Die Ukraine in der Krise

[Bintje]

Die werden von den Kreisen in Deutschland bestärkt, die den SPD-Kanzler für einen Betriebsunfall halten. Jetzt suggerieren sie, Scholz sei ein Uboot des Kreml.

Poschardt von der "Welt" zum Beispiel. Das geht auch aus dem von Dir verlinkten Stück im "Freitag" hervor. Interessant war das, danke!

Der Freitag hat sich die Mühe gemacht nachzuforschen, ob Andrij Melnyk der einzige Poltergeist unter den Botschafter*innen der Ukraine ist. Ist er nicht.

Sind eigentlich alle ukrainischen Botschafter wie Andrij Melnyk?

Der Vertreter der Ukraine in Deutschland maßregelt hiesige Politiker, gern auch mit Schimpfwörtern. Wie aber agieren Botschafter:innen der Ukraine anderswo in der Welt? Eindrücke aus 13 Staaten, u.a. Indien, Finnland und der Türkei

www.freitag.de

Nein, sicherlich nicht, aber abgestufte Schattierungen werden durchaus deutlich. Und im Vergleich zu Melnyk scheinen seine Amtskolleg:innen professioneller und unterschiedlich schaumgebremst zu agieren - ausgenommen der österreichische Botschafter.
Beim Lesen fiel mir vor allem auf, dass andere ukrainische Diplomat:innen scharfe Töne anscheinend hauptsächlich gegenüber Unternehmen und anderen nichtsstaatlichen Akteuren anschlagen. Auch in der Türkei. Kein Wort davon, dass Politiker in anderen Ländern so beschimpft werden wie der deutsche SPD-Außenpolitiker Michael Roth, den Melnyk als "Arschloch" titulierte (sic!), von Steinmeier usw. ganz zu schweigen.
Interessant fand ich auch den Bericht aus Frankreich, wo es völlig anders zu laufen scheint: Die Medien fressen dem Botschafter offensichtlich nicht aus der Hand, und er agiert offenbar auch weitaus geschickter.

"In Frankreich ist Expressivität fast Voraussetzung dafür, wahrgenommen zu werden. So kann man eine gewisse Unsichtbarkeit des Botschafters Omelschenko feststellen. Die Bühne besetzen die beiden Präsidenten, Emmanuel Macron und Selenskyi. Diskret ergänzt Omelschenko die Inszenierung zweier junger und dynamischer Staatsoberhäupter vor dem Hintergrund eines besorgniserregenden weltpolitischen Dramas. Der Botschafter erklärt gewissenhaft vor Ort, welche Art Solidarität und Unterstützung die Ukraine von Frankreich erhofft. [...] Generell neigt Frankreich nicht dazu, devot aufzutreten. In diesem Land mit den vielen Places Stalingrad erlaubt man sich auch scharfe Kritik: z.B. mit der Frage, warum die Ukraine die Umsetzung der Minsk-Abkommen „sabotiert“ hat."

In Deutschland völlig undenkbar. Hier ist medial Krawall bzw offenbar weniger Ausgewogenheit gefragt bis hin zur unbedingten Überidentifikation mit ukrainischen Belangen. Sie kämpfen ja für "unsere" Werte, heißt es, und obendrein regiert die SPD, was bekanntlich nicht sein soll ....

 

[Bintje]

Mich erinnert das an die Teilung Mitrovicas und die Abspaltung des nördlichen Zipfels in Kosova. Die UÇK hätte einen Tag lang die Gelegenheit gehabt, die Gebiete nördlich des Iber zu besetzen. Dann waren die Franzosen da und die Stadt geteilt. Die Amis hatten ihrer Marionette Thaçi die Anweisung gegeben, den Iber nicht zu überschreiten. Falls Selenskyj noch nicht weiß, wo die Grenzen liegen werden, die Amis werden es ihm noch sagen.

Passt das wirklich? Ganz andere Situation, @EnRetard - da hat die Nato mitgemischt.

 

[Berfin1980]

Wobei sie sich damals eher noch zurück gehalten haben im Gegensatz zu jetzt.

Sie waren Teil der Alliierten Sieger, was ein Grund dafür gewesen sein kann.

 

[Msane]

Selenskyj ist auch ein Getriebener ukrainischer Rechtsextremisten.
Der ukrainische Nationalismus wurde vom Westen bzw. den USA, jahrelang mit vielen Milliarden gefördert.
Deutsche Medien nennen es lieber Herausbildung einer ukrainischen Identität, dass hört sich
für den deutschen Zuseher schöner an.
Nun stellen diese Leute ihre Forderungen.
Und da werden dann halt auch mal Verhandlungslösungen ausgeschlossen und
der Kampf bis zum bitteren Ende propagiert.


.

 

[sommersonne]

Sie waren Teil der Alliierten Sieger, was ein Grund dafür gewesen sein kann.

