Erdbeben mit 7,3 in Türkei und Syrien

univers

Well-Known Member
1356 in Syrien
2921 in de Türkei
sind die letzten offiziellen Todesfälle, jetzt, nach 24 Stunden nach dem Erdbeben....
Vor 24 Stunden stand ich am Spülbecken, just als ich ein Teller abspülte schwankte meine Wahrnehmung, ich spürte eine körperlichen Umwälzung, gewaltig und ich dachte, es ist ein Herzinfarkt und nach einem Bruchteil einer Sekunde von Panik, dass es das Ende sei, akzeptierte ich meinen Schicksal, während die physische Wallung fortdauerte, sodann ich zu der Überzeugung kam, dass ich als nächstes umfallen würde, um meinen Fall abzufedern, so meine Überlegung, streckte den rechten Arm nach dem Küchentresen, es blitzte in meinem rechtem Blickwinkel und die Küchenarbeitsplatte entwich meinem Griff....
die Erde bebte.
Ich wohne in einem ebenerdigen Gebäude und stürmte im Schlafanzug raus, Draußen schneite es...immer noch, nachdem die Bauen die vergangenen Monate des Winters darüber gejammert hatten, dass es nicht geschneit hätte, weil dieses Gegend regenarm ist und einzig der Schnee, der viel sein sollte und nicht sogleich schmolz, die Erde bewässerte und nun lag er bei unaufhörlichem Schneefall an die 30 cm hoch....mittlerweile über 50 cm und es schneit.
Dementsprechend die Lufttemperatur, kühl bis eisig.
Wie, wie wird es den Menschen ergehen, die seit 24 Stunden unter tonnenschwerem Beton verschüttet sind?
Ohne Wasser, ohne Essen, ohne Heizung...ohne Hoffnung.
7, 8...14 stöckige Hochhäuser sind laut TV-Bildern eingestürzt, wie Bauschutt liegt es da, gerade mal 1 Stockwerk hoch.
Dieser Schnee, Regen und eisiger Wind, diese Kälte ist es, was mich persönlich für die verschütteten Menschen hoffnungslos stimmt, trotz der immenser Rettungs- und Hilfsaktionen, national, wie international, bei über 6000 eingestürzten mehrstöckigen Gebäuden.

Die Flüge vom Erdbebengebiet nach Istanbul sind bei 100 TL fixiert....
Die Mautgebühren der Autobahn von Niğde nach Ankara sind aufgehoben...
Die Bildungsstätten für 2 Wochen ausgesetzt..
Staatstrauer für 1 Woche ausgerufen
Spendenkonten bei etlichen Bankhäusern eingerichtet...
Aufrufe zum Blut spenden..

laut Fernsehübertragungen;
Zeltstätte werden aufgebaut, jetzt um 05:54 Uhr Ortszeit, bei Wind und Schnee, ...
und es herrscht Dunkelheit, ein Menschenansammlung steht auf einem Schutthaufen, sucht nach Überlebenden
sie haben's, se tragen einen Mann auf der Bahre, er revoltiert, ruft liegend was in den schwarzen Himmel, das Weinen unterdrückend...er lebt!

Ich...ich bin genauso weit Weg vom Geschehen wie ihr, mit dem Unteschied, dass ich weiß, was es heißt, wie kalt und nass es hier ist und was es heißt, wenn die Erde bebt und man diesem Umstand gegenüber hilflos ist, das ist es, was ich euch mitteilen wollte, diese Ohnmacht und nicht um euch zu beeindrucken.
 

Bintje

Well-Known Member
1356 in Syrien
2921 in de Türkei
sind die letzten offiziellen Todesfälle, jetzt, nach 24 Stunden nach dem Erdbeben....
Vor 24 Stunden stand ich am Spülbecken, just als ich ein Teller abspülte schwankte meine Wahrnehmung, ich spürte eine körperlichen Umwälzung, gewaltig und ich dachte, es ist ein Herzinfarkt und nach einem Bruchteil einer Sekunde von Panik, dass es das Ende sei, akzeptierte ich meinen Schicksal, während die physische Wallung fortdauerte, sodann ich zu der Überzeugung kam, dass ich als nächstes umfallen würde, um meinen Fall abzufedern, so meine Überlegung, streckte den rechten Arm nach dem Küchentresen, es blitzte in meinem rechtem Blickwinkel und die Küchenarbeitsplatte entwich meinem Griff....
die Erde bebte.
Ich wohne in einem ebenerdigen Gebäude und stürmte im Schlafanzug raus, Draußen schneite es...immer noch, nachdem die Bauen die vergangenen Monate des Winters darüber gejammert hatten, dass es nicht geschneit hätte, weil dieses Gegend regenarm ist und einzig der Schnee, der viel sein sollte und nicht sogleich schmolz, die Erde bewässerte und nun lag er bei unaufhörlichem Schneefall an die 30 cm hoch....mittlerweile über 50 cm und es schneit.
Dementsprechend die Lufttemperatur, kühl bis eisig.
Wie, wie wird es den Menschen ergehen, die seit 24 Stunden unter tonnenschwerem Beton verschüttet sind?
Ohne Wasser, ohne Essen, ohne Heizung...ohne Hoffnung.
7, 8...14 stöckige Hochhäuser sind laut TV-Bildern eingestürzt, wie Bauschutt liegt es da, gerade mal 1 Stockwerk hoch.
Dieser Schnee, Regen und eisiger Wind, diese Kälte ist es, was mich persönlich für die verschütteten Menschen hoffnungslos stimmt, trotz der immenser Rettungs- und Hilfsaktionen, national, wie international, bei über 6000 eingestürzten mehrstöckigen Gebäuden.

