Wie folgenreich der Tabubruch in Thüringen war und ist, kann man an den offengegangenen Schleusen sehen, die den braunen Dreck ins öffentliche Leben spülen. Erst präsentiert sich Björn H. als von der Gnaden, ein paar Tage später in Leipzig ruft er zur Übernahme der Republik mit allen Mittel auf und tags drauf geht ein internetmäßig exzellent vernetzter Neonazi los und beginnt schon mal mit der Vernichtung unwerter Völker in der nächsten Shishabar.
Ein Tabubruch ist immer dann gegeben, wenn mit dem Bruch Schleusen geöffnet werden. Dessen hat sich vor allem die Bundes-CDU mit ihrer Gleichsetzung von AfD und Linkspartei als ausgeschlossene Koalitionspartner und die FDP schuldig gemacht. Lindner scheint inzwischen wirklich ein schlechtes Gewissen zu plagen. Er war bei der Mahnwache in Berlin.
Auch Seehofer muss man erwähnen, der zwei wichtige Punkte machte:
1. Der Rechtsterrorismus ist die Bedrohung für Staat und Gesellschaft, nicht der Linksextremismus.
2. Wenn der Nazi - wie im übrigen alle Nazis - einen an der Waffel hat, hat er dennoch als Nazi gemordet.
Es wird Zeit, dass einige AfD-Parlamentarier ihre Immunität verlieren. Wenigstens bei Björn H., aber auch Meuthen, dürfte inzwischen genug Material vorliegen. Die Zeit der Samthandschuhe ist vorbei.