Die Ukraine in der Krise

sommersonne

Well-Known Member
Natürlich soll jede Nationalität ihre Sprache und ihre Tradition behalten und ausleben dürfen. Gar keine Frage. Das sollte aber nicht in Abgrenzung und einem Überlegenheitsgefühl enden. Denn das ruft früher oder später Unzufriedenheit und ein Gefühl der Unterlegenheit hervor.

Stimmt, Assimilation ist nicht der richtige Begriff für das was ich meine.
Es muss so sein das sich in einem Staat keine Nation benachteiligt fühlen muss und keine privilegiert.
 

Burebista

Well-Known Member
Natürlich soll jede Nationalität ihre Sprache und ihre Tradition behalten und ausleben dürfen. Gar keine Frage. Das sollte aber nicht in Abgrenzung und einem Überlegenheitsgefühl enden. Denn das ruft früher oder später Unzufriedenheit und ein Gefühl der Unterlegenheit hervor.

Stimmt, Assimilation ist nicht der richtige Begriff für das was ich meine.
Es muss so sein das sich in einem Staat keine Nation benachteiligt fühlen muss und keine privilegiert.
Ja, aber in der UA fühlen sich die Ungarn und die Rumänen (ok, die Ungarisch- und die Rumänischsprachigen) benachteiligt. Die Polen wurden weggeschickt. Die Russen aus der UA müssen wählen zwischen "Demokratie" und Knechtschaft.
Es bleiben nun nur die Ungarisch- und die Rumänischsprechende. Was sollen die wählen? Die Selbstauslöschung?
 

Bintje

Well-Known Member
In Norddeutschland gibt es ja auch fast 30 (?) Schulen die dänisch unterrichten, oder der in der Lausitz die sorbischen Schulen.
Auf deutscher Seite gibt's momentan 39 Schulen in privater Trägerschaft (vom dänischen Schulverein für Südschleswig), bei denen alle Fächer bis auf Englisch und Deutsch auf Dänisch unterrichtet werden. Die Abschlüsse sind den deutschen Schulen gleichgestellt, und die Schulgelder sind lachhaft. Dazu kommen zwei bis drei Dutzend allgemeinbildende Schulen, in denen Dänisch Wahlpflichtfach ist (alternativ zu Französisch o.ä.) und ab Kl. 7 oder 8 unterrichtet wird.
Auf dänischer Seite existieren derzeit, ich glaube, 14 Schulen der deutschen Minderheit in Dänemark, vornehmlich in Grenznähe. Zurzeit erleben sie einen ziemlichen Ansturm, weil das dänische Schulsystem anders funktioniert, zum Beispiel auch sehr viel besser digitalisiert ist - und die Immobilienpreise oft günstiger sind. Die Leute ziehen dann einfach rüber oder die Schüler:innen pendeln, wenn sie in Grenznähe leben. Das geht ja auch.
 

