AW: Der 11.9.2001
Der Film von Sonntag hat die Verschwörungstheorie nicht gerade gestützt bzw. sich eigentlich auf die Seite der offiziellen Version geschlagen.
Leider wurde wieder viel Zeit damit verschwendet, allgemein bekanntes Geschehen zu erzählen, anstatt wirklich geordnet und tiefergehend die Argumente zu analysieren (diese Machart hat mich schon an der ZDF-Doku gestört, die den Kennedy-Mord der Mafia zuschreibt).
Ich hatte meine Position zwar schon, habe mich aber bemüht, trotzdem offen für alles zu sein. Dennoch schien mir die Argumentation der Verschwörungstheoretiker arg konfus.
Einerseits soll es Hinweise auf Explosionen geben, weil Einige entsprechenden Lärm gehört haben.
Vor wenigen Wochen wurde in mehreren Nachrichtensendungen ein Windrad gezeigt, wie es bei heftigem Sturm "explodiert". Anscheinend werden selbst Videoaufnahmen, die ganz offensichtlichen keine chemischen Explosionen zeigen, so interpretiert. Für meinen Teil habe ich das Gefühl, dass besonders Amerikaner gerne alles als "explosion" bezeichenen, was laut und irgendwie spektakulär ist.
Als die These der Sprengung geschwächt war, wurde auf die Thermit-Theorie umgeschaltet. Das Thermit müsste irgendwie an die Säulen herangeführt worden sein und dort gehalten, so kenne ich das zumindest als Schweißverfahren. Das geschieht normalerweise mit einer sandgefüllten Form, die relativ groß ist im Vergleich zum Werkstück. Die Installation würde bei Stahlsäulen dieser Dicke vermutlich drei, vier Kubikmeter um jeder einzelne Säule einnehmen. Sie müsste wie bei der Thermitschweißung robust genug sein, um die vollständige Reaktion im Inneren zu ermöglichen, anschließend aber auseinanderfallen, um die Konstruktion nicht mehr selbst zu stabilisieren.
Zuvor wurde noch behauptet, für das Fallen des Gebäudes hätten alle Säulen innerhalb von 0,1 Sekunden durchtrennt werden müssen (die offizielle Ansicht verweist darauf, dass der Kollaps im Inneren fortschreitend geschah und nur die Fassade so gleichförmig fiel).
Diese Behauptung ist in Verbindung mit dem Thermit schon nicht mehr schlüssig. Auch die extrem heiße Verbrennung braucht einige Zeit, um die Stahlträger durchzuschmelzen. Wenn man sich mal vorstellt, das wäre innerhalb von zwei Sekunden möglich, müsste die Abbrenndauer jeder Ladung mit einer Toleranz von 2,5 % bestimmt sein. Nur so könnte man davon ausgehen, dass alle Trennvorgänge in einen Zeitraum von 0,1 Sekunden fallen. Für längere Reaktionszeiten ist die Toleranz entsprechend kleiner. Diese Prognose für die chemische Reaktion von soviel Material anzustellen halte ich für illusorisch.