Die Ukraine in der Krise

Alubehütet

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USA: 200 Millionen Dollar Militärhilfe für die Ukraine. Stand Mitte März.
Inzwischen sind sie bei 33 Milliarden.
 
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sommersonne

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Die Ukraine hat in den letzten Wochen angetrieben von den USA, ihre Kriegsziele geändert.
Es dürfte eigentlich nicht Kriegsziele der Ukraine heißen. Sie werden angegriffen, sie verteidigen sich. Das sie nun versuchen die Russen ganz von ukrainischen Boden zu vertreiben halte ich für legitim. Zwar erfolgte der Angriff auf die Krim und Donbass schon 2014, aber das war auch Angriff und Annexion.
Wenn man nun mal schon gezwungenermaßen dabei ist die Angreifer zu vertreiben und dafür so viele Menschen sterben, kann man nicht einfach so aufhören. Die vielen Toten wären alle für umsonst gestorben. Von den großflächigen Zerstörungen von Gebäuden und Infrastruktur mal ganz abgesehen.

Wenn ich daran denke was sich die Russen damals von Ostdeutschland alles an Reparationen zahlen ließen und sofort nach dem Krieg an Maschinen und Geräten weggeschleppt haben, dann dürfen sie sich schon darauf freuen was sie an Reparationen an die Ukraine zu zahlen haben, wenn sie verlieren.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Msane Ja, klar. Hast Du etwa Angst? :D


Ich finde voll in Ordnung, was sich die Ukraine als Ziel gesetzt hat. Absolut legitim. Warum sollen sie einen Landzugang zur Krim hinnehmen? Putin wollte nicht nur den Donbass und einen Landweg zur Krim, er wollte einen Regime change und einen Satellitenstaat installieren wie Weißrußland. Und damit hat er sich heillos verzockt. Das Mindeste ist jetzt, daß er nichts kriegt, gar nichts.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das sie nun versuchen die Russen ganz von ukrainischen Boden zu vertreiben halte ich für legitim. Zwar erfolgte der Angriff auf die Krim und Donbass schon 2014, aber das war auch Angriff und Annexion.
Würde ich haargenau so sehen. Das wäre absolut legitim für die Ukraine, sich die widerrechtlich besetzte Krim zurück zu holen.

Wollen sie aber noch nicht einmal. Von daher verstehe ich nicht, wieso denen Scharfmacherei vorgeworfen wird. Selenskyj ist ganz eindeutig gemäßigt. Sie wissen, daß sie auf lange Strecke laufen müssen. Der Krieg wird in den Winter gehen, wenn wir hier wieder über Corona und Schulschliessungen debattieren. Der Westen wird müde werden, sie immer aufs Neue zu unterstützen. Deswegen weiß Selenkyj, daß er nur das Minimum wird erreichen können. Und mehr fordert er auch nicht.
 

sommersonne

Well-Known Member
Nö, jedenfalls (noch) nicht in dem Maß wie von der Ukraine gefordert.

Aber wenn man die Beiträge liest, scheint man ja hier ganz versessen darauf zu sein, Schwere Waffen zu liefern und aktiv in diesen Krieg mit reingezogen zu werden.


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Wir sind doch schon längst mit drin. Zwar nicht mit Waffen, aber mit Materialmangel in der Industrie, Preissteigerungen und Mangel an manchen Waren in den Supermärkten. Wir geben viel Geld aus für Hilfslieferungen was wir sonst im Inland auch hätten gut gebrauchen können. Nur militärisch hängen wir noch nicht drin.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Osteuropa macht die bittere Erfahrung, daß ihr einziger verläßlicher Bündnispartner die USA sind. Beim nächsten unberechtigten Angriffskrieg der USA werde ich nichts mehr dagegen sagen, wenn sie sich wieder einer Koalition der Willigen anschließen. Sie haben Recht, und ich hatte Unrecht. Was die Deutschen derzeit abliefern – und erwartet wird, wie gesagt, nur Symbolpolitik! 20 Panzer werden nicht kriegsentscheident sein! –, das ist ja nur noch peinlich. Und Merkel hätte auch nicht mehr geliefert; sie hat Nord Stream II unter Dach und Fach gebracht, und das war nach der Annexion der Krim.
 

Bintje

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Warum ist das so? ... Weil die Deutschen sich immer und überall für Jeden moralisch verpflichtet fühlen.
Wir sind halt "die Guten" ™ :D

Nein, ernsthaft, bei allem, was der Ukraine und ihren Menschen durch diesen üblen Angriffskrieg widerfährt, bin ich wegen Selenskyjs und Melnyks Taktik (der ja "nur" als sein verlängerter Arm handelt) einigermaßen skeptisch. Das wurde mir nochmal unangenehm klar, als die Asovstal-Kämpfer sich mit der Begründung ergaben, Kiew habe das angeordnet. Also hatte Kiew auch den davor gezahlten Blutzoll angeordnet, ohne mit der Wimper zu zucken.

Strategische Entscheidung, klar: Sie sollten ja die russischen Truppen binden beziehungsweise ablenken, um im Donbass und Luhansk Boden wettzumachen. Militärisch hatte das offenbar Sinn; das kann ich nachvollziehen. Aber wenn ich bedenke, welche hoch emotionalisierten Propagandastücke parallel dazu gestrickt wurden, und zwar bestimmt nicht nur in der Ukraine, sondern natürlich auch hier, flankiert von Melnyks Schimpftiraden in "Bild" & anderen Medien, weiß ich, wozu das alles auch noch gedient hat. Und der Rückzug bzw die Kapitulation in Mariupol erfolgte nach allem, was ich zwischendrin las, kurz nachdem Selenskyj aufgrund der protestierenden Frauen innenpolitisch der Wind ins Gesicht zu wehen begann.

Da dachte ich mir einiges. Und vor allem, dass wir bei aller Solidarität gut daran täten, uns nicht allzu sehr instrumentalisieren zu lassen. ;)
 

Alubehütet

Well-Known Member
Bevor ich es vergesse. Bartholomäus hat derart heftig gewettert gegen Kyrill persönlich, das Tischtuch muß als zerschnitten gelten. Zu deren Lebzeiten läuft da nichts mehr.
Logischerweise Spaltungen in der bislang moskautreuen Orthodoxie.
 
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