sommersonne

Well-Known Member
Das was EnRetard über Jugoslawien gesagt hat, mag ja alles richtig sein. Es hat aber nach dem Zusammenbruch des Staates Jugoslawien zu massiver Unzufriedenheit der ehemals am Staat beteiligten Völker geführt. Das beste Beispiel für das was ich meinte ist es wohl nicht.
Ja, aber in der UA fühlen sich die Ungarn und die Rumänen (ok, die Ungarisch- und die Rumänischsprachigen) benachteiligt. Die Polen wurden weggeschickt. Die Russen aus der UA müssen wählen zwischen "Demokratie" und Knechtschaft.
Es bleiben nun nur die Ungarisch- und die Rumänischsprechende. Was sollen die wählen? Die Selbstauslöschung?
Wieso löscht man sich aus wenn man die offizielle Sprache rumänisch in der Schule gelehrt bekommt und diese dann auch verwendet? Im privaten Gebrauch kann man doch die Sprache sprechen die man möchte.
So wie es jetzt ist kann doch ganz schlecht ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt werden. Das würde heissen zuerst sind wir alle Rumänen, rumänische Staatsbürger und erst dann Deutsche, Ungarn, Polen oder was es sonst noch für Nationen gibt.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Auf deutscher Seite gibt's momentan 39 Schulen in privater Trägerschaft (vom dänischen Schulverein für Südschleswig), bei denen alle Fächer bis auf Englisch und Deutsch auf Dänisch unterrichtet werden. Die Abschlüsse sind den deutschen Schulen gleichgestellt, und die Schulgelder sind lachhaft. Dazu kommen zwei bis drei Dutzend allgemeinbildende Schulen, in denen Dänisch Wahlpflichtfach ist (alternativ zu Französisch o.ä.) und ab Kl. 7 oder 8 unterrichtet wird.
Auf dänischer Seite existieren derzeit, ich glaube, 14 Schulen der deutschen Minderheit in Dänemark, vornehmlich in Grenznähe. Zurzeit erleben sie einen ziemlichen Ansturm, weil das dänische Schulsystem anders funktioniert, zum Beispiel auch sehr viel besser digitalisiert ist - und die Immobilienpreise oft günstiger sind. Die Leute ziehen dann einfach rüber oder die Schüler:innen pendeln, wenn sie in Grenznähe leben. Das geht ja auch.
Klar geht das, habe ich nicht bestritten. Bei uns gab es Schüler die ihr Abitur z.B. in Spanisch absolviert haben. Und da ich auf einer Schule war in der so ziemlich alle Landessprachen vorkamen habe ich da keinerlei Problem damit. Es ist ein Fakt, auch in anderen Ländern der EU um mal die baltischen Staaten zu erwähnen, wie ich finde vorbildlich. Dort sind die Schüler auch mit der nötigen Hard- und Software ausgestattet.

Ich halte nach wie vor eine multilinguale Erziehung, auch in den Einrichtungen für absolut wichtig. Man muss nur schauen wie weit man mit Englisch, Spanisch usw. kommt.

Okay Russland, China und Indien habe ich nicht im Plan, bei letztgenannten kommt man aber mit Englisch weiter.
 

Bintje

Well-Known Member
Ja, aber in der UA fühlen sich die Ungarn und die Rumänen (ok, die Ungarisch- und die Rumänischsprachigen) benachteiligt. Die Polen wurden weggeschickt. Die Russen aus der UA müssen wählen zwischen "Demokratie" und Knechtschaft.
Es bleiben nun nur die Ungarisch- und die Rumänischsprechende. Was sollen die wählen? Die Selbstauslöschung?
Das läuft auf Assimilation hinaus. Ich würde das nicht als "Selbstauslöschung" bezeichnen, aber befriedigend ist es natürlich nicht.
Hier im Norden läuft das mit Blick auf die dänische Minderheit schon seit einem Jahrhundert anders. Und diesen Blick darauf finde ich sehr einleuchtend.
Die Schule, um die es ging, ist inzwischen geschlossen, aber das war die Entscheidung des Schulvereins.

"Schulträger der Minderheitenschulen ist der Dansk Skoleforening for Sydslesvig – der Dänische Schulverein für Südschleswig. Udo Jessen ist der Vorsitzende des Elterngeführten Vereins. Jessen hält fest: „Keine dänische Minderheit in der Stärke, wie wir sie haben ohne ein funktionierendes Bildungssystem! Jede Minderheit, die ich kenne, die keine eigenen Schulen und Kindergärten hat, keine Möglichkeit, ihre Sprache zu erhalten außerhalb des Familienkontextes im öffentlichen Raum, hat Probleme in Europa.“ "

ps Inzwischen gibt es an allgemeinbildenden Schulen in S.-H. teilweise auch Türkisch als Wahlpflichtfach - was ich supergut finde! Gerade gestern erlebt, dass ein in Deutschland geborener älterer Türkischstämmiger mir (!) einen fortgesetzten Schriftwechsel mit dem türk. Konsulat für eine gemeinsame Bekannte über verschachtelte Umwege aufs Auge gedrückt hat - er selbst habe hier nie richtig Türkisch gelernt, und sie hat Lesen und Schreiben aus der türk. Grundschule längst wieder verlernt. : ( Herrje. Ich bin ja auch nur Angelernte, zudem holperig und schlecht :confused:
 

