Die Ukraine in der Krise

Alubehütet

Well-Known Member
Da setze ich mal auf die Redaktion der NYT. Daß sie die Quellen prüft. Wie auch immer. Wenn es wirklich Knies gibt, werden wir es erfahren.
 

Msane

Well-Known Member
20.000 Kwh entsprechen bei der Rheinenergie 120 qm Wohnfläche. Das ist für mich kein Musterhaushalt, sondern eine sehr große Wohnung. Der Betrag stimmt annähernd, wenn man Neukunde ist. Bei Bestandskunden ist der neue Preis deutlich billiger (18,3 ct je Kwh, also 3660 plus <200 € )Grundpreis

Hast du die geplante Umlage welche bis zu 5 ct/kWh betragen kann schon berücksichtigt?

Also ich weiß nicht woher arme und armutsgefährdete Menschen das Geld hernehmen sollen.
Selbst wenn es "nur" 1000 Euro im Jahr wären, wer jetzt schon sein ganzes Geld im Monat für Miete und
Lebenshaltungskosten ausgeben muss hat das Geld einfach nicht.

Die Aufforderungen der Regierenden die Bürger sollen schon mal Geld zur Seite legen, wirken zynisch
angesichts der Tatsache das viele nichts haben was sie mal kurz zur Seite legen können.


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EnRetard

Well-Known Member
Grundsätzlich hast du recht, aber dramatisieren bringt auch nichts. Der Staat könnte die Mehrwertsteuer auf Gas bis zu einer bestimmten Grenze senken oder abschaffen. Schließlich verdient er an den gestiegenen Preisen,
 

Bintje

Well-Known Member
@Alubehütet

https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Friedman

lies dir mal durch, was Herr Friedman für ein Kerbholz hat. Ich weigere mich, ihn ernst zu nehmen, und das Zitieren aus anonymen Quellen ist sowieso von bescheidener Beweiskraft.
Hast Du sein Stück überhaupt gelesen? Oder Dich auf die Zusammenfassung in der "Berliner Zeitung" verlassen?
Herr Friedman ist nicht die NYT. Er schreibt dort Op eds.
Ob seine Beiträge einem zusagen oder nicht: Er ist langjähriger außenpolitischer Korrespondent der NYT, sehr erfahren (u.a. dreifacher Pulitzer-Preisträger) und kein Praktikant, der sich irgendwas aus den Fingern saugt. Also ganz so inkompetent, wie Du ihn darstellst, ist er sicherlich nicht. ;)
Der Tenor seiner Berichterstattung braucht einem nicht zu gefallen, natürlich auch nicht sein damaliges Eintreten für den Irakkrieg, logo - aber man sollte schon annehmen, dass Friedman sein Handwerk beherrscht und nicht nur kolportiert. Dafür ist die NYT nicht bekannt. Grundsätzlich finde ich es immer ausgesprochen schwierig, ein Stück durch die möglicherweise stark verkürzte bis verzerrte Wiedergabe in anderen Medien zu beurteilen.
 

EnRetard

Well-Known Member
Hast Du sein Stück überhaupt gelesen? Oder Dich auf die Zusammenfassung in der "Berliner Zeitung" verlassen?

Ach komm. Sicher habe ich es gelesen. Aber hast du es gelesen? Obwohl die Berliner Zeitung nicht viel ausgelassen hat. Es geht in dem Teil hauptsächlich um Pelosis Besuch in Taipeh. Unter der Rubrik, man sollte nicht das nächste Fass aufmachen, solange ein anderes weit offen und voller Würmer ist, kolportiert er Übles über Selenskis Regime. Da es sich nur um einen kleinen Teil des Artikels handelt, kopiere ich die Passage hier hinein: (Liebe Moderation, falls ihr das für bedenklich haltet, schmeißt es raus, ich liefere eine Übersetzung, wenn ich Zeit habe)

(...) The timing could not be worse. Dear reader: The Ukraine war is not over. And privately, U.S. officials are a lot more concerned about Ukraine’s leadership than they are letting on. There is deep mistrust between the White House and President Volodymyr Zelensky of Ukraine — considerably more than has been reported.

And there is funny business going on in Kyiv. On July 17, Zelensky fired his country’s prosecutor general and the leader of its domestic intelligence agency — the most significant shake-up in his government since the Russian invasion in February. It would be the equivalent of Biden firing Merrick Garland and Bill Burns on the same day. But I have still not seen any reporting that convincingly explains what that was all about. It is as if we don’t want to look too closely under the hood in Kyiv for fear of what corruption or antics we might see, when we have invested so much there. (More on the dangers of that another day.)

Meanwhile, senior U.S. officials still believe that Putin is quite prepared to consider using a small nuclear weapon against Ukraine if he sees his army facing certain defeat.

In short, this Ukraine war is SO not over, SO not stable, SO not without dangerous surprises that can pop out on any given day. Yet in the middle of all of this we are going to risk a conflict with China over Taiwan, provoked by an arbitrary and frivolous visit by the speaker of the House?

It is Geopolitics 101 that you don’t court a two-front war with the other two superpowers at the same time. (...)