Man sagt ja die Sieger nehmen alles und es wird für normal gehalten.
Ich habe keine Kenntnis darüber das z.B. die Amerikaner oder Engländer den besiegten Deutschen die Armbanduhren und Fahrräder weggenommen haben. Das waren nur die kleinsten Vorkommnisse von denen berichtet wurde. Die Amerikaner und Engländer waren ebenfalls Sieger !

Ich weiß das deshalb weil beides in meiner Verwandschaft vorgekommen ist und eine Großtante mit Großonkel und Kind hatte 2x Einquartierung in ihrer 2,5 Zimmer Wohnung. Einmal ein Pärchen, das sich absolut schlecht verhalten haben soll und einmal einen jungen Kaukasier, Peter, der sich so nett zur Familie verhalten hat das er eines Tages "abgeholt" wurde. Was das genau bedeutete konnte sie nur erahnen und hat nie wieder etwas gehört.

 

[EnRetard]

Passt das wirklich? Ganz andere Situation, @EnRetard - da hat die Nato mitgemischt.

Das ist egal, Die Amis bestimmten, wo es lang ging.

 

[Berfin1980]

Man sagt ja die Sieger nehmen alles und es wird für normal gehalten.
Ich habe keine Kenntnis darüber das z.B. die Amerikaner oder Engländer den besiegten Deutschen die Armbanduhren und Fahrräder weggenommen haben. Das waren nur die kleinsten Vorkommnisse von denen berichtet wurde. Die Amerikaner und Engländer waren ebenfalls Sieger !

Haben sie gemacht darüber gibt es auch schriftliche Aufzeichnungen Armbanduhren waren wohl auch sehr beliebt.

Ich weiß das deshalb weil beides in meiner Verwandschaft vorgekommen ist und eine Großtante mit Großonkel und Kind hatte 2x Einquartierung in ihrer 2,5 Zimmer Wohnung. Einmal ein Pärchen, das sich absolut schlecht verhalten haben soll und einmal einen jungen Kaukasier, Peter, der sich so nett zur Familie verhalten hat das er eines Tages "abgeholt" wurde. Was das genau bedeutete konnte sie nur erahnen und hat nie wieder etwas gehört.

Das gab es auch im Westen, war aber wohl nicht ganz so schlimm, eher das Gegenteil. Kinder bekamen dann schon mal Schokolade oder Kaugummi. Die Chef Nazis in den Ortschaften wurden aber regelrecht belagert.

 

[Burebista]

Ja, na gut, aber deswegen muss ich mich nicht emotional so sehr davon einwickeln lassen, dass ich vor lauter "aber-wir-müssen-doch!" gar nicht mehr in den Schlaf finde. Es ist ihre Sache, ganz einfach. Ich erwarte nur, dass sie die Entscheidungen der deutschen Regierung respektieren und nicht beständig so tun, als fände hier gar nichts statt. Das halte ich schlicht für unverschämt.

Und man wundert sich, dass die Deutschen als kalt und empathilos angesehen werden. Haha

PS. Melnyk spielt nur mit der deutschen Öffentlichkeit. Hat gesehen, dass er aufregt, dass die Deutschen sehr interessiert an ihm sind. Also wirklich.

 

[EnRetard]

Und man wundert sich, dass die Deutschen als kalt und empathilos angesehen werden. Haha

PS. Melnyk spielt nur mit der deutschen Öffentlichkeit. Hat gesehen, dass er aufregt, dass die Deutschen sehr interessiert an ihm sind. Also wirklich.

In den deutschen Medien von Spiegel über Springer bis zu ARD und ZDF läuft eine Kampagne, Merz zum Kanzler einer schwarzen Ampel ("Jamaika") zu machen oder Neuwahlen herbeizuführen mit dem Ziel einer von Merz geführten Regierung. Melnyk macht da einfach mit, in der Hoffnung, Scholz könne soweit getrieben werden, den Kram zu liefern, den kein anderer liefern will. Scholz spielt aber nicht mit. Anscheinend hat er noch keine massiven Drohungen von FDP und Grünen erhalten, die SPD ist noch nicht in Panik und die beiden wichtigen Landtagswahlen sind bereits schiefgegangen.

 

[Burebista]

In den deutschen Medien von Spiegel über Springer bis zu ARD und ZDF läuft eine Kampagne, Merz zum Kanzler einer schwarzen Ampel ("Jamaika") zu machen oder Neuwahlen herbeizuführen mit dem Ziel einer von Merz geführten Regierung. Melnyk macht da einfach mit, in der Hoffnung, Scholz könne soweit getrieben werden, den Kram zu liefern, den kein anderer liefern will. Scholz spielt aber nicht mit. Anscheinend hat er noch keine massiven Drohungen von FDP und Grünen erhalten, die SPD ist noch nicht in Panik und die beiden wichtigen Landtagswahlen sind bereits schiefgegangen.

Danke. Das habe ich nicht gewusst.
Dass ein Botschafter einen Politiker beleidigt, ist nicht diplomatisch.
Dass aber ein Botschafter sich in die innere Politik des Staates, wo er geschickt wurde, einmischt, das ist unerträglich!