ein land verlernt das lesen

J

JoBuk

Guest
AW: ein land verlernt das lesen

Das ist das Traurige an dem Dilemma:
Nicht nur, dass die Leute nicht mehr richtig lesen und schreiben können - sie können sich nicht mal mehr mündlich einigermaßen erträglich ausdrücken.
Ob das am Elternhaus oder der Schule liegt - ich weiß es nicht.

Aber ich glaube nicht, dass es der richtige Weg ist, Texte in Büchern zu vereinfachen. Meiner Ansicht nach verstärkt es das Problem auf lange Sicht, wie weit soll in Zukunft vereinfacht werden? Bis nur noch ey alda, voll krasse schnidde drinsteht?

Wenn Pippi Langstrumpf in der Original-Übersetzung zu schwierig ist, stimmt vielleicht auch am Unterricht etwas nicht.:roll:

Wobei man natürlich den Wortschatz erst einmal aus dem Elternhaus mitbringt und dann in der Schule erweitert und möglicherweise "verfeinert".

Nicht lesen und eingeschränkter Wortschatz vererbt sich innerhalb der Familien ja leider oft weiter.
 
S

sdost

Guest
AW: ein land verlernt das lesen

Da aus politisch ideologischen Gründen mal wieder ein neuer Mensch geschaffen werden soll, scheint das Absenken des allgemeinen Niveaus zum Programm zu gehören
 

Hazal

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AW: ein land verlernt das lesen

Inhaltliche stimme ich Dir zu.

Ich erinnere mich auch an einen Jungen. Dem sollte ich vor ein paar Jahren mal Nachhilfe geben. Als ich das Kinderzimmer gesehen habe, wurde mir einiges klar. Auf dem Schreibitsch stand ein dicker fetter Fernseher. Kein Buch weit und breit.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang einen Vortrag von Prof. Dr. Spitzer. Gibts bei Jokers als DVD.

Muss es nicht ein wenig entaeuschend sein, du versuchst einem Schueler auf die Beine zu helfen, aber es fehlt schon am Grundlegenden???

Ich verstehe nicht was sich geaendert hat...

Ich habe meine Mutter damals angefleht mir die Fortssetzung der Hanni und Nanni Buecher zu kaufen :lol:
Selbst heute liebe ich die Bilder die sich beim Lesen in meinem Kopf entwickeln, diese unendliche Phantasie die nie aufhoert.

Ich denke es ist die Faulheit, viele Menschen, ob gross oder klein scheinen keine Lust mehr zu haben selbststaendig zu denken...- zu anstrengend???

Es gibt da einen tollen australischen Beitrag zu:

Ein TV-Sender hat sich mit 10 falschen Aussagen in die Strasse gestellt und sie Passanten vorgelesen...zBsp: Kevin Rudd (der Primeminister) war vorher ein erfolgreicher Rugbyplayer...die Reaktionen: Neiiiin, das wusste ich garnicht, Hinterfragung??? Nein!

Damit sollte ausdruecklich klargemacht werden: Menschen glauben teilweise alles, schuld daran sind Google und Wikipedia, es ist heute zu einfach Infos zu finden, man gibt sie in eine Leiste auf dem Bildschirm ein, das was erscheint wird schon seine Richtigkeit haben.

Als ich damals Vortraege fuer die Schule machen musste, sass ich tagelang in der Bibliothek und habe 20 Buecher vor mir liegen gehabt, 100 Kopien machen muessen und das Ganze eigenhaendig zusammenfassen muessen...

Heute werden die Wikipediaseiten 1 zu 1 ausgedruckt...jaja, der Mensch wird faul und damit geht auch die Sprache verloren!

Wie gesagt, warum soll man in der Familie noch Gespraeche fuehren...Tochter schreibt sms, Sohn spielt Xbox, Vater guckt TV und das einzige Lesbare im Haus wird wohl die Bild am Sonntag sein...:roll:
 

fritztotila

Active Member
AW: ein land verlernt das lesen

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Zitat: Wenn ich Zeitung lese verstehe ich die Haelfte doch garnicht...

traurig, traurig...

PS: Wieviele Kinder kriegen heutzutage noch Woeterbuecher oder Enzyklopaedien???

Schüler, die irgendeine Tageszeitung überhaupt einmal in die Hand nehmen, sind äußerst selten. Und jetzt kommts: Selbst die Bild-Zeitung ist unbekannt und wird absolut nicht mehr als irgendwie schlecht empfunden, selbst da werden Artikel kaum verstanden.
Aber wir tun schon Einiges, um die Jugendlichen da heranzuführen, auch an Literatur.
 
C

Cindy07

Guest
AW: ein land verlernt das lesen

lesen ist wichtig und nicht nur für kinder. das ist wahr. bei uns in der schule legen wir großen wert darauf, das interesse an büchern, bei den kindern zu wecken. kinder die viel lesen, sprechen und schreiben viel besser, als kinder die nicht lesen. wir haben bei uns sogar leseomas, die 2-3 mal die woche kommen , um mit den kindern zu lesen.

meine jüngere tochter hat sooo viel gelesen und tut es immer noch.als es mir zu teuer wurde, ihr all die bücher, die sie gerne lesen wollte , zu kaufen, habe ich sie mit in die bücherei genommen und sie bekam eine ausweis, sodass sie sich alles was sie interessierte ausleihen konnte. das hat sie auch getan.heute studiert sie und hat gestern ihre erste klausur geschrieben und wie passend, war das thema literaturwissenschaften. :lol:
 

ege35

Well-Known Member
AW: ein land verlernt das lesen

Wobei man natürlich den Wortschatz erst einmal aus dem Elternhaus mitbringt und dann in der Schule erweitert und möglicherweise "verfeinert".

Nicht lesen und eingeschränkter Wortschatz vererbt sich innerhalb der Familien ja leider oft weiter.

Vererbt ist wohl nicht die richtige Bezeichnung, es ist kein Erbfehler, aber ich weiß, was du meinst.
Allerdings kommen die Kinder im Alter von 6 Jahren in die Schule, und dann liegt es in den Händen der Lehrer, den Wortschatz zu erweitern. Es sollte nicht sein, dass Jugendliche von 15-16 Jahren sich nur mit Wortfetzen verständigen können.

Leider hapert es nicht nur an der Sprache, auch die übrige Erziehung liegt weitgehend im Argen. Es fehlt allenthalben an Respekt und Höflichkeit gegenüber den Artgenossen. Schade für die Menschheit.
 

Lillifee

Member
AW: ein land verlernt das lesen

Warum denn noch lesen? Ist doch viel einfacher die Glotze einzuschalten! Und auch das Denken wird gleich noch übernommen! Vorgekaut, vorverdaut, wohltemperiert und portioniert in homogenen Dosen serviert. Bequem!!!! Die Kinder wissen gar nicht was ihnen entgeht. Lesen ist doch etwas wunderbares, den Geist und die Phantasie anregendes! Gott sie Dank gibt es aber auch noch Bücherwürmer und Leseratten! Ich kenne einige davon, und das lässt hoffen!!!!!!!!
 
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