doppelte Staatsbürgerschaft - Identität?

Bintje

Well-Known Member
Finde ich interessant. Ich habe auch schon (tamilische) Ceylonesen kennengelernt, die die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatten und die Insel nicht mehr besuchen. Das lag aber an der Politik der verbrannten Erde gegenüber den Tamilen in Jaffna. Sie sind aber Tamilen geblieben, mit allem, was dazugehört, inklusive Tempelbesuchen in Hamm.

Vielleicht ist nichttuerke ja auch nichttamile. ;)
 

Bintje

Well-Known Member
Das habe ich 45 Jahre auch gedacht, bis ich mir irgendwann die Frage stellte, ob die Deutschen das auch so sehen.

Meinst du nicht, dass du es dir unnötig schwer machst, dich nach soooo vielen Jahren zu fragen, wie andere das sehen könnten? Entscheidend ist doch, wie du es siehst! Klar schwappt seit einigen Zeit öffentlich ganz viel hoch, was völlig gaga ist, aber waren die 1990'er wirklich so viel besser?
 

Almancali

Well-Known Member
Klar schwappt seit einigen Zeit öffentlich ganz viel hoch, was völlig gaga ist [...]
Du schreibst es doch gerade selbst. Entgangen ist uns der Trend wohl nicht und genau dieser Umstand stellt uns vor neuen Herausforderungen.

[...] aber waren die 1990'er wirklich so viel besser?
In den 90'ern war ich ein naiver Jugendlicher, dem solch ein Gedankengut nicht im Sinne stand. Für mich war die Welt noch in Ordnung. Zwar habe ich nicht verstanden, was all dieser Skinhead-Scheiss damals zu bedeutetn hatte, noch warum mich gewisse Lehrer auf dem Kieker hatten und andere Lehrer nicht. Sicherlich waren die 90'er nicht viel besser. Nur schlechter als heute wahrgenommen, war es aber auch nicht. Damals gab es noch kein Internet, TV-, Radio-Kanäle und Telefon waren noch Analog. Heute können sich die Leute einfacher, besser, ungenierter und ungehemmter im anonymen Internet austauschen. Dort lernt man, dass es in der BRD doch nicht so einfach ist.

Unter'm Strich machen die meisten Türken die gleichen bzw. ähnliche Erfahrung. Probleme in der Schule, Arbeit, Ausbildungsplatz, Gratifikationen, Beförderungen usw... Kommt nicht von irgendwo, diese Wahrnehmung.
 

Bintje

Well-Known Member
(....)
Unter'm Strich machen die meisten Türken die gleichen bzw. ähnliche Erfahrung. Probleme in der Schule, Arbeit, Ausbildungsplatz, Gratifikationen, Beförderungen usw... Kommt nicht von irgendwo, diese Wahrnehmung.

Das habe ich auch nicht gesagt, dass es von irgendwo kommt. Ich sehe das schon ziemlich fokussiert, und dass damalige, deutlich wahrnehmbare Tendenzen inzwischen durch die Digitalisierung verstärkt durchdringen, und übrigens nicht nur in diesem, unserem Lande, ist mir sehr klar. Das verlangt aber auch von Leuten ohne MiHiGru ein höheres Maß an Resilienz. Es geht ja nicht nur gegen Zugewanderte und deren Nachfahren, sondern gegen die liberale, angeblich linksgrünversiffte Gesellschaft und deren Funktionsträger allgemein. Die gehören auch nicht dazu, ginge es nach identitären Definitionen. Bist du bereit, diese Definitionen anzuerkennen dadurch, dass du sie für dich als gültig annimmst? Ich nicht.
 

Almancali

Well-Known Member
Bist du bereit, diese Definitionen anzuerkennen dadurch, dass du sie für dich als gültig annimmst? Ich nicht.
Ich habe nicht ganz verstanden, was du mir mitteilen wolltest. Allerdings bin ich gedanklich gerade eh bei einer vollkommen anderen Sache. Mir macht die Entwicklung in der BRD (und auch europaweit) ernsthafte Sorgen, zumal das meine persönliche Existenz (Arbeit) und meine Existenzgrundlage (Geld durch Arbeit) betrifft.
 

Alubehütet

Well-Known Member
In den 90ern stand nachts in der Elberfelder Nordstadt an jeder Straßenecke ein männlicher Türke. Alleine. Ich habe mich gefragt, worauf die warten, bis ich gemerkt habe, daß die an wirklich jeder Straßenecke standen. Die haben Wache gehalten. :confused:

Die Zeiten haben sich extrem zum Besseren gewandelt. :)
 
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