------- Mehr als Hörensagen entdeckt? -----
Ob seine Beiträge einem zusagen oder nicht: Er ist langjähriger außenpolitischer Korrespondent der NYT, sehr erfahren (u.a. dreifacher Pulitzer-Preisträger) und kein Praktikant, der sich irgendwas aus den Fingern saugt. Also ganz so inkompetent, wie Du ihn darstellst, ist er sicherlich nicht. ;)
Der Tenor seiner Berichterstattung braucht einem nicht zu gefallen, natürlich auch nicht sein damaliges Eintreten für den Irakkrieg, logo - aber man sollte schon annehmen, dass Friedman sein Handwerk beherrscht und nicht nur kolportiert. Dafür ist die NYT nicht bekannt. Grundsätzlich finde ich es immer ausgesprochen schwierig, ein Stück durch die möglicherweise stark verkürzte bis verzerrte Wiedergabe in anderen Medien zu beurteilen.
 

EnRetard

Well-Known Member
Ob seine Beiträge einem zusagen oder nicht: Er ist langjähriger außenpolitischer Korrespondent der NYT, sehr erfahren (u.a. dreifacher Pulitzer-Preisträger) und kein Praktikant, der sich irgendwas aus den Fingern saugt. Also ganz so inkompetent, wie Du ihn darstellst, ist er sicherlich nicht.
Bei Hetzern von Kompetenz zu sprechen, finde ich unpassend, aber ja, er ist natürlich kompetent. Aber sowas hier ist unsäglich. Er meint es anscheinend ernst!

During the 1999 NATO bombing of Yugoslavia, Friedman wrote the following in The New York Times on April 23, 1999: "Like it or not, we are at war with the Serbian nation (the Serbs certainly think so), and the stakes have to be very clear: Every week you ravage Kosovo is another decade we will set your country back by pulverizing you. You want 1950? We can do 1950. You want 1389? We can do 1389 too." Friedman urged the US to destroy "in Belgrade: every power grid, water pipe, bridge [and] road", annex Albania and Macedonia as "U.S. protectorates", "occupy the Balkans for years," and "[g]ive war a chance."[34]

Selbst ich als Unterstützer der kosovarischen Unabhängigkeit seit Jahrzehnten finde das unglaublich. Für mich ist er Mann für alle Zeiten disqualifiziert. Pulitzer hin, Nobelpreis her.
 

Bintje

Well-Known Member
Da es sich nur um einen kleinen Teil des Artikels handelt
Genau das ist der Punkt. Und der Chefredakteur der "Berliner Zeitung" greift es auf und strickt ein wesentlich größeres Stück daraus. Was sagt Dir das?
Ich könnte einige Vermutungen anstellen, aber mach Du mal ...

Was Du zitiert hast, ist natürlich nix Handfestes und liest sich, als sei es ihm in privatem Rahmen unter c) gesteckt worden. Das kann aber inhaltlich so stabil und begründet sein, wie es will: Da findest du gewöhnlich keinen, der damit zitiert werden will. Deswegen erwähnt er es auch nur am Rande im Zuge einer anderen, auf Pelosi zielenden Argumentationslinie, und in der Form eines Essays (das sind die Op-Eds) ist das völlig legitim.

Bemerkenswert finde ich das hier: "It is as if we don’t want to look too closely under the hood in Kyiv for fear of what corruption or antics we might see, when we have invested so much there. (More on the dangers of that another day.)"

Daraus lese ich zweierlei: Möglicherweise - sogar sehr wahrscheinlich - hat er noch ein paar mehr Karten im Ärmel. Hat man in seinem Job normalerweise, wenn man sich nicht unnötig angreifbar machen will und es nicht liebt, auf dünnem Eis zu tanzen. Und was er schreibt, bestätigt - übrigens nicht nur meinen - Eindruck, dass viele Medien momentan einfach ihren Job nicht machen. Da werden in knalligen Schwarz-Weiß-Rastern in der Regel Agenturmeldungen übernommen oder mit zwei, drei Sätzchen aufgepeppt, von denen eines grundsätzlich lautet, dass die Angaben sich nicht unabhängig überprüfen lassen. Okay, ist so, Krieg halt. Alles schwierig, schon klar. Und natürlich gibt es auch noch weitere Gründe dafür.

Aber dass für Zwischentöne, kritischere Hintergründe oder "nur" das Bedürfnis nach journalistisch mehr Distanz anscheinend überhaupt kein Raum mehr ist, geht mir gewaltig auf die Nüsse. Daraus resultiert auch die m.E. sehr angespannte bzw. polarisierte öffentliche Diskussion: Wer nicht bedingungslos (und ich unterstreiche das Wörtchen bedingungslos!) hinter Selenskyj, der ukrainischen Regierung und deren Forderungen steht, gilt automatisch als Putin-Versteher:in. Keine Frage, dass es solche Leute gibt; die Linke zerbröselt gerade daran. Aber die offenbar alternativlose Wiedergabe regierungsamtlicher Positionen bildet nicht unbedingt das ab, was ich mir unter Journalismus vorzustellen irgendwann mal gelernt habe. Wobei mir das inzwischen wirklich egal ist, none of my business. Trotzdem bemerke ich gelegentlich noch was. Und lausige Berichterstattung geht mir echt auf den Geist.
 
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