Nun ist die Bibel kein Gesetzeswerk wie der Koran, man findet allerlei Widersprüchliches, man denke nur an die Legitimität von Gewaltausübung.
Paulus-Briefe sind nicht das Wort Gottes, sondern Ratschläge an die damaligen christlichen Gemeinden. In Korinth ging, soweit bekannt, alles drunter und drüber, und Paulus sah sich genötigt, vermittelnd einzugreifen und mit dem Aufgreifen bestimmter Forderungen und andererseits einer Portion Sowohl-als-Auch Ruhe in die Gemeinde zu bringen.
Coaching oder Supervision heißt sowas heutzutage.
Zu allem Unglück ist zwar generell die Authenzitität des Ersten Korintherbriefs unumstitten, nicht jedoch die von 1 Kor. 11, 2-16.
So wird von einigen Theologen die Ansicht vertreten, diese Passage sei später eingefügt worden. Begründet wird dies damit, dass sie in enigen überlieferten Manuskripten nicht an ihrer jetzigen Stelle, sondern am Ende zu finden ist und mit inhaltlicher Widersprüchlichkeit.
(vgl.
https://en.wikipedia.org/wiki/First_Epistle_to_the_Corinthians#Authorship und hier Belegstelle in Fußnote 5 )
Überdies, Zepelin, hast du unvollständig zitiert: Du zitierst die Verse 3-5 und 7-9 (ohne das so anzugeben). In Vers 11-12 heißt es aber auch:
11 Doch in dem Herrn ist weder die Frau etwas ohne den Mann noch der Mann etwas ohne die Frau;
12 denn wie die Frau von dem Mann, so kommt auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott.
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"Deutlich" im Sinne von eindeutig ist die Kopftuchstelle in 1 Kor 11 also ganz und gar nicht.