mit Trabi an die Ostsee zur Oma zu fahren :):)

ich erinner mich immer an die kleinen konsummärkte mit den leckeren grünen pfefferminzkaugummis...

Tja für uns war der mauerfall eher negativ. Denn viele Textilfabriken wurden durch wohlhabende westdeutsche aufgekauft und in kurzer Zeit heruntergewirtschaftet. Gerade das Textilgewerbe ist durch den mauerfall in der Region quasi ausgerottet wurden. Wenn man bedenkt das gerade Zittau eine der wichtigsten textilstadte der ddr waren...

Vorurteile gegenüber den Westen hab ich nicht dennoch stinkt es mir gewaltig das dem ostdeutschen auch nach so vielen Jahren immer noch Faulheit unterstellt wird...
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Das Leben in der DDR

Ich bin in der oberlausitz geboren und aufgewachsen. Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit.

Meine Eltern haben beide in der Textilindustrie gearbeitet. Wir Kinder wurden im betriebseigenen Kindergarten betreut. Auch Nachtschichten waren kein Problem denn dazu gab es Wochenkrippen wo Kinder nachts betreut wurden.

Aus Erzählungen meiner Eltern weiss ich das man damals jahrelang und nur mit guten Beziehungen eine Wohnung im Neubau erhielt. Wir hatten das Glück das besonders ROBUR Mitarbeiter ohne große Probleme eine Wohnung erhielt. Egal wie schalldurchlassig die Wohnungen waren, für uns Kinder war es super denn in einem großen Neubaugebiet hat man ettliche Kinder zum spielen gefunden...

Einen Trabi hatten wir auch und anschließend einen quietschroten Wartburg:rolleyes:

Meine Eltern haben viel verzichtet damit es uns an nichts fehlt und so haben es die meisten osteltern getan.

legendär war es mit Trabi an die Ostsee zur Oma zu fahren :):)

ich erinner mich immer an die kleinen konsummärkte mit den leckeren grünen pfefferminzkaugummis...

Tja für uns war der mauerfall eher negativ. Denn viele Textilfabriken wurden durch wohlhabende westdeutsche aufgekauft und in kurzer Zeit heruntergewirtschaftet. Gerade das Textilgewerbe ist durch den mauerfall in der Region quasi ausgerottet wurden. Wenn man bedenkt das gerade Zittau eine der wichtigsten textilstadte der ddr waren...

Vorurteile gegenüber den Westen hab ich nicht dennoch stinkt es mir gewaltig das dem ostdeutschen auch nach so vielen Jahren immer noch Faulheit unterstellt wird...

Fairerweise muss man sagen, das Textilgewerbe in Westdeutschland ging schon vorher den Bach runter. Genau genommen waren es sicher nicht wohlhabende Westdeutsche, sondern die Globalisierung, die diese Arbeitsplätze vernichtet hat.

Wenn von 2 Näherinnen die eine 1000 Euro im Monat bekommt und die andere 100, wo wandert die Fabrik wohl hin?
 

Ottoman

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

Was wußte man eigentlich über die Türkei?
Gab es US Filme? Vermutlich unter der Hand. Sorry, falls das in einem Posting bereits erwähnt wurde.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Das Leben in der DDR

Was wußte man eigentlich über die Türkei?
Gab es US Filme? Vermutlich unter der Hand. Sorry, falls das in einem Posting bereits erwähnt wurde.

Auf der Landkarte hätte ich sie schon gefunden ;)

Ansonsten wurde das Land sicher nicht so gebührend gewürdigt, wie das der Türke sich das so vorstellt. Das ging aber dem British Empire ähnlich, wobe das aber schon eine größere Rolle spielte, immerhin lebte Karl Marx in London.

Generell wurde Geographie und Geschichte in strengen ideologischen Parametern abgehandelt. Ein Freund aus Kanada konnte nicht mehr vor lachen, weil im DDR-Schulatlas seine Heimat als "sonstiges kapitalistisches Land" in hellblau verzeichnet war, während USA, UK, Deutschland usw. tiefblau waren. Die Sowjetunion wurde erschöpfend und völlig unkritisch durchgeleiert, da blieb natürlich wenig Zeit für andere Länder.

Der Geschichtsuntericht war so aufgebaut, das die historische Entwicklung automatisch in den Kommunismus führen würde. Dementsprechend war der Spartakusaufstand so ziemlich das wichtigste Ereignis in der Geschichte des Römischen Reiches. Das ging dann so weiter, Jan Hus, Bauernkrieg, Französische Revolution, Große Sozialistische Oktoberrevolution, Gründung der DDR, Sieg über den Kapitalismus. :rolleyes:

Wer sich da nicht nebenbei noch belesen hat, der war doch eher schlecht informiert. Bücher gab es natürlich nicht unbegrenzt, außer die Klassiker des Sozialismus. Die DDR musste für aktuelle Bücher aus dem Westen für die Lizenzen blechen und da hatte man erstens wenig Westgeld und zweitens sollte man natürlich lieber die russischen Klassiker lesen. Auch hier war es so, systemkritische Literatur ("Einer flog über das Kuckucksnest") wurde verlegt, "1984" dagegen war verboten.

US-Filme liefen sogar im Kino, die sollten dann aber schon einen Hauch von Gesellschaftskritik haben. Da lief halt "Das Flammende Inferno" und ich erinnere mich an einen Truckerfilm im Kino. "Star Wars" zum Beispiel war so ziemlich der größte Hassfilm der Parteikader, genau wie zum Beispiel die Band KISS. Spielfilme gab es keine zu kaufen, es gab wohl eine kleine Super8 Szene, die Filme tauschte, aber Videorekorder gab es offiziell nicht zu kaufen.
 
J

Junimond

Guest
AW: Das Leben in der DDR

ab vier kindern war man "kinderreich". dann gab es mehrere vergünstigungen wie z.b. gutscheine für freien kinoeintritt oder für die wäschereinigung. vielleicht kann das jemand noch ergänzen.

als man pionier war, begann der unterricht immer mit "seid bereit, immer bereit".
als man in der FDJ war, wurde dann mit "freundschaft" begonnen.
 
J

Junimond

Guest
AW: Das Leben in der DDR

Was wußte man eigentlich über die Türkei?
Gab es US Filme? Vermutlich unter der Hand. Sorry, falls das in einem Posting bereits erwähnt wurde.

ich kann mich nicht erinnern, dass wir die türkei im unterricht hatten. nun gehörte geschichte allerdings auch zu den fächern, wo ich lieber aus dem fenster geschaut habe. bei mir ist auch spartakus, frz. revolution usw., wie es blacky schrieb, hängen geblieben. karl marx, real existierender sozialismus, kommunismus UND der böse kapitalismus/faschismus wurde bis zum erbrechen durchgekaut.

westfilme im kino (unter vorbehalt):

flammendes inferno
einer flog über´s kuckucksnest
marathon man
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Das Leben in der DDR

Mensch Blacky, dabei dachte ich, Du wärst völlig vorurteilsfrei.

"Wie das der Türk sich das vorstellt" :-?

Du weißt was ich meine, man nimmt die eigene Nation ja immer für wichtiger als sie ist, das geht den Einwohnern von Andorra bestimmt auch so.

Witz aus der DDR:

Die 3 wichtigsten Länder der Welt fangen mit U an:

UdSSR, USA, unsere DDR
 
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