Die Flüge vom Erdbebengebiet nach Istanbul sind bei 100 TL fixiert....
Die Mautgebühren der Autobahn von Niğde nach Ankara sind aufgehoben...
Die Bildungsstätten für 2 Wochen ausgesetzt..
Staatstrauer für 1 Woche ausgerufen
Spendenkonten bei etlichen Bankhäusern eingerichtet...
Aufrufe zum Blut spenden..

laut Fernsehübertragungen;
Zeltstätte werden aufgebaut, jetzt um 05:54 Uhr Ortszeit, bei Wind und Schnee, ...
und es herrscht Dunkelheit, ein Menschenansammlung steht auf einem Schutthaufen, sucht nach Überlebenden
sie haben's, se tragen einen Mann auf der Bahre, er revoltiert, ruft liegend was in den schwarzen Himmel, das Weinen unterdrückend...er lebt!

Ich...ich bin genauso weit Weg vom Geschehen wie ihr, mit dem Unteschied, dass ich weiß, was es heißt, wie kalt und nass es hier ist und was es heißt, wenn die Erde bebt und man diesem Umstand gegenüber hilflos ist, das ist es, was ich euch mitteilen wollte, diese Ohnmacht und nicht um euch zu beeindrucken.
Kendine iyi bak.
Wir sind in Gedanken bei Euch und hoffen alle, dass so viele von den Verschütteten wie möglich noch gerettet werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:

EnRetard

Well-Known Member
Bis jetzt mehr als 2300 Tote in der Türkei, weit mehr Verletzte. In Nordsyrien heben Anwohner laut dpa Massengräber aus :(
Es ist einfach schrecklich. Die armen Menschen ...
Idlib muss ganz, ganz grauenvoll sein. Nur die Weißhelme vor Ort, keine staatlichen Hilfen, gar nichts :(
Ich habe mir erlaubt, das hier rüber zu ziehen. ----- Wir wissen auch nicht, wie es in "Rojava" aussieht und von Assadland, z.B. Aleppo und Latakia auch nicht wirklich.
 

sommersonne

Well-Known Member
Hoffentlich wird man in der Türkei in Zukunft schlauer. Hochhäuser im Erdbebengebiet sind keine geniale Idee.
Mit jeder Stunde wird es unwahrscheinlicher noch Lebende zu finden, dazu der Winter, der Frost, so grausam.
 

EnRetard

Well-Known Member
In Hatay gibt es nach Angaben des Journalisten Ragıp Soylu (u.a. Middle East Eye) "riesige Wut" darüber, dass die Regierung auch nach 24 Stunden noch keine Rettungskräfte in die Provinz geschickt hätten. Wenn man Hatay googelt, kann man auf Drohnenaufnahmen großflächige Zerstörungen in der Stadt Antakya sehen. Unter anderem ist ein Krankenhaus im Norden der Stadt zur Seite gekippt. Auch in Iskenderun, der zweiten Großstadt in der Metropolregion Hatay, gibt es große Zerstörungen.
 

Bintje

Well-Known Member
Hoffentlich wird man in der Türkei in Zukunft schlauer. Hochhäuser im Erdbebengebiet sind keine geniale Idee.
Häuser in Überschwemmungsgebieten in Deutschland waren und sind auch keine gute Idee. ;) Und irgendwie ist die ganze Türkei eine Erdbebenzone.
Vieles hat sich ja auch schon getan, wie zum Beispiel die Einführung einer staatl. Erdbebenversicherung nach dem Riesen-Erdbeben von Izmit 1999 - aber das Problem in den jetzt betroffenen Gebieten könnte eventuell auch das Unterlaufen von Bauvorschriften gewesen sein plus dem Umstand, dass man teilweise vielleicht auch mit der Infrastruktur kaum nachkommt?
Bei steigender Bevölkerungsdichte werden auch in eigentlich dafür nicht geeigneten Gebieten schnell Häuser hochgezogen, um die Menschen unterzubringen. Und bei anderen Häusern ist die Bausubstanz einfach alt und klapprig, hält solchen Urgewalten überhaupt nicht stand.
Dazu kommt die spezielle Tektonik in der Türkei beziehungsweise im Untergrund. Das sind genau die Gebiete, in denen die Wahrscheinlichkeit extrem starker Beben überproportional hoch ist (siehe auch Istanbul). Und bei 7,7 breitet sich das so sehr aus, dass man, stelle ich mir zumindest so vor, kaum was tun kann außer gute Frühwarnsysteme etablieren usw. Besonders heikel natürlich die Kreuzung und Schere zwischen ost- und nordanatolischer Verwerfung auf der Karte: Die Gegend ist prädestiniert für große Beben und hat insbes. in ländlichen Gebieten viele alte, in keiner Weise erdbebensichere Bauten, die wie Kartenhäuser umklappen, wenn's kommt.

Bildschirmfoto 2023-02-07 um 08.17.31.png

Quelle: wikimedia.org/creative commons
 
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