Bintje

Well-Known Member
So wie es jetzt ist kann doch ganz schlecht ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt werden. Das würde heissen zuerst sind wir alle Rumänen, rumänische Staatsbürger und erst dann Deutsche, Ungarn, Polen oder was es sonst noch für Nationen gibt.
Das ist ein Argument, aber es geht neben Sprache m.E. auch um echte Gleichstellung in allen anderen Bereichen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wenn Du schon EU-Bashing betreiben willst (warum eigentlich?): Du hast Frau von der Leyen und Frau Baerbock vergessen. :cool: Zum Beispiel.
Ich will nicht EU-Bashing betreiben, ich will Scholz- und Marcron-Bashing betreiben. Selenskyj wird Einladungen erhalten haben. Und scheint Wert darauf zu legen, sie – jetzt, noch – nicht zu besuchen.
Die Selenska war in Paris und hat für 5000 $ eingekauft sagt man in diesem Internet.
Nicht auf Staatsbesuch'
Und Jurist....nur für dich zu merken oder auf deine Liste setzen.
Ist für sein Outfit unerheblich. – Finde übrigens einen überaus glücklichen Zufall, daß die UA in diesen Zeiten einen Präsidenten hat, der was von Medien, von Inszenierung versteht.
Es ist unglaublich wie viele Flüchtlinge mit Englisch und auch Deutsch unterwegs sind ob aus der Ukraine oder sonst wo.
Kann ich aus „meiner“ Flüchtlingsunterkunft nicht bestätigen. Wenn, dann kommt man mit arabisch durch :cool:
 

Burebista

Well-Known Member
Das würde heissen zuerst sind wir alle Rumänen, rumänische Staatsbürger und erst dann Deutsche, Ungarn, Polen oder was es sonst noch für Nationen gibt.
Nein. wir sind nicht Staatsbürger hier in Osteuropa, sondern Mitglieder einer Ethnie. Der Staat ist bei uns der größte Feind.
Wegen Nationalismus bin ich auch vor 13 Jahren aus einer Iraner-Gemeinschaft in Internet rausgegangen (und landete 5 Jahre später auf TT, andere Sache). Ich konnte den Nationalismus der Iraner nicht verstehen, wieso sie nicht willig waren, türkischen Unterricht in NW des Irans zu genehmigen.
Wir hier, im Karpatenbecken, sind wirklich stur. Entweder Unterricht in eigener Sprache, oder Krieg und Tod! Dazwischen gibt es nicht. Und es betrifft uns allen hier, fast 10 Millionen Menschen. Ungarisch-, Deutsch- und Rumänischsprächende. Der Staat (welcher es sein könte, rumänisch oder ungarisch) DARF uns NICHT befehlen, in welcher Sprache wir in der Schule lernen. Wir lernen in der Muttersprache. Wenn nicht, ist es Krieg. So einfach und schlimm ist es hier.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich will nicht EU-Bashing betreiben, ich will Scholz- und Marcron-Bashing betreiben. Selenskyj wird Einladungen erhalten haben. Und scheint Wert darauf zu legen, sie – jetzt, noch – nicht zu besuchen.
Erstens: Hältst Du es für möglich, dass er weniger Zeit hat, als Du meinst? Zweitens: Wie käme es in UA an, wenn er ausgedehnte Auslandsreisen unternimmt, statt vor Ort zu sein in Tagen, in denen nicht nur er eine russische Offensive erwartet?

Und drittens, auch nicht ganz unwichtig: Warum gegen Scholz und Macron? Weil sie noch mit Putin telefonieren?
Sei versichert, das täte ich auch gern. Nur würde ich nicht durchgestellt, und Vladi würde auch nicht auf mich hören.
 
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